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Nach mir die Sintflut!?

  • von Günther Birkenstock
  • 10 Juli, 2020

Reinkarnation und Karma passen nicht hierzu

Wer hat nicht schon den Ausdruck gehört: Nach mir die Sintflut. Damit ist gemeint, dass das, was nach einem individuellen Leben kommen sollte (an Katastrophen), einen nicht mehr interessiere. Positiv könnte man auch diese Lebensweisheit formulieren: Man sollte sich auf „das Hier und Jetzt“ konzentrieren, um das zu tun, was möglich ist. Man könnte es auch negativ formulieren: Was interessiert mich, was nach mir mit dieser Welt passiert – meinetwegen kann sie ruhig untergehen. Diese „Lebensweisheit“ beruht auf einem materialistischen Weltbild, das heutzutage zu dominieren scheint (https://perikles.tv/leserbriefe/1283-das-materialistische-und-das-spirituelle-weltbild-und-die-folgen-fuer-die-politik) und das uns zu einer Lebensweise führt, die keine Verantwortlichkeit einfordert, sondern sich auf die Verwirklichung eigener Wünsche konzentriert. Aber könnte nicht alles ganz anders sein? Könnte die Vorstellung von der Wirklichkeit, die von materialistisch denkenden Menschen getragen wird, die nur von Egoismus und Kurzsichtigkeit geprägt ist, völlig falsch sein? Ich will es vorweg sagen: Sie ist völlig falsch.

·        Wir leben nicht nur einmal: Es gibt hinlänglich gut dokumentierte Fälle von Reinkarnation, also dass immer wieder Menschen in einem neuen „Erdenkleid“ auf die Welt kommen (http://reinkarnation.de/html/reinkarnationsforschung_kinder2.html). Die Reinkarnationsforschung ist leider universitär nicht gut verankert und beschränkt sich auf die Erforschung dieses Phänomens durch Privatpersonen. Insbesondere die Erforschung der Erinnerungen von Kindern ist bemerkenswert, weil hier eine Verfälschung nicht stattfinden konnte. Diese Forschungen wurden vor allem von Ian Stevenson (1918 – 2007) vorangetrieben, ein aus Kanada in die USA eingewanderter Mediziner, der lange Zeit als Professor an der „Louisiana State University“ in New Orleans gearbeitet hatte (https://de.wikipedia.org/wiki/Ian_Stevenson) und vor allem die Kindheitserinnerungen an frühere Leben dokumentiert hatte und dabei in fernöstlichen Teilen der Welt (Indien, Pakistan, Naher Osten), aber später auch aus anderen Teilen der Welt, die Kinder befragt und ihre frühere Leben erkundet hat. Der Privatforscher Dieter Hassler hat die Ergebnisse zusammengetragen (https://www.amazon.de/fr%C3%BCher-war-gro%C3%9F-Indizienbeweise-Spontanerinnerungen/dp/3868586466/ref=sr_1_2?dchild=1&qid=1594212058&refinements=p_27%3ADieter+Hassler&s=books&sr=1-29. Danach können Kinder oft über folgende Tatsachen berichten:

o  Umstände des Todes: Kinder können sich an ihre Todesart erinnern, vor allem sich dann gut an die Todesumstände erinnern, wenn sie besonders dramatisch waren (Mord, Totschlag, Unfall). Es ist auch vorgekommen, dass durch die Berichte von Kindern über ihre Ermordung in ihrem früheren Leben zur Ergreifung des Täters geführt haben.

o  Erinnerungen an Einzelheiten des Lebens: Kinder erinnern sich an Einzelheiten des Lebens wie z. B. der Ort, an dem sie gelebt haben, die wichtigsten Personen (Eltern, Geschwister, Freunde, Feinde…).

o  Charaktereigenschaften der wichtigsten Personen: Auch die Charaktereigenschaften der Personen, denen jemand in einem früheren Leben begegnet sind, können gut beschrieben werden.

Der Reinkarnationsglaube wurde im westlichen Abendland vor allem von der katholischen und später auch von der evangelischen Kirche verbannt und stattdessen ein einzelnes Leben im Diesseits einem ewigen Leben im Jenseits gegenübergestellt. Auf die Umstände des Abhandenkommens soll nicht näher eingegangen werden, aber hier nur der Hinweis gegeben werden, dass vor der „Verstaatlichung“ der Kirche durch den früheren römischen Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert der Reinkarnationsglaube durchaus verbreitet war. In einem entscheidenden Konzil von Nicäa im Jahr 325 wurde zumindest die bis dahin verbreitete Lehre von der Vorexistenz der Seele nach Lehren des Origenes (185 – 254) unter den „Bannfluch“ gestellt. Dass der Reinkarnationsglaube durchaus mit dem christlichen Glauben vereinbar ist, kann gut auch mit noch geeigneten Bibelstellen, die leider nicht mehr zahlreich zu finden sind, begründet werden (https://www.guentherbirkenstock.de/neue-seite, siehe Reinkarnation und Christentum – wie passt das zusammen?).

Die Konsequenzen aus dem Reinkarnationsglauben sind entscheidend für die konkreten Handlungen von Menschen – auch in unsereren Tage: Die Verhaltensweisen werden dann in einen größeren Zusammenhang gestellt, der nicht nur das jetzige Leben umfasst, sondern bei dem auch reflektiert wird, dass sie Auswirkungen auf künftige Leben haben werden. Das Bindeglied, das diese Leben in einen Verantwortungsbezug stellen, ist die Annahme des universellen Gerechtigkeitsprinzips, das im fernöstlichen Raum auch Karma genannt wird.

·        Karma – das universelle Gerechtigkeitsprinzip: Das Karma wird oft missverstanden als eine Art Rachegesetz. Alles, was man tut, räche sich dann spätestens in einem nächsten Leben. Das ist eine „Verballhornung“ dieser etwas komplizierteren Konzeption dieses Begriffes, der folgende wesentliche Merkmale hat:

o  Verantwortung ist universell: Alle Handlungen haben Wirkungen nicht nur auf uns selbst, sondern auch für andere. Wenn die Kurzsichtigkeit des materialistischen Denkens zugrunde gelegt wird, dann reicht sie nur für die kurze Distanz zwischen einer Tat und der unmittelbaren Folgen. Man könnte auch sagen. Es gibt gar kein Verantwortungsbewusstsein, das über die unmittelbaren Auswirkungen hinausgeht. Wer die Reinkarnation bejaht, wird nicht mehr sagen können, dass es ihm egal ist, wie sich sein Verhalten auf lange Sicht auswirkt. Ihm ist es bewusst, dass nicht nur sein gegenwärtiges Leben von seinen eigenen Handlungen abhängt, sondern auch das Leben anderer Menschen – auch über sein gegenwärtiges Leben hinaus!

o  Absolute Gerechtigkeit: Alle Handlungen haben Konsequenzen, die guten wie die schlechten. Es kann zwar sein, dass man für seine Taten nach irdischen Gesichtspunkten nicht zur Verantwortung gezogen wird, weil man z. B. eine schlechte Tat unentdeckt geblieben ist, es keine strafbare Handlung im Sinne des Gesetzes war oder aber man einen milden Richter fand, aber im absoluten Sinne gibt es immer eine Folge dieser Handlungen nach dem universellen Gesetz , das Gut von Böse unterscheidet. Es wird also davon ausgegangen, dass es eine universelle Gerechtigkeit gibt, der sich keiner entziehen kann: Wer anderen etwas Böses oder auch Gutes getan hat, wird die Folgen dieser Handlungen in diesem oder aber in einem späteren Leben erfahren.

o  Altes und neues Karma: Mit unserem Handeln bewirken wir neues Karma – das sich dann später auf uns in diesem oder in einem der nächsten Leben auswirken wird. Gleichzeitig aber ereilt uns jeden Tag das alte Karma aus der Vergangenheit wieder. Karma kann prospektiv gesehen, also die künftigen Folgen unseres heutigen Tuns oder Unterlassens. Karma kann auch retrospektiv gesehen werden als das, was uns aus der Vergangenheit in der Gegenwart ereilt. Ein einfaches Beispiel kann dieses erläutern: Wenn ich heute nicht die Zähne putze, schaffe ich negatives Karma in der Zukunft durch Karies. Wenn ich heute wegen Karies einen Zahn plombiert oder gezogen bekomme, war dies die Folge meiner vergangen Handlungen (altes Karma).

o  Gutes und schlechtes Karma: Alle Handlungen unterliegen einer moralischen Bewertung. Danach baut jemand ein „gutes Karma“ auf, der in seinen Handlungen bewusst versucht, in jeder Hinsicht aufbauend zu wirken, so dass sich die Lebenssituationen von allem was lebt verbessert. Das „schlechte Karma“ beinhaltet das Gegenteil, nämlich die destruktive Komponente des eigenen Handelns, das auf Zerstörung oder gar Vernichtung von allem was existiert gerichtet ist. Das Unterlassen kommt dem Handeln gleich, d. h. dass auch ein Unterlassen einer Handlung die gleiche moralische Qualität zukommt.

o  Universelles Gedächtnis: Wie kann das sein, dass lange Zeiträume – über mehrere Leben - überbrückt werden können, ohne dass die Erinnerungen verloren gehen? Nach der materialistischen Hypothese sterben mit dem Gehirn auch alle Erinnerungen an alles, was getan und erlebt wurde mitsamt der Identität des Menschen. Bei der Annahme des Gesetzes von Karma ist dies nicht der Fall: Alle Handlungen oder auch Handlungen, die nicht begangen wurden (Unterlassungen – etwa jemand in der Not zu helfen), bleiben für ewig erhalten in einem Art „Weltgedächtnis“. In der Esoterik wird gerne dabei von der Akasha Chronik (https://anthrowiki.at/Akasha-Chronik) gesprochen, in der alles an Informationen gespeichert ist, was je Menschen getan haben. Es wäre dann ein „universelles Bewusstsein“ notwendig, das in den Religionen auch als Gott bezeichnet wird. In der Johannes-Offenbarung (20, 12 und 15) wird vom „Buch des Lebens“ gesprochen, das aufgeschlagen wird, in dem alle Handlungen eines Menschen verzeichnet sind.

Welche Auswirkungen hat nun diese Weltsicht? Wer sich heute in der Welt umsieht und speziell sich die politische Entwicklung in Deutschland anschaut, wird vielleicht zustimmen können, dass diese Weltanschauung nicht geteilt wird. Hier herrscht eine Verantwortungslosigkeit vor, die nur mit einem materialistischen Denken ohne jede moralische Verankerung des Verhaltens begründet werden kann. Esther Vilar hat in ihrem Buch „Der betörende Glanz der Dummheit“  (https://www.amazon.de/bet%C3%B6rende-Glanz-Dummheit-Esther-Vilar/dp/3865690661) sehr gut die auf maßlose Selbstüberschätzung begründete Ignoranz gegenüber den Auswirkungen eigenen Handelns auf andere und den grenzenlosen Egoismus beschrieben, den vor allem unsere „Eliten“ auszeichnet, die nur ihren eigen Vorteil im Auge haben. Nach ihrer Lesart werden sich deshalb in „Spitzenpositionen“ keine Menschen finden lassen, die vorsichtig und mit Bedacht vorgehen, sondern eher diejenigen, die sich keine Gedanken darüber machen, welche Auswirkungen ihr Verhalten auf andere Menschen haben, weil sie sich durch ihre Phantasielosigkeit und mangelnde Empathie nicht in andere hineinversetzen können oder wollen. Dies führt in der letzten Konsequenz zu einer Verantwortungslosigkeit, die sich in der gegenwärtigen Politik offenbart: Durch die Corona-Verordnungen wurden wirtschaftliche Existenzen zerstört oder gefährdet, durch die „Energie-Wende“ wird die zukünftige Sicherheit in Form der  notwendigen Versorgung mit elektrischem Strom von Millionen Menschen gefährdet, weil man auf unstete Energieträger wie Sonne und Wind setzt, durch eine zugelassene Masseneinwanderung macht man sich mitschuldig an Ermordungen , Verletzungen und Vergewaltigungen von Menschen durch unkontrolliert eingewanderte Kriminelle. Die Verbindung zwischen den eigenen Handlungen/Unterlassungen und den negativen Folgen wird von den Politikern weder so gesehen noch anerkannt, die gerne von Verantwortung reden, sie aber nicht beherzigen. Aber sie können sicher sein, dass auch sie sich nicht den universellen Gesetzen des Karmas werden auf Dauer entziehen können.

von Günther Birkenstock 05 Sept., 2024

Deutschland ist nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen in einem bedauernswerten Zustand. Die Wahlen zeigen einmal mehr auf, woran es vor allem krankt: Mut.  

Die Lage nach der Wahl in Thüringen und Sachsen :

·         Thüringen : Die künftige Sitzverteilung im Landesparlament in Thüringen [1] stellt eine „Pattsituation“ dar, denn bei insgesamt 88 Sitzen erreichen die CDU 23, die SPD 6, das BSW 15 (gemeinsam 44 Sitze) und die „Opposition“ aus Linke 12 und die AfD 32 Sitze (ebenfalls 44 Sitze), sodass eine absolute Mehrheit einer Koalition aus CDU, SPD und BSW verfehlt würde. Diese Konstellation stellt sich ein, nachdem die etablierten Parteien eine Koalition mit der AfD ausgeschlossen hatten. Somit wäre zumindest eine „Leihstimme“ der Linken für eine Wahl von Markus Voigt notwendig, um ihn als neuen Ministerpräsidenten zu wählen.

·         Sachsen : In Sachsen stellt bei insgesamt 120 Sitzen die CDU mit 41 Sitzen die stärkste Fraktion. Ihr folgt mit 40 Sitzen die AfD, die BSW mit 15, die SPD mit 10, Grüne mit 7 und die Linke mit 6 Sitzen sowie die Freien Wähler mit 1 Sitz [2]. Wer hier miteinander koalieren wird, ist noch völlig ungewiss. Der amtierende Ministerpräsident Kretschmer will auf jeden Fall weiterhin Regierungschef bleiben. Er wird sich die Partner suchen, die im passend erscheinen werden.

·         Wählerwille : Der so genannte Wählerwille wird stets bemüht, wenn es um die Regierungsbildung geht, der aber dann parteispezifisch entsprechend „modifiziert“ wird. Wenn man nach den Mehrheitsverhältnissen in den Landesparlamenten geht, müsste es eigentlich klar sein: „Bürgerliche Koalitionen“ aus CDU und AfD wären die logische Konsequenz, denn diese hätten in beiden Fällen die absolute Mehrheiten (55 von 88 Sitzen in Thüringen und 81 von 120 Sitzen in Sachsen). Warum dies aber in Deutschland nicht gilt, das ist auf den „links-grünen Zeitgeist“ [3] zurückzuführen, der dieses Land in einem geistigen Gefängnis hält, wodurch solche Koalitionen „nicht erlaubt“ sind. Der Wähler wird zum reinen „Stimmvieh“ degradiert, der dann, wenn er der Diktion dieses Zeitgeistes nicht folgt, als „nicht ganz zurechnungsfähig“ deklariert wird. Die Parteien-Allmacht erlaubt anscheinend solche Schlussfolgerungen. Diese zu brechen wäre das Gebot der Stunde [4].

Auswirkungen des links -grünen Zeitgeistes: Der links-grüne Zeitgeist stellt eine Art „Blaupause“ dar, die als Vorlage dient für das Denken und Handeln vieler Zeitgenossen.

·         Scheinlinke Ideologie: Die linke Dominanz im politisch-gesellschaftlichen Raum verdrängt alle jene, die im konservativen Denken groß geworden sind. Sie werden zu Heimatlosen einer einseitigen Sichtweise, die aber nur scheinbar links ist. Es ist die Kunst der Linken, sich als basisdemokratisch zu tarnen, indem sie die Liberalität und Freiheit gerne als Begriffe gebraucht, aber dann vehement autoritär agiert, wenn es jemand wagt, ihre Thesen infrage zu stellen. Der links-grüne Zeitgeist ist nur scheinbar tolerant, neigt aber zum Totalitarismus mit all seinen Auswüchsen einer Kontroll- und Verbotssucht, die vor allem bei den Grünen sehr ausgeprägt sind. Hinzu kommt eine durch Besetzung wichtiger Stellen des politischen und wirtschaftlichen Systems mit Gesinnungsgenossen zu der linken Denkweise eigentlich widersprechenden Strategie: Es wird das System verteidigt, weil dadurch das eigene Überleben gesichert wird. Die Verteidigung geht mit einer erschreckenden Intoleranz, Rigorosität und Humorlosigkeit einher, die gepaart ist durch eine Art „Selbstvergottung“ (Atheismus, Materialismus), bei der der Freiheit des einzelnen nur dann freien Lauf gelassen wird, wenn es dem eigenen Machterhalt dient. Ansonsten wird sehr schnell gerne die Meinungsfreiheit als schädlich angesehen und auch mal ganz gerne vor „Hass und Hetze“ gewarnt und deshalb den sozialen Medien der Kampf angesagt. [5] Gestützt wird diese Strategie durch „Sprachpolizei“, Gleichmacherei, Förderung parasitären Verhaltens, einseitigen Rassismus (es gibt nur Ausgrenzung durch weiße Rasse), übertriebenen Minderheitenschutz und Männerfeindlichkeit [6]. Alles, was dieser Weltsicht nicht entspricht, wird als „Rrrrächts“ diffamiert und möglichst in die Nazi-Ecke gestellt.

·         Feige Journalisten und Trittbrettfahrer: Dass der Journalismus in Deutschland nicht mehr seine ursprüngliche Aufgabe erfüllt, nämlich ein Korrektiv zu sein gegenüber einem übergriffigen Staat, ist nicht neu, nur wird es nach den Wahlen in Thüringen und Sachsen noch offensichtlicher, dass er diese Funktion nicht mehr erfüllt. Statt die herrschende Doktrin „keine Macht der AfD“ infrage zu stellen, wird sie wie ein heiliges Dogma ständig als Grundlage für die Attacken gegen diese Partei verwendet und die Wähler dieser Partei für nicht ganz zurechnungsfähig erklärt. Vor allem die bei dem Öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) angestellten Journalisten haben keine Bedenken, die AfD nach ihren Wahlerfolgen mit dem Etikett zu versehen, dass sie vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft worden sei [7]. In fast jedem Interview mit Politikern der AfD wird ihnen dies vorgehalten. Die Co-Vorsitzende Alice Weidel ist aber stets auf der Hut, in die von Moderatoren gestellte Fallen nicht hineinzutappen und schafft es immer wieder, diese Art des „Framing“ [8] zurückzuweisen [9]. Die ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten verstieg sich auch noch zu einem Vergleich der Wahl der AfD in die Landtage in Thüringen und Sachsen mit dem Einmarsch der deutschen Armee am 01.09.1938 in Polen, um dadurch die AfD in die Nähe des Nationalsozialismus zu stellen [10]. Sie wurde deshalb von dem Rechtsanwalt Markus Haintz wegen Volksverhetzung nach § 130 StGB angezeigt [11]. Das ist nicht das erste Mal, dass die AfD in die „Nazi-Ecke“ gestellt wird, um sie öffentlich zu diskreditieren, denn es ist ein inzwischen bewährtes Argumentationsmuster von Journalisten, die dem Mainstream folgen. Wer im ÖRR etwas werden will, muss sich daran beteiligen, um dort bleiben zu können. Auch die Journalisten, die noch ein Angestelltenverhältnis in einem Zeitungsverlag haben, sind schon längst dem links-grünen Zeitgeist zum Opfer gefallen und bedienen regelmäßig die Vorurteile, die gegenüber bestimmten Personen (z. B. Trump, Putin, Orban) gehegt werden und sind oft nur noch angepasste Mitläufer. Aber es gibt nicht nur diese Art von Journalisten, die kein Rückgrat haben und alles schreiben und sagen, was dem links-grünen Zeitgeist entspricht, um weiterhin mit dabei zu sein. Es gibt auch außerhalb dieses .Bereiches „Trittbrettfahrer“, die meinen, auf den Zug des „AfD-Bashings“ [12] aufspringen zu müssen. So z. B. auch der Edeka-Lebensmittelkonzern, der mit dem Slogan „warum bei Edeka Blau nicht zur Wahl steht“ vor den Wahlen im Osten Stimmung gegen die AfD machte [13]. Ganz offen wird gegen die AfD gehetzt und vor einer Wahl gewarnt, weil die Evolution gelehrt habe, dass Blau keine gute Wahl sei [14]. Hiergegen wehrten sich einige Filialen, vor allem im Osten, die von der Aktion der Edeka-Zentrale überrascht wurden und distanzierten sich von dieser Aktion [15]. Die gängigen Muster des Denkens im politischen Geschäft sind so festgefahren, dass sie nicht mehr infrage gestellt werden, wobei die Behauptung des Rechtsextremismus durch den Verfassungsschutz, der ihn berechtigt, die AfD als Verdachtsfalls zu behandeln, als unumstößliches Gesetz behandelt wird. Der Sog des Mainstreams zieht so viele mit, dass nur wenige es wagen, dagegen anzugehen. Wer es dennoch tut, muss mit allem rechnen, was an Repressionen der Exekutive als Staatsgewalt zur Verfügung steht, wobei leider die Justiz nicht mehr als Korrektiv wirkt, sondern nur noch als eine Helferin einer in die Richtung einer Totalität gerichteten Staatsgewalt.

 

Gegenbewegung? Wird sich etwas ändern in Deutschland und der links-grüne Sumpf trocken gelegt? Was allen fehlt, ist der Mut zum Widerstand. Die Sorge um die eigene Existenz treibt gemäß der „ZASAS-Regel“ [16] die Menschen an, zunächst einmal für die eigene Sicherheit zu sorgen. Diese ist am ehesten dann gegeben, wenn sich jemand im Einklang mit der Mehrheitsmeinung wähnt. Wie Tiere, die in einer Herde leben, befürchten, dass sie Opfer von Raubtieren werden, wenn sie sich außerhalb der Gruppe der Artgenossen bewegen, so haben auch Menschen Angst, wenn sie sich nicht angepasst verhalten. Der Anpassungszwang bestehend aus Gruppen-, Autoritäts-, System- oder Zeitgeistdruck bringt die Menschen dazu, nicht auszuscheren [17]. Deshalb bedarf es einen gewissen Mut, das Risiko der Ausgrenzung in Kauf zu nehmen, um gegen den Strom zu schwimmen. Um es auf die Parteiebene herunterzubrechen: Wer könnte der AfD beistehen?      

 

·         Werteunion – ein „Rohrkrepierer“: Hans-Georg Maaßen hatte mit einem Satz die Hoffnung zerstört, dass die AfD einen Partner bekommen könnte: „Die CDU ist der Premiumpartner der Werteunion.“ Er betonte zudem, dass er ein Erstarken der AfD „mit Sorge sehe“ und dass ein Björn Höcke Ministerpräsident in Thüringen werden könne [18]. Mit dem Weggang von Markus Krall und Max Otto aus dem Verein der Werteunion wurden gleich zwei wichtige „Zugpferde“ verloren, die die Werteunion neben Maaßen benötigt hätte, um Wählerstimmen anzulocken. So kam es wie es kommen musste, denn die Werteunion landete bei den Landtagswahlen in Thüringen mit 0,56 % und in Sachsen mit 0,28 % klar unter 5 % und wird deshalb dort in den Landtagen nicht vertreten sein [19].

·         Bündnis Sahra Wagenknecht – Verrat an den Wählern: Dieses Bündnis (BSW) wurde in diesem Jahr erst gegründet und mit der Namensgebung ihrer Gründerin „geadelt“. Zu Anfang schien es so, als ob diese junge Partei eine oppositionelle Rolle übernehmen und als potentieller Partner der AfD infrage käme [20]. Spätestens aber nach den Wahlen in Osten werden diejenigen aufgewacht sein, dass diese Hoffnungen trügerisch waren. Mit einer Erklärung des Vorstandes BSW in Thüringen hatte diese Partei am 04.09.2024 signalisiert, dass sie jede Zusammenarbeit mit der AfD ausschließe, sie wolle hingegen mit der CDU, der SPD und den Linken in Sondierungsgespräche treten [21]. Dies kann als Täuschung des Wählers, wie dies auch von der AfD so formuliert wurde, gesehen werden, denn die BSW entpuppt sich somit als Mehrheitsbeschafferin der etablierten Parteien. Es ist der Verdacht nicht von der Hand zu weisen, dass Wagenknecht deshalb so stark von den Medien nach vorne gepuscht wurde. Den Vogel abgeschossen hatte wohl der BSW-Chef von Brandenburg, Robert Crumbach, der sich sogar noch zu der Äußerung hatte hinreißen lassen, dass er für ein Verbot der AfD sei. Nachdem er aber aber durch die Proteste der enttäuschten Wähler aufgeschreckt wurde, ruderte er wieder zurück und hat sich von seiner eigenen Äußerung hierzu distanziert [22]. Wer will dann der BSW noch glauben?

·         Bündnis Deutschland: Markus Krall ist dem Bündnis Deutschland (BD) beigetreten und hat sich somit von der Werteunion endgültig verabschiedet [23]. Er gilt als scharfzüngiger Denker eines radikalen Kurses im Hinblick auf das, was den Staat als Ganzes angeht und plädiert dafür, den Staat zu entmachten, ihm die allbeherrschende Rolle zu nehmen und ihn auf seine Kernaufgaben zu reduzieren, um dadurch die Ressourcen für die Bürger wieder frei zu machen. Das BD ist eine Kleinstpartei, die im Mai 2022 gegründet wurde und im April 2024 beschloss, mit der Partei „Wir Bürger“ zu fusionieren. Auch die Werteunion hatte dieses Jahr eine engere Zusammenarbeit mit BD geplant [24]. Ob es auf diese Weise zu einer Fusion dieser Parteien kommen wird, ist noch offen. Bei der Europawahl 2024 erreichte sie 0,4 % und bei der Wahl 2024 in Sachsen 0,3 % der Zweitstimmen. Sie verortet sich selbst aufgrund ihrer konservativ-liberalen Ausrichtung zwischen CDU und AfD stehend und könnte deshalb als potentieller Partner der AfD infrage kommen [25]. Es erscheint sinnvoll, dass diese „Kleinstparteien“ fusionieren, um unter einem Dach vereint eine höhere Schlagkraft entwickeln zu können, an der es zur Zeit noch fehlt.

·         Christen in der AfD: Die ChrAfD betonen [26] , dass der christliche Glaube ein wesentlicher Teil des Lebens in Freiheit und Wohlstand ist. Sie wollen damit auch prägend auf die AfD einwirken. Eine der prominentesten Vertreterin dieser Gruppierung (130 Mitglieder) ist Beatrix von Storch [27]. Die ChrAfD wenden sich vor allem gegen die einseitige Politisierung der Kirche in Richtung des links-grünen Mainstreams und plädieren für eine Rückkehr zu den alten Tugenden des rechten Glaubens, wie sie etwa in der „Barmer Erklärung“ [28] der „Bekennenden Kirche“ zum Ausdruck komme [29].

·         Jugend: Die Jugend sympathisiert, vor allem im Osten, mit der AfD [30]. Aber auch landesweit – das zeigten die Europawahlen im Jahr 2024 - legten die konservativen Parteien (CDU und AfD) bei den Wählern unter 24 Jahren in der Wählergunst zu und es mussten die Grünen herbe Verluste gegenüber früher hinnehmen [31]. Dies stellt eine Trendwende dar, denn die Grünen galten lange Zeit als die Partei der jungen Menschen. Dies ist aber anscheinend vorbei. Der Grund könnte sein, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen direkt die Folgen der grünen Politik mitbekommen: Die Migrationsgewalt auf öffentlichen Plätzen bekommen sie hautnah selbst zu spüren in Form von Messerattacken und Gruppenvergewaltigungen und anderen übergriffigen Handlungen, die von Fremden verursacht werden. Deshalb hat die Angst vor Kriminalität die vor dem Klimawandel schon längst abgelöst [32]. Sie spüren selbst die Benachteiligung in der Schule und in der Berufsausbildung durch Migranten, die in den Bildungseinrichtungen als „Bremser“ wirken und fürchten deshalb um eine gute Ausbildung. Die verheerenden Folgen der Corona-Politik, die vor allem von den „Altparteien“ (Grüne, CDU und SPD) zu verantworten sind, die zu Ausgrenzung von Impfgegnern aus Vereinen und Schulen sowie im öffentlichen Raum führte, hat die Jugend hart getroffen. Die AfD hatte sich in diesem Dingen stets als kritischer Betrachter der Szenerie betätigt und vor der Überfremdung durch unkontrollierte Migration und vor ungeeigneten und überzogenen Corona-Maßnahmen gewarnt und damit recht gehalten.

Rechts darf kein Makel sein: Es gilt als anrüchig, sich dazu zu bekennen, in seiner politischen Einstellung „rechts“ zu sein [33]. Der Diktion der Linken sich nicht zu beugen, wonach alles, was „Fortschritt“, Liberalität, Vielfalt und Toleranz angeht, ein Vorrecht linken Denkens sei, sollte überwunden werden. Wer konservativ denkt, ist nicht deshalb gleich „fortschrittsfeindlich“. Wer auf nationale Interessen vor denen der Europäischen Union pocht, ist deshalb nicht gleich „europafeindlich“. Wer gegen eine grenzenlose Einwanderung ist, der ist deshalb nicht gleich ausländerfeindlich. Wer sich gegen eine „Frauenquote“ ausspricht, ist nicht deshalb gleich frauenfeindlich. Diese Verkürzungen und plakativen Betrachtungen des linken Mainstreams sind gefährlich, weil sie zu einer Gesinnungsdiktatur führen. Wer rechts denkt, der ist für Recht! Wer rechts denkt, der ist auch für Gerechtigkeit, die aufgrund ideologischer Beschränkungen oftmals mit Füßen getreten wird, weil die praktizierte Doppelmoral der Mächtigen diese ad absurdum führt [34] .

 

Die Entwicklung in Deutschland kann nur dann in eine positive Richtung gelenkt werden, wenn viel mehr Menschen den Mut aufbringen, sich ihre Meinung nicht von linken Ideologen vorschreiben zu lassen.

  © beim Verfasser    

 

 



[5] Anton Hofreiter hat sich dafür ausgesprochen, die Medienplattform „X“ sperren zu lassen; https://www.welt.de/politik/deutschland/article253404566/Anti-Terror-Kampf-Gruenen-Politiker-Hofreiter-will-notfalls-Plattform-X-sperren.html.

[8] Mit dem Setzen eines bestimmten „Rahmens“ wird versucht eine Manipulation eines Gespräches, einer Meinungsbildung oder eines Entscheidungsprozesses zu erreichen; https://de.wikipedia.org/wiki/Framing_(Sozialwissenschaften)

[10] Wörtlich sagte sie u. a.: Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg mit dem Angriff der Wehrmacht auf Polen. Deutschland überzog die ganze Welt mit Leid und Tod, ermordete sechs Millionen Juden….Am 1. September 2024, auf den Tag 85 Jahre danach, wird im deutschen Bundesland Thüringen eine Partei stärkste Kraft, die erwiesen rechtsextremistisch ist, mit einem Kandidaten an der Spitze, der wie ein Faschist redet und auch so genannt werden darf.“ https://www.express.de/politik-und-wirtschaft/zdf-kommentar-zu-landtagswaglen-ist-moderatorin-zu-weit-gegangen-855829

[14] „Die Evolution hat uns gelehrt: Blau ist keine gute Wahl.“ Auf der Anzeige zu sehen sind verschiedene Obst- und Gemüsesorten. Neben den Bildern von Trauben, Brokkoli, Kirschen und Co. stehen die Zahlencodes der Farben. In einer Tafel heißt es: „Übrigens: ‚Blaubeeren‘ oder ‚Blaukraut‘ haben zwar ‚Blau …‘ im Namen, aber nicht in den Farbpigmenten. Sagt jedenfalls die Wissenschaft – und auf die sollte man ja bekanntlich viel öfter hören.“; https://www.merkur.de/politik/blau-steht-nicht-zur-wahl-edeka-kritisiert-vor-thueringen-wahl-die-hoecke-afd-zr-93269582.html

[26] https://www.chrafd.de/index.php/ueber-uns Die ChrAfD ist ein wesentlicher Bestandteil der AfD, der die Bedeutung der christlichen Wurzeln für ein Leben in Freiheit und Wohlstand betont und damit die politischen Ziele der AfD prägt. Sie setzt sich auf allen Ebenen für einen fairen und würdigen politischen Diskurs ein.“

[28] Eine Erklärung der evangelischen Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus, die eine Gegenbewegung gegen die „Gleichschaltung“ der Kirchen im Dritten Reich markierte; https://de.wikipedia.org/wiki/Barmer_Theologische_Erkl%C3%A4rung

[30] Eine Befragung von Jugendlichen unter 18 Jahren ergab, dass in Sachsen 34,5 % die AfD wählen würden und nur 5,7 % die Grünen; https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/u18-wahl-sachsen-afd-jugendliche-100.html

[31] Union 17 % (+5 %), AfD 16 % (+11 %), Grüne 11 % (-23 %); https://www.deutschlandfunk.de/europawahl-2024-junge-waehler-afd-100.html

von Günther Birkenstock 18 Aug., 2024

Der Kampfsport ist eine Art Auseinandersetzung mit einem Gegner, bei der es das Ziel ist, den anderen zu besiegen. Es ist die friedliche Alternative zum Krieg und deshalb zu befürworten. Ist er aber auch, nachdem er lange Zeit eine Domäne der Männer war, etwas für Frauen?

Amazonen: Amazonen galten schon immer als eine kämpferische Gruppe von Frauen, die laut griechischer Mythologie männergleich in den Krieg zogen und beherrschend waren [1] . Sie wurden meistens etwas leicht bekleidet – Männerfantasien (!) – dargestellt, wenn sie auf dem Pferd sitzend und mit Schwert und Lanze bewaffnet in den Kampf gingen. Frauen sollen also auch gekämpft und nicht zur Hause gesessen und auf Kinder aufgepasst und in der Küche gekocht haben. Es mag ja sein, dass es einmal tatsächlich diese kämpfenden Frauen gab. Aber sollen diese auch heute ein Vorbild sein für die heutigen Frauen? Ja, meinen selbstverständlich die „emanzipierten Frauen“, die es leid sind, sich hinter einen sie schützenden Mann zu verstecken, der für sie kämpfen soll. Sie verzichten darauf, das „schwache Geschlecht“ zu mimen, um sich dann in die Obhut eines starken Mannes zu begeben. Vorbei ist für diesen Frauentypus das scheue Kätzchen, das sich versteckt, wenn es brenzlig wird oder sich in die Arme eines starken Mannes flüchtet. Anschmiegsam, folgsam, brav und etwas bieder – das war gestern. Die moderne Frau ist auch für den Kampfsport und trainiert fleißig ihre Muskeln, will ebenso wie der Mann muskulös, drahtig und kampfesmutig erscheinen und notfalls mal auch einen Mann mit gekonnten Griffen in die Knie zwingen. Jiu Jitsu, Judo, Kendo, Karate, Teakwando und Kickboxen sowie Boxen sind die „angesagten“ Kampfsportarten für Frauen [2] , Die modernen Amazonen bevölkern die Fitnessstudios [3] , stemmen Hanteln in die Luft und ächzen und stöhnen bei den schweißtreibenden Übungen an den mannigfaltigen Geräten.

Geändertes Frauenbild : Wie haben sich doch die Zeiten geändert. Früher saßen Frauen stundenlang in Friseursalons, um sich Dauerwellen legen zu lassen, um dann mit üppiger Frisur, gestylten Augenbrauen, hübschen Ohrringen und gefärbten Fingernägeln Jagd auf Männer zu machen. Wenn die Figur die gewünschten Rundungen nicht hergab, wurde mit einem Korsett nachgeholfen [4] . In engen Röcken und Stöckelschuhen stolzierten sie in Trippelschritten durch die Innenstädte und hinterließen stets eine Duftwolke eines betörenden Parfüms. Diese Zeiten sind längst vorbei, denn die moderne Frau zwängt sich nicht mehr in Korsetts oder Mieder, sondern lässt ihren Rundungen freien Lauf, auch an Stellen (Bauch), wo sie nicht hingehören. Notfalls werden die ungewünschten Rundungen wegtrainiert und die Kurzhaarfrisur ist allemal praktischer als die gestylten Frisuren mittels Dauerwellen. Hosen und Jacken, wie sie auch für Männer üblich sind, sind für die Geschäftsfrau, kaputte Jeans mit Löchern und Pullover für die Frauen, die nicht im Business arbeiten. Früher dachte ich, dass die Mädchen, die in zerfetzten Jeans herumlaufen, kein Geld für neue Hosen hatten, bis ich feststellen musste, dass dies so gewollt war und man diese bereits kaputt kaufen konnte [5] . Das Modediktat der „modernen“ Frau spiegelt das geänderte Selbstverständnis wieder: Frauen wollen nicht mehr Männern gefallen, um „eine gute Partie zu machen“, sondern sie machen selbst Karriere, quälen sich durch ein hartes Berufsleben und wenn es hierfür nicht reicht, gehen in die Politik und hoffen über eine „Frauenquote“ irgendwann in einem Parlament zu landen.

Frauenkörper – nicht für den Kampf gemacht : Der Frauenkörper ist nicht für den Kampf gedacht. Wenn man den Körper eines Mannes mit dem einer Frau vergleicht, dann ist der Unterschied offensichtlich, denn grob gesagt sieht der eines Mannes wie ein V und der einer Frau wie ein umgekehrtes V oder wie A aus. Der Schwerpunkt beim Mann liegt also im Oberkörper, der der Frau im unteren Bereich (Hüfte). Das hat doch sicher einen guten Grund: Der Körper des Mannes ist für den Kampf gemacht mit einer großen Muskelmasse rund um Brust und Arme und mit einer großen Reichweite der Arme kann er den Gegner leichter mit Faustschlägen bombardieren, kann ihn niederringen und kann auch aufgrund einer schmalen Hüfte und muskulösen Beinen auch schnell laufen. Ganz anders ist der Körper der Frau aufgebaut. Die Brustregion ist muskulär gesehen schwach ausgeprägt, die Schultern sind schmal, der Kopf wirkt deshalb überdimensioniert [6] , die Arme sind schmal und liegen wegen des schmalen Oberkörpers dicht an und strecken sich dann in der Hüftgegend nach außen, weil die Hüften breit angelegt sind. Das schnelle Laufen fällt der Frau schwer, weil sie die breite Hüfte daran hindert, große Schritte zu machen, die Arme sind eher im Wege, weil sie nach außen stehend einen „windschnittigen“ Lauf behindern. Außerdem behindert das Fettgewebe der beiden Brüste einen schnellen Lauf, denn bei jeder Bewegung behindern sie durch ihr Gewicht eine schnelle Fortbewegung. Die Fettpolster im Brust- und Hüft- oder Gesäßbereich haben ihren natürlichen Grund: Sie sollen gewährleiten, dass Frauen genügend Energiereserven für die Schwangerschaft haben. Außerdem sollen die Brüste genügend Milch für den Säugling produzieren können. Man könnte sagen: Frauenkörper sind für den Kampf ungeeignet, weil es an der notwendigen Muskelmasse fehlt, was es nicht erlaubt, hart zuzuschlagen, schnell zu rennen oder im direkten Duell jemand niederzuringen. Ihre natürliche Aufgabe ist die „Reproduktion“ des Menschen durch Schwangerschaft und Sorge um den Nachwuchs, zumindest in der sensiblen Zeit der ersten Monate oder Jahre, in denen die Kinder eines besonderen Schutzes bedürfen. Sieht man sich die „Frauenwelt“ bei den nächsten Verwandten des Menschen, den Affen an, dann sind dort die Weibchen i. d. R. kleiner, mit geringerer Muskelmasse ausgestattet und für die Aufzucht der Jungen optimal ausgestattet durch einen ausgeprägten „Brutpflegeinstinkt“, der ihnen die Möglichkeit gibt, sich voll auf die Beaufsichtigung und den Schutz des jungen Nachwuchses zu konzentrieren.  

Gegen die eigene Natur : Frauen wollen sich emanzipieren und riskieren ihre Weiblichkeit zu verlieren, denn die Weiblichkeit einer Frau besteht in der Rundlichkeit der gesamten Figur, die in den Augen der Männer sie begehrlich macht. Große Oberweite, schmale Taille und breite Hüften haben deshalb immer schon Männer besonders fasziniert, weil diese im konträren Gegensatz zum eigenen Körper stehen, der ohne jegliche Rundungen auskommt, straff und hart erscheint, ohne jegliche Anmut. Weibliche Körper sind deshalb für den Tanz geeignet, weil diese Bewegungsform der Körperform entgegenkommt, denn weiche, grazile Bewegungen sind mit einem solchen Körper leichter möglich und sehen auch attraktiv aus. Beim Mann wirken sie deshalb eher lächerlich, weil diese nicht zum Körperbau passen. Die Verunstaltung des weiblichen Körpers bedingt der Leistungssport, denn nun werden alle Tribute der Weiblichkeit bekämpft, um in der Spitze mithalten zu können. Es wird also nicht behauptet, dass Sport überhaupt nichts für Frauen ist, denn Bewegung ist allemal gut. Es geht um die auf die Spitze getriebene Art, die man im Leistungssport und vor allem in den Kampfsportarten vorfindet, wo es darum geht, durch „Spitzenleistungen“ irgendwann mal auf einem Siegerpodest stehen zu können. Läuferinnen haben meistens am Fettgewebe an sämtlichen Körperpartien verloren, wo es für das schnelle Laufen hinderlich ist, besonders an der Brust, aber auch an den Hüften. Gerade Langstreckenläuferinnen sind meistens hager und „flachbrüstig“, sodass das Laufen über strenge Strecken durch das Gewicht der Brüste nicht behindert wird. Sieht man sich Fußballerinnen an, so ist auch hier klar, dass der weibliche Körper ein Hindernis darstellt, denn wenn der Ball zum Körper geht, dann ist eine große Oberweite hinderlich und ein Treffer auch schmerzhaft. Auch Radfahrerinnen haben das gleiche Probleme mit dem Busen, denn er behindert beim schnellen Radeln. Ganz extrem wird es bei den Boxerinnen, die aufgrund der geringen Muskelmasse im Schulterbereich nicht zu kraftvollen Schlägen in der Lage sind, also trainieren sie sich künstlich die Muskelmasse an, die ihnen dort fehlt. Gerade bei der Olympiade 2024 in Paris wird die Entwicklung des Frauen-Boxens auf die Spitze getrieben, weil eine „männliche“ Frau, Imane Khelif, die Goldmedaille errang. War sie nun ein Mann oder eine Frau? Die Fachwelt rätselt, denn mit einem XY-Geschlechtschromosom ausgestattet, was für Männer typisch ist, galt sie trotzdem als Frau [7] . Frauenboxen ist für mich die sinnfällige Spitze eines Kampfsportes, der für Frauen nicht geeignet ist, weil die natürlichen Voraussetzungen hierfür einfach nicht gegeben sind.

Nachahmung der Männerwelt: Frauen ahmen nur den männlichen Sport nach, aber kreieren nichts Neues. Warum müssen sie ihre so genannte Emanzipation dadurch beweisen, dass sie dieselben Sportarten ausführen wie die Männer und überlegen sich nichts anderes? [8] Fehlt ihnen die Phantasie oder wollen sie einfach nur die Männerwelt imitieren? Aber jede Imitation ist niemals so gut wie das Original. Der Leistungssport und insbesondere der Kampfsport sind und bleiben eine Domäne des Mannes. Daran wird auch noch so viel Training, noch so viel Wehgeschrei der Frauen nichts ändern. Die Nachahmung der Männerwelt durch die Frauen, wie sie bereits auf vielen Feldern des gesellschaftlichen Lebens passiert, ist zum Nachteil der Menschheit, denn es geht sehr viel von dem verloren, was die Weiblichkeit ausmacht, aber durch die Vermännlichung der Frau verdrängt wird: Anmut, Grazie, Eleganz, Schönheit, aber auch seelische Eigenschaften wie Gutmütigkeit, Sanftmut, Mütterlichkeit und Fürsorglichkeit. Der Kampfsport spiegelt nur das wieder, was sich eben auf der gesellschaftlichen Bühne zeigt, auf der das Weibliche in seiner äußeren Gestalt und in dem Habitus der Frauen verloren geht.

Mein Plädoyer kann nur lauten: Frauen, besinnt euch eurer eigentlichen Aufgaben in der Schöpfung, die von Gott auch so gedacht war und hört auf damit, die Männer-Welt zu imitieren.    

© beim Verfasser



[4] Reminiszenzen an alte Zeiten des Korsetts: http://www.corsetiere.net/Spirella/Contents.htm

[6] Grob gesagt passt der Kopf eines Mannes gewissermaßen dreimal auf seinen Schultern, bei der Frau reicht die Schulterbreite hierfür nicht aus.

[8] Früher gab es als sportliche Disziplin noch Wasserballett, welches von Frauen ausgeführt wurde, aber nun gar nicht mehr unter den Unterwassersportarten zu finden ist; https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Unterwassersportart

von Günther Birkenstock 13 Aug., 2024

Die Dualität von Gut und Böse als Grundelemente der Welt ist immer faszinierend, weil sich daran die Geister scheiden. Denn entweder es gibt diese Dualität überhaupt oder es gibt sie nicht. An dieser Grundsatzfrage kommen wir eigentlich nicht vorbei.

Leugnung der Dualität:   Ich habe schon anderer Stelle einmal den Unterschied zwischen Polarität und Dualität erklärt [1] und will ihn zur Klarstellung nur noch einmal kurz erläutern: Die Polarität ist die Gegensätzlichkeit sich nicht eigentlich ausschließender Pole, die sich auf der gleichen Dimension befinden und in ihrer Wertigkeit gleich sind, was bewirkt, dass es fließende Übergänge gibt. Die Dualität ist genau das Gegenteil, denn sie beschreibt die sich gegenseitig ausschließenden Pole, die sich nicht auf der gleichen Ebene befinden, sondern grundsätzlich verschieden sind, sodass es keine fließenden Übergänge gibt. Krieg und Frieden ist eine typische Dualität, denn der Frieden ist wertvoller als der Krieg. Der Zustand des Krieges schließt den Frieden aus, sodass es nicht ein bisschen Frieden geben kann oder ein bisschen Krieg [2]. Ein typisches Beispiel für Polarität ist die Geschlechtlichkeit, denn diese befindet sich auf der gleichen Ebene und bewirkt eine sich gegenseitige Ergänzung im Hinblick auf die Ausprägungen der Eigenschaften von Mann und Frau, auch gibt es Zwischenformen oder nicht klar abgegrenzte „Zwitter“, die nicht eindeutig entweder dem einen oder dem anderen Pol zugeordnet werden können. Was die Dualität von Gut und Böse angeht, so sind die Elemente sehr verschieden, denn sie befinden sich nicht auf der gleichen Ebene (das Gute ist wertvoller als das Böse), schließen sich gegenseitig aus und führen dazu, sich irgendwann zwischen dem einen oder anderen entscheiden zu müssen. Wird behauptet, dass es sich dabei um eine Polarität handelt, wie dies manchmal in der Esoterik passiert, dann wird das Böse verharmlost und als notwendige Bedingung des Guten gesehen, wie dies auch Mephisto in Goethes Faust geschickterweise tut, um Faust in die Irre zu führen [3]. Die Leugnung der Dualität ist also eine raffinierte Täuschung, die den Menschen zu der Annahme verleiten soll, dass das Böse gewissermaßen in Kauf genommen werden müsse, um das Gute zu erreichen. Oder noch krasser formuliert: Ohne das Böse gäbe es das Gute überhaupt nicht, es sei seine notwendige Bedingung, Krieg wird dann nur als ein gegenteiliger Pol des Friedens angesehen, der vorhanden sein müsse, um zu erkennen, was Frieden sei. Dabei sollte klar sein: Der Frieden ist auch ohne Krieg denkbar und schließlich auch vorhanden. Wir brauchen nicht den Krieg, um den Frieden verstehen zu können. Wir brauchen nicht die Lüge, um die Wahrheit zu erkennen, denn die Lüge ist als dualer Gegensatz zum Wahren nicht notwendig, um zu erkennen, was wahr ist. Die Wahrheit stellt allemal ein höheres Gut dar als der Gegensatz hiervon, nämlich die Lüge. Die Wahrheit ist also höherwertig und mit der Lüge unvereinbar. Es gibt nicht ein bisschen Wahrheit oder ein bisschen Lüge.

Polarität

Dualität

gleichwertige Gegensätze

  nicht gleichwertige Gegensätze

Gegensätze ergänzen sich

  Gegensätze schließen sich aus

gleiche Dimension

  verschiedene Dimensionen

Fließende Übergänge

  Hartes: Entweder - oder

Merkmale des Bösen: Das Böse verstehen ist eine Grundvoraussetzung dafür, um es bekämpfen zu können.

·         Zerstörung: Mephisto hatte es bereits Faust erläutert, was der Kern seiner Absicht sei, nämlich entweder zu erreichen, dass etwas zerstört wird, was bereits vorhanden ist oder aber zu bewirken, dass erst überhaupt nichts entsteht. Das Ziel ist also die Negation des Entstehens oder Bestehens von etwas, sodass entweder nichts vorhanden ist oder das Bestehende vernichtet wird. Dies wird deutlich im Krieg, denn hier wird alles, was andere Menschen aufgebaut haben, durch Bomben zerstört: Häuser, Straßen, Fahrzeuge und auch Lebewesen. Dieser Zerstörungswut begegnet man bereits bei Kindern, was darauf hindeutet, dass es ein angeborenes Verhaltensmuster ist, etwas kaputt zu machen [4]. Zerstört werden können aber nicht nur sichtbare Dinge, sondern auch das, was Menschen miteinander verbindet oder das, was allgemein gesehen die verbindende Kraft zwischen allem Lebendigem darstellt. Zerstörung richtet sich gegen alles Lebendige, gegen die natürliche Ordnung der Welt, die, wenn wir an eine Schöpfung glauben, gottgewollt ist. In ihr hat jedes Lebewesen seinen angestammten Platz und erfüllt darin seine Aufgabe im Zusammenwirken mit anderen Lebewesen. Der Mensch zerstört diese Ordnung, indem er seine Vorstelllungen anderen Lebewesen aufzwingt. Wer einen Vogel im Käfig hält, ignoriert den natürlichen Freiheitsdrang dieses Lebewesens, sich durch Fliegen fortzubewegen. Wenn Tiere in Ställen untergebracht werden, damit sie irgendwann geschlachtet werden, ignoriert die natürliche Lebensweise dieser Tiere und unterbindet durch eine nicht artgerechte Haltung die natürlichen Lebensformen. Kosmologisch gesehen erscheint es doch fast wie ein Wunder, dass überhaupt etwas vorhanden ist, nämlich die sichtbare Welt, die uns in ihren mannigfachen Formen begegnet. Es wäre doch zumindest denkbar, dass es überhaupt nichts gäbe, weder ein Weltall mit Galaxien, Sonnen und Planeten, noch die unsichtbare Welt, die uns zeitlebens weitgehend verschlossen ist, weil wir sie nicht wahrnehmen können. Im Hinduismus wird von einer Trinität der Götter ausgegangen: Brahma ist der Schöpfer im klassischen Sinne, der dafür sorgt, dass überhaupt etwas entsteht, Vishnu ist der Erhalter des Geschaffenen und Shiva der Zerstörer [5]. Die Zerstörung ist also nach hinduistischer Auffassung Teil des Göttlichen. In den monotheistischen Religionen wurde diese Rolle außerhalb Gottes verortet und einem Gott entgegenwirkenden Wesen (Satan, Teufel) zugeschrieben. Ist die Zerstörung gut oder böse? Die Auflösung von Formen ist etwas, was wir in der Natur immer beobachten können, was z. B. bei einem Wirbelsturm geschieht, der alles, was sich in seiner Bahn befindet, zerstört. Ist also dann der Wirbelsturm böse? Nein. Es muss also noch etwas dazu kommen, um das Böse besser erklären zu können.  

·         Die böse Absicht: Von Erich Kästner stammt der bekannte Ausspruch, dass es nichts Gutes gibt, wenn es auch nicht getan wird [6]. So wie das Gute eines Menschen bedarf, der auch eine gute Absicht in die Tat umsetzt, benötigt auch das Böse eines Aktes des Wollens. Die böse Absicht, etwas zerstören zu wollen, bewusst und nicht „aus Versehen“ geschehen, ist ein entscheidendes Kriterium. Wenn jemand eine Vase anstößt, sodass sie zu Boden fällt und zerbricht, ist dies noch nicht böse, erst wenn er diese Vase in die Hand nimmt und bewusst an die Wand oder auf den Boden wirft, sodass sie dadurch kaputt geht, ist dies böse. Die bewusste Entscheidung, etwas zu zerstören, ist also böse. Deshalb kennt man im Strafrecht die Milderungstendenz, wenn Taten begangen wurden, die unter dem Einfluss von Drogen (Alkohol, illegale Drogen) oder in einem seelischen Ausnahmezustand (Psychose) geschehen sind, diese nicht so scharf zu bestrafen. Waren die Entscheidungen der maßgeblichen Politiker in der Zeit der Corona-Krise böse? Was nun durch die Veröffentlichung der Akten des Robert-Koch-Instituts herauskam, bestätigt die Annahme, dass sie bewusst die Empfehlungen der Wissenschaftler ignorierten und gegen diese gehandelt hatten, dass z. B. Kinder Masken tragen oder sogar geimpft werden sollten, obwohl erhebliche wissenschaftliche Zweifel bestanden. Böse ist, wer bewusst andere schädigt. Dies ist hier eindeutig geschehen, denn es gab keine wissenschaftliche Evidenz für die genannten Maßnahmen.

·         Selbstsucht: Die Selbstsucht ist deshalb ein wesentliches Merkmal für das Böse, weil sie zu einer Ignoranz gegenüber dem Selbstbestimmungsrecht anderer Lebewesen führt. Diese Selbstsucht kommt in unterschiedlichen Ausprägungsgraden vor [7].

Bezeichnung

Beschreibung

Egozentrik

Ichzentriertheit, es werden die Bedürfnisse anderer ignoriert

Egoismus

zur Ichzentrierung kommt noch das bewusste Inkaufnehmen des Schadens bei anderen

Narzissmus

Neben Ichzentrierung und Schädigung des anderen kommt die Selbsterhöhung. Die "Selbstverliebtheit" zerstört Beziehungen und schädigt andere durch parasitäres Ausnutzen.

Psychopathie

Neben der Ichzentrierung und Fremdschädigung sowie Selbstüberhöhung kommt die bewusste Zerstörung der Gesundheit anderer bis hin zur Auslöschung des Lebens.

Die Tabelle zeigt die verschiedenen Formen der Selbstsucht die aufbauend im Hinblick auf den Grad der Verschlimmerung dargestellt sind. Die mildeste Art ist die Egozentrik, die bereits beim Säugling vorhanden ist. Der Mensch, wenn er auf die Welt kommt, ist von Natur aus egozentrisch, weil er eben nicht anders kann, als die Welt als Erfüllungsgehilfe seiner Bedürfnisse zu sehen. Ein Säugling kennt keine Rücksicht auf das Schlafbedürfnis seiner Eltern und schreit, wenn er hungrig ist, auch wenn das mitten in der Nacht ist. Erst mit der Entwicklung im Kindesalter und auch später muss der junge Mensch dann lernen, auf andere Rücksicht zu nehmen – manche lernen es eben nie, sodass es zur Fehlentwicklung der Selbstsucht kommt. Zuerst versucht ein solcher Mensch seine Bedürfnisse rücksichtslos durchzusetzen und nimmt die Schädigung anderer billigend in Kauf (Egoismus), später kann diese Grundhaltung sich noch verstärken, indem durch diese erfolgreich praktizierte Rücksichtslosigkeit es zu einer maßlosen Selbstüberschätzung kommt, bei der ein solcher Mensch jede Art der Zurücksetzung durch andere als eine „narzisstische Kränkung“ ansieht. Ein solcher Narzisst kann keine Kritik vertragen, ist aber immer bereit, andere nieder zu machen, weil es seinem Ego schmeichelt. Dabei verhält er sich wie ein Parasit, indem er andere ausnutzt und für seine egoistischen Ziele missbraucht. Die nächste Stufe der Verschlimmerung stellt die Psychopathie dar, bei der sogar vor der Vernichtung des anderen nicht zurückgeschreckt wird. Im schlimmsten Fall wird es zu einer Art Lebensaufgabe, jeden nicht nur zu erniedrigen, sondern auch zu vernichten, der es wagt, Kritik zu üben. Die Selbstüberhöhung wird zum Exzess getrieben, indem anderen das Lebensrecht abgesprochen wird. Die feine Art dieser Selbstüberhöhung ist die Psychopathie i. e. S., d. h. dass diese Person nicht selbst die „Drecksarbeit“ erledigt, sondern dieser Psychopath i. e. S. es geschafft hat, Vasallen um sich herum zu versammeln, die neben der Anbetung des Herrschers ihm auch seine Widersacher vom Halse schafft. In der kriminellen Szene sind es die Mafia-Bosse, die sich nicht die Hände schmutzig machen, in der Politik sind es skrupellose Politiker die an den Hebeln der Macht sitzen und mit einem minimalen Aufwand Menschen, Institutionen oder ganze Nationen vernichten können. Der andere Typus des Psychopathen ist der Soziopath, der die direkte brutale Gewalt liebt [8]. Er gewinnt aus der unmittelbaren Demütigung des anderen seine Befriedigung bis hin zur psychischen und physischen Vernichtung.  

·         Machtmissbrauch: Das Böse kommt ohne die Macht nicht aus. Wenn man Macht definieren will, dann könnte dies dadurch geschehen, indem man es als die Möglichkeit beschreibt, das Verhalten der anderen nicht nur zu beeinflussen, was die geringste Form der Machtausübung darstellt, sondern andere sogar zwingen zu können, etwas zu tun oder zu unterlassen, was sie nicht wollen. Macht und Herrschaft verhalten so miteinander, dass mit der Macht die Möglichkeiten und die Instrumentarien der Sanktionierung beschrieben wird, während die Herrschaft die Institutionalisierung des Mächtigen beschreibt, mittels der Macht über andere herrschen zu können. Die Herrschaft anzustreben ist das verlockende Ziel aller boshaften Menschen, weil sie ihnen die Möglichkeit gibt, den eigenen Willen gegen andere durchzusetzen. Die Gewissenlosigkeit ist ein wesentliches Merkmal der Machtausübung, denn wer auf sein Gewissen hört, der wird vor der unbedingten Durchsetzung des eigenen Willens gegen andere zurückschrecken, wenn dies bedeutete, dass dadurch andere zu Schaden kommen. Der Machtmissbrauch begegnet uns leider dort, wo Menschen die Macht durch das erteilt Mandat verliehen bekommen haben, aber dann sich nicht mehr an den erteilten Auftrag durch den Auftraggeber gebunden sehen. In der Politik ist dies leider weit verbreitet. Die so genannten Berufspolitiker sehen sich doch eher über dem Volk stehend, die sich nur ungern daran erinnern lassen, dass sie eigentlich von den Wählern einen Auftrag erhalten haben, für sie das Beste zu erreichen. Ein typisches Beispiel für den Machtmissbrauch stellt das Umgehen der führenden Politiker in der Corona-Zeit mit den Bürgern dar. Der Journalistin Aya Velázquez ist es gelungen, an die ungeschwärzten Protokolle des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu gelangen. Diese offenbaren z. B., wie etwa der damalige Gesundheitsminister gegen die Empfehlungen des RKI die Impfung von Kindern vorangetrieben hat. Es stellt sich nun weiterhin heraus, dass zahlreiche Entscheidungen (2G-Regel – geimpft oder genesen Sonderrechte -, einrichtungs- und geplante allgemeine Impfpflicht) reine politische Entscheidungen waren, ohne dass es hierfür eine wissenschaftliche Legitimation gab [9]. Ein weiteres aktuelles Beispiel für den Machtmissbrauch ist das Verbot des „Compact-Magazins“ durch die Innenministerin Nancy Faeser, das zu unterschiedlichen Reaktionen führte – je nach politischer Couleur [10] der Befürworter oder Gegner dieses Verbots. In diesem Zusammenhang geht es um die Machtdemonstration der Innenministerin, die bei der Polizeiaktion auch die Privaträume des Chefredakteurs und seiner Frau „stürmten“. Ein Foto ging viral, auf dem die demütigende Szene gezeigt wird, als maskierte und mit Sturmhauben ausgerüstete Polizisten vor dem im Bademantel an der Haustür stehenden Jürgen Elsässer auftauchten und (vorher informierte?) Journalisten diesen Augenblick als Zeitzeugnis festhielten [11]. Alle totalitäre Systeme haben es so praktiziert: Es geht nicht nur um die Sache, sondern um die maximale Demütigung des Gegners des herrschenden Systems [12]. Aber es gibt nicht nur den Machtmissbrauch zwischen den Menschen, sondern auch zwischen Menschen und Tieren. Die Menschen, die sich anmaßen, mit den Tieren nach eigenem Belieben verfahren zu können, missbrauchen die Macht, die sie aufgrund ihrer Überlegenheit haben. Dies drückt sich z. B. darin aus, dass sie glauben bestimmen zu können, wie Tiere zu leben haben, indem sie ihnen die Freiheit nehmen (Zoo, Tiergärten, Zirkus, Käfighaltung), sie für Versuchszwecke gebrauchen (Tierversuche zur Erprobung von Medikamenten) oder sie zu Nahrungszwecken heranzüchten (Massentierhaltung). Als infames Beispiel eines Machtmissbrauches stellt die Benutzung von Pferden zum Reiten dar. Es ist wohl augenscheinlich, dass Pferde es von Natur aus ablehnen zu dulden, dass sich jemand auf ihren Rücken setzt, was die Rodeo-Festivals zeigen, bei denen noch wilde Pferde „zugeritten“ werden und derjenige Cowboy gewinnt, der sich am längsten auf einem Pferd halten kann [13]. Auch das Erzwingen von unnatürlichen Bewegungen beim Springreiten (Pferde haben eine panische Angst vor Hindernissen, weil sie instinktiv wissen, dass sie sich dabei die Beine brechen können, deshalb werden sie durch tierquälerische Aktionen dazu gezwungen [14] ) oder Dressurreiten [15] (es werden den Tieren nicht für sie typische Laufbewegungen – Seitwärtslaufen, auf der Stelle traben - beigebracht) zeigt, dass hier ein Machtmissbrauch vorliegt.  

Merkmale des Guten: Auch das Gute kann mit der gleichen Optik beleuchtet werden, um herauszufinden, welche Merkmale hierfür prägend sind.    

·         Aufbau: Der Zerstörung steht der Aufbau gegenüber. Alles, was zerstört werden kann, muss zunächst einmal hergestellt werden. Hierfür sind mehrere Elemente erforderlich:

o   Idee : Es muss zunächst einmal auf der geistigen Ebene eine Idee vorhanden sein, was geschaffen werden soll. Die Vorstellung von dem, was entstehen soll, ist ein geistiger Vorgang, der vielleicht schon der eine oder andere selbst erlebt hat, wenn er ein Vorhaben planen wollte. Es entsteht eine vage Vorstellung dessen, was entstehen soll, wobei diese sich erst nur nebulös zeigt und kaum zu formulieren ist. Der kreative Prozess beginnt aber immer mit dem Gedanken und erst danach gesellen sich Worte hinzu, mit denen diese Gedanken beschrieben werden.

o   Konzept: Danach entsteht ein Entwurf, eine Skizze dessen, was entstehen soll. Ein Architekt macht vielleicht eine grobe Zeichnung. Ein Wissenschaftler entwirft die Gedanken, die er in Worte gefasst hat, in ein kurzes Statement, macht hierzu einige Zeichnungen, stellt die Gedanken in Blöcken zusammen, mit „Gedankenstrichen“ verbunden, um sie für sich optisch sichtbar zu machen. Die Veräußerlichung des mentalen Vorgangs verschafft Klarheit, weil nun das Nebulöse verschwinden kann und als etwas Konkretes sichtbar vor Augen tritt.

o   Erschaffung: Nun geht es an die Arbeit, das geplante Konzept umzusetzen. Jetzt zeigt sich, ob die Vorstellungen praxistauglich sind.

Die Schöpfung der Welt könnte so erklärt werden. Die gängige Theorie der Evolution geht von einer nicht intentionalen, rein auf Zufällen basierenden Entwicklung aus . Dem steht die „nicht reduzierbare Komplexität“ [16] der Schöpfung entgegen, die eine rein auf Zufällen basierende Entwicklung ausschließt oder zumindest unglaubwürdig erscheinen lässt. Die Verfechter des „Intelligent Design“ gehen von einer intentionalen, durchdachten Schöpfung aus, weil komplexe Systeme nicht zufällig entstehen können [17]. Die gängige Evolutionstheorie kann zwar die Auslese erklären, weil die schlecht angepassten Individuen sich nicht vermehren, sondern nur die am besten angepassten („Survival of the Fittest“ [18] ), aber sie kann neue Kreationen nicht oder nur schwer erklären. Die zunehmende Komplexität birgt auch Überlebensrisiken, denn je simpler ein Organismus aufgebaut ist, desto leichter fällt ihm die Anpassung an Veränderungen. Komplexe Strukturen schaffen Risiken hinsichtlich des Zerfalls (Krebs) und der Anfälligkeit bei Umweltveränderungen („Spezialisten“ haben es dann schwerer im Überlebenskampf, einfache Lebensformen – z. B. Kakerlaken, Bakterien – können fast überall überleben). Es ist deshalb unwahrscheinlich, dass sich rein zufällig, quasi von selbst, komplexere Formen entwickelt haben. Es erscheint schon fast egal, ob die Schöpfung in einem einmaligen Akt entstanden ist (Kreationismus [19] ) oder er als ein laufender Prozess angesehen werden kann, an dem auch der Mensch beteiligt ist, wie dies Neale Donald Walsch aufgrund des „göttlichen Diktates“ schreibt [20]. Wenn die Schöpfung als ein prozessualer Vorgang angesehen wird, dann hätte dies den Vorteil, dass auch Korrekturen möglich wären und nicht alles von vornherein für alle Zeiten unveränderlich festgeschrieben wäre. Dann könnte auch die Idee einer Evolution wieder eine Berechtigung haben, falls sie durch diese wichtige Ergänzung „aufpoliert“ würde.

·         Der gute Wille: Kants Pflichtethik geht auf die Idee zurück, dass der gute Wille ausschlaggebend dafür ist, ob eine Handlung als gut bezeichnet werden kann [21]. Was ist der „gute Wille“?

o   Erkennen der Gesetze: Das Erkennen der in der Schöpfung enthaltenen Gesetze, die diese steuern, wäre eine gute Voraussetzung für das Gelingen, das Gute zu erkennen. Wenn wir davon ausgehen, dass alles, was entstanden ist, nicht aufgrund zufälliger Ereignisse geschehen ist, dann müssten wir von Gesetzmäßigkeiten ausgehen, die die hierfür notwendigen Prozesse steuern. Die Naturwissenschaften haben versucht die für die Erschaffung und Erhaltung der materiellen Welt notwendigen Gesetze zu erforschen. Nehmen wir an, dass das Gravitationsgesetz ein entsprechendes Gesetz darstellt, das bewirkt, dass sich Materie „zusammenballt“ und somit eine feste Grundlage bildet. Der Vorteil dieses Gesetzes ist seine Zuverlässigkeit, dass es wirkt (es fällt immer alles zu Boden). Ähnlich könnten auch Gesetze vorhanden sein, die die „geistige Welt“ steuern. Die „hermetischen Gesetze“ könnten als Beispiel hierfür angeführt werden [22]. Das Gesetz von Ursache und Wirkung bedingt das, was wir als universelle Gerechtigkeit, die sich dann in der Lehre vom Karma zeigt, benennen können. Niemand könnte sich diesem Gesetz entziehen, sodass danach alles auf den Verursacher (positive und negative Entscheidungen) zurückfällt. Im Alten Testament sind es die „Zehn Gebote“ im Neuen Testament die Ausführungen von Jesus in der „Bergpredigt“, die hier die geistigen Gesetze darstellen, nach denen wir uns richten sollten.

o   Gute Entscheidungen: Entscheidungen beruhen im Idealfall auf dem Wunsch, Gutes zu tun. Das Ansinnen von Immanuel Kant war, dass hierbei die Akzeptanz einer über den Menschen hinausgehenden Moral ausschlaggebend ist. Kant ging dabei von einer vernunftgeleiteten Einsichtsfähigkeit aus, diese Moral zu erkennen und aus Pflicht gegenüber diesen Gesetzen zu handeln, wobei nicht die eigenen Bedürfnisse („Neigungen“) eine Rolle spielen dürfen. Wer einen Menschen aus einer Lebensgefahr rettet, wird dann nicht aufgrund von Bedürfnissen handeln (diese könnten ihn eher verleiten, die Rettung aufgrund der Eigengefährdung zu unterlassen), sondern aufgrund der Moral, wonach das Helfen einer Gesetzmäßigkeit folgt, einem anderen das Leben retten zu sollen (als eine an den Mensch gerichtete Aufforderung, dem universellen Gesetz der Nächstenliebe zu folgen).

o   Universalität: Gesetze, die zum guten Handeln auffordern, bedingen eine Universalität, die über die eigene „Komfortzone“ hinausgeht. Es verbietet sich aufgrund dieses Anspruches jede Art der „Doppelmoral“ [23] , für sich Sonderregeln zu fordern und diese auch umzusetzen. Dies hatte bereits Immanuel Kant in seinem „kategorischen Imperativ“ [24] indirekt so gefordert, denn auch hier sollte sich die Universalität eines moralischen Anspruches daran messen lassen müssen, ob die für sich selbst aufgestellten Ansprüche auch für alle gelten könnten. Umgekehrt gilt das dann eben auch genauso: Was für alle gültig sein soll, muss auch für jeden einzelnen gelten. Wer als Politiker meint, von dem Volk eine umweltschonende und kostensparende Lebensweise einfordern zu können, muss dies eben dann auch selbst praktizieren [25].    

·         Selbstlosigkeit: Können wir restlos völlig selbstlos sein? Der Anspruch erscheint kaum machbar, weil er uns utopisch erscheint. Selbstlosigkeit bedeutete nämlich die Aufgabe sämtlicher ichzentrierten Wünsche. Besser bekannt wurde die Selbstlosigkeit unter dem Begriff des Altruismus, der einen Gegenpol zum Egoismus darstellt und von dem Philosophen August Comte stammt [26]. Altruismus, wenn nicht eine natürliche Veranlagung angenommen wird, wie dies auch im Tierreich vorkommt, wenn etwa artverschiedene Tiere sich gegenseitig helfen (Flusspferde retten z. B. ein Gnu, das von einem Krokodil bei der Flussüberquerung bedroht war gefressen zu werden [27] ), geht auf eine willentliche Entscheidung zurück. Hier ist der „gute Wille“ ausschlaggebend für die Handlung und mündet dann in den verschiedenen Formen altruistischen Verhaltens (Sorge für andere, Solidarität, Rettung aus Gefahr, Unterstützung bei finanzieller Not, Beistand bei seelischer Not), die alle das Ziel haben, die Lebenssituation anderer (Menschen, Tiere und Pflanzen) zu verbessern. Dass hierbei auch „Gewinn-und-Verlust-Rechnungen“ eine Rolle spielen, die darauf hinauslaufen, den Aufwand (Zeit, Geld, Unannehmlichkeiten, gesundheitliche Risiken) für die Hilfe mit dem Nutzen (für den Helfer selbst) abzuwägen, ist nicht von der Hand zu weisen. Diese zielen aber auf eine utilitaristische Betrachtungsweise [28]. Echter Altruismus ist aber werteorientiert, d. h. dass mit dem Handeln nach eigenen Überzeugungen gehandelt wird, die bestimmten Werten, die für wichtig erachtet werden, entsprechen.

·         Machtlosigkeit: Verzichtet der gute Mensch auf Macht? Die Macht stellt eine Versuchung dar, mit Hilfe von bestimmten, dem Mächtigen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der Verhaltenssteuerung, eigene Ziele durchzusetzen. Ich habe an anderer Stelle im Hinblick auf den Dualismus zwischen dem Herrschen und dem Dienen darauf hingewiesen, dass ich das Herrschen für eine satanische, das Dienen aber für einen göttlichen Verhaltensmodus halte [29]. Das Dienen bedarf nicht der Machtausübung. Mehr noch: Das Gute kann nicht erzwungen werden, sondern setzt sich durch gutes Beispiel, das nachgeahmt wird, fort. Deshalb ist die Vorbildfunktion [30] des Lehrers, des Erziehers, des Elternteils oder eines anderen Pädagogen für die Herausbildung von gutherzigen Menschen der Königsweg. Es bedarf nicht der Bestrafung von bösem Verhalten, weil reziprok mit dem Anwachsen des moralisch guten Verhaltens die negativen Verhaltensweisen entweder gar keine Chance zu entstehen oder zum Verschwinden gebracht werden können.

Wer schützt die Guten und wer die Bösen? Sind wir in dem Kampf zwischen Gut und Böse auf uns allein gestellt? Bekommen wir göttlichen Beistand? Schützt Gott die Liebenden? [31] Wer hilft den Bösen? Die Welt erscheint doch oft wie eine Bühne, auf der die Akteure (Menschen) wie gute Schauspieler ihre Texte zu den von ihnen gewählten Rollen aufsagen und entsprechend agieren. Die Welt als Bühne zu sehen könnte als eine gute Metapher angesehen werden, weil damit der Blick „hinter die Kulissen“ geöffnet wird. Die Frage ist doch: Schreiben wir selbst unsere Rolle, die wir spielen wollen oder sind es andere, die uns diese Rollen vorgeschrieben haben? Intuitiv wehren wir uns gegen die Vorstellung, dass wir gleichsam nur Marionetten sind, an denen die Strippenzieher andere sind, die unsichtbar bleiben. Beides trifft wohl zu: Es wäre eine fatale Welt, wenn wir nur Marionetten wären und es wäre auch naiv zu glauben, dass nicht jenseits unserer wahrnehmbaren Realität in der jenseitigen Welt mächtige Wesen darauf warten, in unsere Welt einzugreifen.

·         Gottes Helfer, die Engel:   Warum sollte Gott alles allein machen, „schließlich hatte man immer schon Personal“. Dieses besteht nach Verständnis der monotheistischen Religionen aus Engeln, die verschiedene Funktionen haben. Dabei soll es sogar auch eine Hierarchie geben, angefangen von den oberen Rängen wie den Seraphim bis hinunter zu den Schutzengeln. Am Interessantesten für die Menschen sind die Schutzengel, von denen in zahlreichen Büchern berichtet wird [32]. Die Geschichten beruhen auf Berichten von Menschen, die sich in ausweglos erscheinenden Situationen befinden und dann wie „durch ein Wunder“ gerettet werden [33]. Neben dieser Art von Engeln berichtet Passian noch von Engeln, die bei der Geburt (Geburtsengel) helfen, beim Tod beistehen (Todesengel) oder bei der Heilung helfen (Heilungsengel) [34]. Engel kommen danach in der Schöpfung Gottes die Funktion zu, die Schöpfung zu bewahren und diejenigen zu schützen, die in der diesseitigen Welt Beistand brauchen, um in ihr nicht vom „rechten Weg“ [35] abzukommen. Engel sind und bleiben aber jenseitige Wesen und es ist unmöglich, dass Menschen irgendwann zu Engeln werden [36] , weil Engel gewissermaßen eine „eigene Spezies“ der Schöpfung sind. Wenn Menschen aus dem Jenseits heraus versuchen zu wirken, wird dann eher von Schutzgeistern gesprochen.

·         Satans Helfer, die Dämonen:   Wenn Gott seine Helfer hat, dürfte auch Satan auf ein Heer zurückgreifen können, das ihm zur Verfügung steht. Im Allgemeinen wird bei diesen Wesen von Dämonen gesprochen, die mit ihrem Anführer aus dem Himmel verbannt wurden und seit dem versuchen, folgt man den Berichten der Bibel, die Menschen in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dämonen haben danach die Absicht, die Menschen von dem „rechten Weg“ abzubringen, indem sie auf die Menschen durch ihre Möglichkeiten der Beeinflussung einwirken. Es gibt drei verschiedene Versionen, die zu verschiedenen Phänomenen führen: Umsessenheit, Besessenheit, Pakt [37]. Bei der Umsesssenheit versucht ein Dämon sich in die Nähe eines Menschen (Aura) zu begeben, um durch eine Art „Einflüsterung“ Einfluss zu nehmen, indem er ihm rät, nicht auf die Stimme des Gewissens (Gott) zu vertrauen. Bei der Besessenheit wird die Persönlichkeit des Dämons so beherrschend über einen Menschen, dass er zu keinen eigenen Entscheidungen mehr fähig ist. Von Pakt spricht man dann, wenn eine mehr oder weniger bewusste Vereinbarung mit einem Dämon erfolgt, der für das Versprechen von Vorteilen der materiellen Welt (Ruhm, Macht, Reichtum) die „Übereignung“ der Seele erwartet [38]. Solange jemand unter dem Einfluss eines Dämons steht, genießt er auch dessen „Schutz“. Dass so etwas möglich ist, erscheint rein spekulativ, aber es ist doch erstaunlich, dass Hitler 42mal auf ihn verübten Attentatsversuchen entging [39]. Auch in der heutigen Zeit ist es doch sehr bemerkenswert, wie wenig durch irdische Gerichte Politiker belangt werden, die nur ihre eigenen egoistischen Ziele verfolgen; mehr noch, denn sie erfahren beruflichen und privaten Erfolg und werden durch staatliche Organe geehrt, wie dies z. B. bei Angela Merkel geschehen ist.

 Dualität von Gut und Böse universell?

Wir nehmen die Dualität von Gut und Böse in unserer Wirklichkeit oft unmittelbar wahr, sehen sie als gegeben an. Die Frage, die sich stellt ist die, ob sie auch für das Jenseits gilt oder sich verflüchtigt? Armin Risi geht in seinem Buch „Licht wirft keine Schatten“ dieser Frage nach und gibt hierzu die Antwort, dass die Dualität überwunden werden müsse, weil sie mit der göttlichen Einheit unvereinbar sei. Er meint, dass die Dualität in ihrer Schärfe, wie sie etwa in den monotheistischen Religionen zutage tritt, zu einer diabolischen Spaltung führe, wodurch sich die einen als „die Guten“ definierten und die die anderen dann als die „die Bösen“ hingestellt und bekämpft oder sogar getötet werden können. Vor allem die Kirche sehe sich als die „Braut Christi“ als die einzige und wahre Vertreterin des rechten Glaubens an [40]. Wird also die Dualität im Reich Gottes hinfällig? Der Monismus als philosophische Richtung geht davon aus. Denn wenn alles, was ist, letztendlich auf eine Ursache zurückgeht, dann dürfte die Dualität eigentlich irgendwann nicht mehr bestehen, weil dies mit der Einheit nicht vereinbar wäre. Hierbei wird Gott mit dem „Absoluten“ identifiziert und gesagt: „Das Absolute ist die einzige Wirklichkeit, und diese ist frei von Dualität, so wie Licht frei von Schatten ist.“ [41] Könnte es so sein, dass im Ursprung alles einmal vereint war und dann irgendwann auseinanderfiel? Folgt man der Bibel, dann wird dort vor der Schaffung der Menschen von einem „Krieg im Himmel“ gesprochen, durch den es zu einem „Geisterabfall“ gekommen sei (Offenbarung Johannes 12, 7-12) [42]. War das der Beginn der Dualität? Folgt man der Offenbarung des Johannes weiter, dann wird diese Dualität in weiter Zukunft einmal enden. Dieses Ereignis steht aber erst am Ende einer langen Entwicklung, wobei nicht der Dualismus einfach verschwindet, sondern das Gute das Böse vernichten wird. Diese Vernichtung wird so beschrieben, dass Satan und seine Anhänger „in den feurigen Pfuhl“ geworfen werden (Offenbarung Johannes 20,10) [43]. Aber nicht nur wird Satan mit seinen Anhängern (Dämonen – gefallene Engel) dort verschwinden, sondern auch diejenigen, die sich für ihn entschieden haben und deshalb nicht im „Buch des Lebens“ stehen (Offenbarung Johannes 20, 15) [44]. Das endgültige Gericht, das einen Endpunkt beschreibt und damit das Ende der materiellen Welt, wird von dem wiedergekehrten Jesus Christus gehalten, indem er die Schafe von den Böcken trennt (Matthäus 25, 31). Hierbei sind allein die guten Werke ausschlaggebend dafür, ob man letztendlich im Reich Gottes landet oder nicht, indem unterschieden wird zwischen denen, die in ihrem Leben an den Brüdern von (Matthäus 25,40 [45] ) Jesus gute Werke vollzogen haben (Matthäus 25, 35-56 [46] ) oder jenen, die dies unterließen.

Die Dualität von Gut und Böse wird also irgendwann verschwinden und das ist der Trost, der es mir erlaubt, in dieser Dualität noch leben zu müssen.  

   

   © beim Verfasser    

 

 



[2] Es ist wie bei der Schwangerschaft: Entweder ist eine Frau schwanger oder nicht. Deshalb ist auch der Titel des Schlagers „Ein bisschen Frieden“ irreführend: https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_bi%C3%9Fchen_Frieden

[3] (Ich bin) ein Teil von jener Kraft, Die stets das Böse will und stets das Gute schafft. ... Ich bin der Geist, der stets verneint! Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, Ist wert, daß es zugrunde geht; Drum besser wär's, daß nichts entstünde. So ist denn alles, was ihr Sünde, Zerstörung, kurz das Böse nennt, Mein eigentliches Element. https://www.aphorismen.de/gedicht/676  

 

[4] In meiner Kindheit hatte ich mich schon immer geärgert, wenn das, was ich mühsam aufgebaut hatte (Sandburgen, Baumhäuser, künstliche Staudämme u. ä.), entweder direkt zerstört wurde oder ich es am nächsten Tag im zerstörten Zustand vorfand.

[8] Zur näheren Unterscheidung zwischen Psychopath und Soziopath siehe Artikel „Warum werden wir von den falschen regiert?“ https://www.guentherbirkenstock.de/neue-seite

[9] Velázquez’ Fazit zu dem Datensatz lautet: „Die Corona-Politik basierte nicht auf rationalen, wissenschaftlichen Abwägungen. Zahlreiche politische Entscheidungen, wie etwa 2G, die einrichtungsbezogene und geplante allgemeine Impfpflicht oder die breitflächige Impfung von Kindern waren rein politische Entscheidungen, für die das RKI als weisungsgebundene Behörde eine vermeintlich wissenschaftliche Legitimation geliefert hat.“ Aus: Corona: Was die Regierung vor der Bevölkerung verheimlichte; https://www.schwaebische.de/politik/corona-rki-files-protokolle-drosten-spahn-das-wollte-die-regierung-deutschen-verheimlichen-2726483

[12] Aus meiner Erinnerung war es so, dass im 3. Reich die Richter den Angeklagten verboten hatte Gürtel zu tragen, sodass diese sich ständig die Hose festhalten mussten, damit sie nicht herunterfiel, worüber die Richter sich regelmäßig königlich amüsierten.

[20] Neale Donald Walsch, Gespräche mit Gott, Arkana, 2009, S. 115f.

[22] https://www.puzzle-your-mind.de/die-7-hermetischen-gesetze/ : Gesetz der Geistigkeit, Gesetz der Entsprechung, Gesetz der Schwingung, Gesetz der Polarität, Gesetz des Rhythmus, Gesetz von Ursache und Wirkung, Gesetz der Geschlechtlichkeit.

 

[25] Die Flüge der Regierungsmitglieder zu den Spielen der Europameisterschaft im Jahr 2024 kosteten dem Steuerzahler 531.000 EUR und verbrauchten jede Menge Benzin, was der geforderten „Klimaneutralität“ im Hinblick auf den Ausstoß von Kohlendioxid widerspricht; https://www.focus.de/panorama/scholz-baerbock-faeser-lauterbach-531-000-euro-jetzt-kommt-raus-wie-viel-em-fluege-der-regierung-gekostet-haben_id_260161948.html

[28] Utilitarismus: Lehre von dem Nutzen des Handelns https://de.wikipedia.org/wiki/Utilitarismus

[31] Nach dem Roman von Johannes Mario Simmel: Gott schützt die Liebenden, https://www.amazon.de/sch%C3%BCtzt-Liebenden-Johannes-Mario-Simmel/dp/3426602725

[32] z. B. H.C. Mooenburgh: Engel als Beschützer und Helfer des Menschen, Bauer, 1989; Ute York: Engel werfen keine Schatten, Knaur, 1994; Rudolf Passian: Der Engelreigen, WerSch Verlag, 2004

[33] Hierzu ein Beispiel: Passian berichtet von einem Radfahrer, der auf einer abschüssigen Straße die Herrschaft über sein Fahrrad verlor und drohte an einem Haus zu zerschellen. „Unwillkürlich rief ich aus: Gott hilf mir! Im nächsten Augenblick erlebte ich Einzigartiges. Von einer unsichtbaren Kraft wurde ich langsam aus dem Sattel gehoben und behutsam neben dem Rade, das unbeschädigt zur Seite fiel, niedergesetzt, getragen wie von unsichtbaren Händen, ohne den geringsten Schaden zu erleiden!" R. Passian, a. a. O. S. 144

[34] Passian, a. a. O., S. 61ff.

[35] Der „rechte Weg“ wird oft genannt im Zusammenhang mit dem Lebensweg von Menschen in einer Welt der Versuchungen, die den Menschen von diesem Weg abbringen wollen.

[36] Sylvia Browne: Phänomene. Die Welt des Übersinnlichen von A – Z, Goldmann, 2006, S. 164

[38] Der bekannteste Pakt ist wohl der zwischen Dr. Faust und Mephisto

[40] Armin Risi: Licht wirft keinen Schatten, Govinda Verlag, 2005, S.97f.

[41] Armin Risi, a. a. O, S. 127

[42] Dann brach im Himmel ein Krieg aus: Michael und seine Engel griffen den Drachen an. Der Drache schlug mit seinem Heer von Engeln zurück; 8 doch sie verloren den Kampf und durften nicht länger im Himmel bleiben. 9 Der große Drache ist niemand anders als der Teufel oder Satan, die listige Schlange, die schon immer die ganze Welt verführt hat. Er wurde mit allen seinen Engeln aus dem Himmel auf die Erde hinuntergestürzt. https://www.biblegateway.com/passage/?search=Offenbarung%2012%3A7-12&version=HOF

[43] Und der Teufel, der sie verführte, ward geworfen in den feurigen Pfuhl und Schwefel, da auch das Tier und der falsche Prophet war; und sie werden gequält werden Tag und Nacht von Ewigkeit zu Ewigkeit.

[44] Und so jemand nicht ward gefunden geschrieben in dem Buch des Lebens, der ward geworfen in den feurigen Pfuhl. https://bibeltext.com/revelation/20-14.htm

[45] Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. https://bibeltext.com/matthew/25-40.htm

[46] Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich getränkt. Ich bin Gast gewesen, und ihr habt mich beherbergt. 36 Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht. Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen.…

von Günther Birkenstock 06 Juli, 2024

Radikal zu sein ist für viele nicht erstrebenswert, weil die Radikalität einen schlechten Ruf hat. Wer als radikal eingestuft wird, gilt gemeinhin als suspekt und als schwer einzuschätzen, so dass viele lieber einen weiten Bogen um diese Personen machen. Aber ist das wirklich so? Oder ist es vielleicht ganz anders: Weil der radikale Mensch etwas anders gestrickt ist, stößt er den einen oder anderen vor den Kopf, wirkt brüsk und unbeherrscht, hat aber „das Herz auf der Zunge“. Schauen wir uns diesen Typen an.

 

·         Radikal – wörtlich genommen: Das Wort geht auf einen lateinischen Urspring zurück, nämlich auf „Radix“=Wurzel [1]. Wenn etwas radikal passieren soll, dann soll es gründlich geschehen, an der Wurzel (des Übels) ansetzend. Damit soll etwas verändert werden, was von Grund an  verbesserungsbedürftig ist. Das Gegenteil wäre eine rein kosmetische Veränderung, ohne dass dabei sich etwas eben radikal ändert. Es wird dann nur an der Oberfläche agiert, nur das Aussehen, das „Image“ verändert. Die Denkweise könnte man an einem Lackschaden an einem Auto verdeutlichen. Wenn dieser Schaden beseitigt werden soll, muss der Lack bis auf den Grund abgeschliffen werden, um alle entstandene Schäden und vor allem die Rostansätze zu beseitigen. Es nützt nichts, über die beschädigte Lackstelle etwas Farbe überzusprühen, die Roststellen werden irgendwann hindurch treten. Wer schon einmal versucht hat, eine Distel oder eine Löwenzahnpflanze zu entfernen, wird Ähnliches festgestellt haben, denn wenn es nicht gelingt, die Wurzel des Unkrauts zu entfernen, wird es über kurz oder lang wieder durch den Boden hindurchtreten. Wer schon einmal eine Hautwarze hatte, wird auch dann nicht bei einem Eingriff Erfolg haben, wenn es nicht gelingt, diese von Grund auf zu beseitigen, sie wird sich immer wieder, trotz dem Abtragen der oberen von der Warze befallenen Hautstellen, neu bilden und weiter wachsen. Radikal denken und radikal handeln bedeutet also von Grund auf dem Problem zu Leibe zu rücken. Radikal zu sein bedeutet dann auch von den eigenen Wurzeln her das Leben aufzubauen, zu gestalten und nach außen hin zu handeln. Wenn der Charakter eines Menschen verdorben ist, wird alles, was auf diese Grundlegung zurückgeht, sich als weniger ertragreich und fruchtbar, aber umso mehr als unnütz bis hin zu schädlich erweisen.

·         Prinzipientreue: Die Grundlagen eines radikalen Menschen werden seine Prinzipien sein. Wer aufgrund eigener Überzeugungen zu bestimmten Gedanken und Handlungen gelangt und diesen auch gemäß handelt, könnte als prinzipientreu bezeichnet werden. Einfache Beispiele mögen dies erläutern: Wenn jemand als Grundsatz die Ehrlichkeit hoch hält, wird einer Übervorteilung des anderen nicht zustimmen können. Wenn er an der Kasse eines Supermarktes zu viel Rückgeld erhält, wird er der Kassiererin dies mitteilen und den überschüssigen Betrag zurückgeben. Wer der Auffassung ist, dass auch die Inanspruchnahme von gebührenpflichtigen Verkehrsmitteln auf der Ehrlichkeit der Fahrgäste beruht, das Beförderungsgeld zu entrichten, auch wenn sie nicht augenblicklich kontrolliert werden, wird eben nicht „schwarzfahren“. Er wird auch nicht bei der Steuererklärung „schummeln“, um ein besseres Ergebnis im Hinblick auf die von ihm zu entrichtende Steuer zu erhalten. Prinzipien stellen Axiome dar, die unverrückbar vorhanden sind, um das eigene Verhalten auf diese folgen zu lassen. Es besteht eine Stringenz von Prinzipien, rechten Gedanken, rechten Worten und rechte Taten. Die Grundsätze stellen das moralische Gerüst dar, das dem radikalen Mensch dient, um ein aus seiner Sicht „gerechtes Leben“ zu führen. Es besteht eine hohe Affinität zur Pflichtethik von Immanuel Kant. Für ihn war es „der gute Wille“, den eine Handlung moralisch rechtfertigt und nicht das Ergebnis oder die Konsequenz der Tat. Dieser deontologische Ansatz (Handeln nach Grundsätzen und Regeln) ist deshalb dem utilitaristischen Ansatz, der nach dem erreichten Nutzen fragt, den Vorzug zu geben. Welche Grundsätze könnten für einen radikalen Menschen gelten?

o   Freiheit vor Zwang: Die Freiheit der Entscheidungen eines Menschen hat einen hohen Stellenwert, denn nur wer frei ist, kann auch aus diesen Entscheidungen heraus sein Verhalten auf Dauer kontrollieren. In einer Diktatur wird ein hohes Misstrauen gegenüber dem Einzelnen gehegt, der nur seine eigenen egoistischen Ziele im Kopf habe. Deshalb wird angenommen, dass nur eine strikte Vorgabe von Regeln und konsequente Kontrollen sowie darauf folgende Sanktionen die Gemeinschaftsschädlichkeit bekämpft werden kann. Dabei kommt es zu einem Machtgefälle zwischen denen, die die Regeln aufstellen und überwachen und jenen, die danach leben sollen. Es ist nicht überraschend, dass es in Diktaturen oft so ist, dass die Regeln nur für das „einfache Volk“ gelten, während die Herrschenden sich anmaßen, über diesen zu stehen. [2]

o   „Goldene Regel“: Die Regel, dass man das tun solle, was man auch von anderen für sich selbst erwartet (positive Bedeutung) und nichts tun solle, was man von anderen an einem selbst nicht getan haben möchte (negative Bedeutung), geht bereits auf alte Kulturen (China, Indien, Ägypten) aus der vorchristlichen Zeit zurück [3]. Diese Grundregel wurde auch von Jesus aufgriffen (Matthäus 7,12) [4] und im generellen Gebot der Nächstenliebe verdeutlicht, etwa in dem Gleichnis vom „barmherzigen Samariter“. Das hinter dieser  Regel stehende Prinzip beruht auf dem Gedanken, dass wir alle miteinander in einer Art „Schicksalsgemeinschaft“ verbunden sind und positives sowie negatives Verhalten auch irgendwann wieder auf uns zurückfällt (Karma-Prinzip).

o   Gerechtigkeit: Das Prinzip der Gerechtigkeit folgt konsequent der goldenen Regel, denn diese kann nicht funktionieren, wenn es nicht gerecht zugeht, also jeder nach seinen Taten gemessen wird, unabhängig von seinem Status in einer Gesellschaft, und der verwendete Maßstab immer der gleiche ist. Jesus weist darauf hin, dass jeder sich darauf einstellen solle, dass er nach den Prinzipien der Gerechtigkeit gemessen werden würde, sodass er sich hüten solle, sich selbst auf einen Richterstuhl zu setzen (Matthäus 7,1) [5]. Dass unsere irdische Gerechtigkeit nicht annähernd die göttliche Gerechtigkeit erreichen kann, ist eklatant augenfällig, sodass nur die Hoffnung auf die universellen Gesetze Gottes das Leben in der materiellen Welt erträglich macht [6]. Der radikale Mensch wird nach dem Prinzip der Gerechtigkeit streben, indem er sich gegen einseitige Vorteilsnahme wehrt, indem er die Bevorzugung in dem Zugriff auf die in einer Gemeinschaft erarbeiteten Werte ablehnt.

o   Brüderlichkeit: Dass wir alle brüderlich (schwesterlich) verbunden sind, sollte spätestens nach der französischen Revolution, in dem die Brüderlichkeit zu einem Grundaxiom erhoben wurde, bekannt sein [7]. Brüderlich handeln bedeutet, dass auf dem Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz wir einander uns gegenseitig beistehen sollten. Ein aus dem Prinzip der Gleichheit resultierender Gedanke hat auch Jesus so formuliert, indem er ausführte, dass sich niemand „Rabbi“ (Vater) nennen dürfe, sondern seine Anhänger brüderlich verbunden sein sollten [8]. Es ist für mich nicht erstaunlich, dass dieser Grundsatz gerade in der Kirche verletzt wird, in der sich sogar der Papst als „heiliger Vater“ bezeichnen lässt. Hierarchien bewirken das Gegenteil von Brüderlichkeit, denn es entstehen Abhängigkeiten und Befehlsstrukturen, die Gehorsam und Gefolgschaft befördern. Der radikale Mensch wird jede Form von Hierarchien, die auf dem Prinzip der Gehorsams und der Gefolgschaft basieren, ablehnen.

 

·         Handeln aus Überzeugung: Hätte sich ein radikaler Mensch gegen den Corona-Virus impfen lassen, um eine Bratwurst zu erhalten? [9] Dieses extreme Beispiel zeigt das genaue Gegenteil des Handelns aufgrund von Prinzipien, nämlich aufgrund äußerer Reize (Belohnung oder Strafe). Der radikale Mensch richtet sich nicht danach, ob er für sein Verhalten eine Belohnung erhalten kann oder er eine Bestrafung vermeidet, sondern er richtet sich eben nach seinen Grundsätzen und darauf fußenden Überlegungen. Wer nicht davon überzeugt ist, dass die Covid-Impfung tatsächlich den angepriesenen Effekt haben wird, wird sich auch nicht durch gesellschaftlichen Druck oder in Aussicht gestellte Vergünstigungen dazu bringen lassen. Die eigene Überzeugung steckt gewissermaßen die Grenzen ab, bis zu denen man bereit ist zu gehen. Wer prinzipientreu ist, ist auch i. w. S. nicht käuflich. Wer aus Überzeugung handelt, der hält dem Druck durch Autoritäten, Gruppen, Institutionen oder Systemen und Zeitgeist stand, denn die Non-Konformität wird zu seiner zweiten Natur [10].

·         Keine „faulen Kompromisse“: Es gibt etwas, was den radikalen Menschen für die Politik ungeeignet erscheinen lässt. Er tut sich schwer mit Kompromissen. Aber diese sind in der Politik unumgänglich, wenn keine Einigung erzielt werden kann, aber trotzdem ein Ergebnis für ein politisches Handeln für notwendig erachtet wird. Dies gilt vor allem für etwas, was landläufig als „fauler Kompromiss“ bezeichnet wird: Jemand tut etwas, was er eigentlich nicht möchte, aber aus den verschiedensten Gründen stimmt er trotzdem einer Lösung zu, bei der anscheinend eine Übereinkunft erzielt wurde [11]. Der Anschein trügt aber leider und es wird einer Lösung zugestimmt, die den inneren Werten eines der Konfliktparteien widerspricht. Der radikale Mensch wird nicht in der Kirche bleiben, weil er befürchtet, dann soziale Kontakte zu verlieren, wenn die Mitgliedschaft in der Glaubensgemeinschaft für ihn mit seinen Prinzipien unvereinbar ist. Er wird nicht weiterhin bei seinem Arbeitgeber bleiben, weil er die Sicherheit des Arbeitsplatzes nicht so hoch einstuft wie die für ihn wichtige Tatsache, dass er gegen sein eigenes Gewissen handeln muss, um dort weiterhin tätig zu sein [12].

·         Einsamkeit: Wer seinen Prinzipien gemäß handelt, geht das Risiko der Isolation ein. Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit verleitet viele dazu, dem Beispiel der anderen zu folgen („es machen doch alle so“) [13]. Nicht so der radikale Mensch, denn er nimmt eher die Einsamkeit in Kauf, eher er seine Prinzipien verrät. Für ihn stellt ein Handeln gegen die eigenen Grundsätzen einen Verrat an der eigenen Person dar. Die Isolation ist die Folge eines verengten Meinungskorridors, wie dies z. Z zu beobachten ist. Wer nicht dem links-grünen Denkschema bereit ist sich anzupassen, wird sehr schnell ausgegrenzt („Cancel Culture“ [14] ). Der „einsame Wolf“ ist ein solch radialer Mensch, der die Einsamkeit der Ansammlung beliebiger Menschenmassen vorzieht und bedeutungsvolle Gespräche dem belanglosen „Smaltalk“ dem Vorzug gibt. Er weiß, was er will und lebt dies auch nach außen aus, indem er etwas tut, was eigenen Überzeugungen entspricht und dem eigenen Geist entspringt, er ist deshalb oft kreativ, weil ihm die Imitation des Vorgelebtem zuwider ist [15]. Ist dieser „einsame Wolf“ ein Mann, wird er auch gern als „Sigma-Mann“ bezeichnet, der introvertierter ist als der „Alpha Mann“ und nicht primär nach Macht strebt [16].

·         Werte- statt Bedürfnisorientierung: Es gibt eine grundsätzliche Unterscheidung, aus welchen Motiven heraus Menschen handeln. Die einen handeln, weil sie einen inneren Drang dazu spüren etwas zu tun (Motiv), weil sie ein Bedürfnis haben , das auf eine Befriedigung drängt. Die anderen, zu denen der radikale Mensch zählt, handeln aufgrund der inneren Werte, die für sie von Bedeutung sind. Wer nach seinen Werten handelt, will damit zeigen, dass es für ihn darauf ankommt, auch nach außen hin aufgrund eigener Grundsätze zu handeln, auch wenn dabei es eben nicht zu einer Bedürfnisbefriedigung kommt. Die Bedürfnisbefriedigung ist etwas, was hinzukommen kann – als mögliche angenehme Begleiterscheinung – aber nicht primäre Richtschnur des eigenen Handelns ist. Dass eine solche Werteorientierung nicht neu ist, zeigt das Verhalten der Jünger von Jesus, die alle sich zu Jesus und dem Glauben an seine Auferstehung bekannt hatten. Der Wert dieses nach außen transportierten Glaubensbekenntnisses war ihnen wichtiger als die Vermeidung von Schmerzen und sogar Tod [17]. Auch heute sind diejenigen Drangsalierungen ausgesetzt, die es wagen, sich gegen den links-grünen Zeitgeist zu stemmen. Sie werden zunehmend ausgegrenzt und aus dem gesellschaftlichen Verband der „demokratischen Kräfte“ verbannt. Aber diese Erfahrungen nimmt ein werteorientierter Mensch in Kauf, wenn es ihm nur gelingt, gemäß seinen Werten zu handeln und damit mich sich selbst im Reinen zu bleiben.

·         Vertrauen auf höhere Mächte: Der radikale Mensch glaubt daran, dass es über den Menschen hinausreichende Mächte gibt, die ihn beschützen. Der Schutz bedeutet nicht, dass er davon ausgehen kann, dass ihm nichts passiert. Nur ist er der Überzeugung, dass die besondere Art der Gerechtigkeit Gottes über allem steht und wenn er sich zu ihr bekennt und danach handelt, über den eigenen irdischen Tod hinaus in dieser von Gott geschützten Welt leben kann. Deshalb fürchtet er nicht den Tod, sondern sieht ihn als eine Geburt in eine geistige, jenseitige Welt.

Negativer Radikalismus: Wenn hier der radikale Mensch positiv dargestellt wird, so liegt dies an der Betrachtungsweise, die auf dem ursprünglichen Sinne des Begriffs des Radikalen beruht. Leider gibt es aber auch negative Auswüchse des Radikalismus, die nicht unerwähnt bleiben dürfen. Sie widersprechen aber dem eigentlichen Sinne des Wortes „radikal“. Denn wenn man radikal denkt und lebt, will man von den Wurzeln her gesehen sein Leben gestalten und dabei diese Weltsicht dem anderen nicht überstülpen. Die Intoleranz gepaart mit einem falsch verstandenen Radikalismus mündet dann im Extremismus, der im politischen Raum als unserem Grundgesetz entgegenstehend gesehen wird [18]. Aber nicht nur im politisch-gesellschaftlichen Raum gibt es eine negative Bedeutung des Radikalismus, sondern auch in den Religionen. Alle monotheistischen Religionen neigen dazu, sehr schnell davon auszugehen, dass sie die allein richtige Weltsicht vertreten und die anderen den „falschen Gott“ anbeten. Dagegen richtet sich vor allem Achim Risi mit seinem Buch „Der radikale Mittelweg“, in dem er von den Halbwahrheiten warnt, die sowohl die monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam) als auch die atheistischen Weltanschauungen (es gibt keinen Gott) verbreiten [19]. Er vertritt eine theistische Weltsicht, bei der der Absolutheitsanspruch Gottes die Relativität unserer materiellen Welt inkludiert. Die Radikalität eines „Mittelweges“ zwischen den Extremen des Monotheismus und Atheismus soll nach seiner Ansicht den Zugang zu einer erweiterten Sicht der Wirklichkeit erlauben und uns zu den Wurzeln (radikal) zurückführen.

 

Der radikale Mensch ist ein Vorbild für uns alle. Er ist leider in unserer Welt oft nicht im Rampenlicht stehend, obwohl er es verdient hätte. Aber dies ist auch nicht sein Begehr. Er sieht sich als Diener einer Ordnung, die nicht auf ihm ruht, sondern auf Gott selbst.

 

©beim Verfasser

 

 

               


[2] Aktuelles Beispiel: Obwohl zwischen 23 und 5 Uhr am Frankfurter Flughafen ein striktes Nachtflugverbot gilt, sind Olaf Scholz und Annalena Baerbock nach dem EM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Schweiz aufgrund einer Sondergenehmigung wegen „öffentlichem Interesse“ (Treffen der EU-Außenminister) mit einer Maschine der Bundeswehr nach Luxemburg. Jeder normale Bürger hätte auf die Teilnahme an dem EM-Spiel verzichtet, um rechtzeitig zu einem anderen Termin anzureisen.

[4] „Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun soll, das tut gleich auch ihr“ https://www.jw.org/de/biblische-lehren/fragen/goldene-regel/

[5] „Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet. 2 Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden.…“ https://bibeltext.com/matthew/7-1.htm

[7] In der französischen Revolution 1791-1792 galten die „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ zu den Hauptgrundsätzen; https://www.diplomatie.gouv.fr/de/gastland-frankreich/article/freiheit-gleichheit-bruderlichkeit ,

[8] Matthäus 23,8: Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. https://de.wikipedia.org/wiki/Br%C3%BCderlichkeit  

[9] https://www.morgenpost.de/vermischtes/article232932363/thueringen-sonneberg-corona-impfung-bratwurst.html : Im Sonneberg (Thüringen) wurden 2021 die „Impfmuffel“ tatsächlich mit einer Bratwurst belohnt, wenn sie die Covid-Spritze akzeptiert hatten.

[12] Positive Beispiele: Chrissy Rieger hatte ihren sicheren Beamtenjob aufgegeben, weil sie dort etwas tun sollte, was ihren Werten widersprach https://www.youtube.com/watch?v=N-njgzTjdbc ; Die Kabarettistin Christine Prayon (alias Birte Schneider) schied aus der ZDF-Satire Sendung „Heute Show“ aus, weil sie in der Corona-Zeit das Bashing der Maßnahmenkritiker nicht mitmachen wollte. Nach ihrer Vorstellung von Kabarett ginge der Spott „nach oben“, gegen die Herrschenden und nicht „indem man nach unten tritt“; https://www.youtube.com/watch?v=hL2afEmvwxM&t=1009s.  

[17] Die Jünger von Jesus hatten sich gegen die Priesterschaft gewandt und waren heftiger Drangsal ausgesetzt, ob sie nun bis auf Andreas eines gewaltsamen Todes gestorben sind https://www.infobae.com/de/2022/03/19/das-grausame-ende-der-zwolf-apostel-nach-dem-tod-jesu-steinigung-exil-und-verrat/ , ist nicht völlig gesichert

von Günther Birkenstock 17 Juni, 2024

Deutschland ist nicht mehr zu vergleichen mit dem, wie es einmal war. Klar, nie bleibt etwas so wie es ist, aber bei jeder Veränderung ist die Frage erlaubt: Ist diese Veränderung zum Positiven gewesen? Leider hat sich Deutschland nach meinem Geschmack zum Negativen hin entwickelt. Ich will diese Veränderungen anhand von sieben „D´s“ aufzeigen. Es sind die „Sieben Todsünden Deutschlands“.  

Deutsche Selbstverachtung: Jedes Land hat seine eigene Geschichte. Mit dieser Geschichte verbindet es so etwas wie eine eigene Identität. Hierzulande scheint sich eine Vergesslichkeit eingeschlichen zu haben, die bis hin zur Verachtung der eigenen Identität reicht. Alles, was in der Vergangenheit getan wurde, wird mit einer dunklen Brille beäugt und dabei nur auf die negativen Aspekte geschaut und die positiven übersehen. Es wird der Holocaust mit aller Aufmerksamkeit beäugt, aber die Leistungen der eigenen Bevölkerung in seiner langjährigen Geschichte ignoriert. Man kennt schon die Rituale, denn sie werden immer wieder gezeigt: Kranzniederlegungen, Festansprachen von Politikern, Vorführen von Überlebenden und die pflichtschuldigen Schuldbekundungen zu alljährlich sich wiederholenden Anlässen, an denen der Verbrechen im so genannten Dritten Reich gedacht wird [1]. Ich kann mich noch an meine Schulzeit erinnern – und das ist schon über ein halbes Jahrhundert her – als uns damals schon die Schuld der Deutschen an der Ermordung von unzähligen Juden und anderen unliebsamen Menschen des Naziregimes vor Augen geführt wurde mit dem Tenor, dass „die Deutschen“ eine große Schuld auf sich geladen hätten. Damals hatte ich mich schon gefragt: Was habe ich damit zu tun? Ich bin doch nach 1945 geboren und wie kann man mir eine Mitschuld geben an den Verbrechen. Ich glaube, dass es kaum ein anderes Volk gibt, das sich so unablässig selbst die Schuld gibt an Taten, die ihre Eltern- und Großelterngeneration begangen haben. Das immer wieder „ins Gedächtnis rufen“ der Verbrechen dieser Zeit, so glaube ich, hat System. Es müssen Interessen dahinter stecken, dass die Verbrechen der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten, den Deutschen immer wieder vorgehalten werden und auch in Selbstvorwürfen „gebetsmühlenartig“ wiederholt werden.

Hier die Liste meiner Hypothesen:

·         Der Fluch des verlorenen Krieges : Diejenigen, die einen Krieg verloren haben, sind immer an allem schuld: an dem Ausbruch des Krieges, den in dem Krieg begangenen Verbrechen und dem Leid, das sie über andere Völker gebracht haben. Die anderen sind nie schuldig geworden, denn – dies ist immer die offizielle Lesart – sie sind ja in diesen Krieg hineingezogen worden, ohne dass sie dies selbst gewollt hatten. Alles, was sie im Krieg getan hatten, waren keine Kriegsverbrechen, sondern dienten nur dazu, den Krieg zu beenden. Da nach offizieller Geschichtsschreibung die Deutschen den Krieg begonnen, aber dann verloren haben, tragen sie somit an allem die Hauptschuld – und müssen dafür büßen. „Vae victis“ (wehe den Besiegten), rief bereits der Gallierkönig Brennus den Römern zu, als diese sich beschwerten, dass sie nach der verlorenen Schlacht im Jahre 387 v. Chr. übervorteilt wurden, indem die Gallier falsche Gewichte zum Auswiegen des Goldes, das gefordert wurde, verwandten und er auch noch sein Schwert in die Waagschale mit diesen geflügelten Worten warf [2]. Kein anderes Land gibt sich Mitschuld an den im zweiten Weltkrieg begangenen Verbrechen, sondern nur die Deutschen tragen nach der offiziellen Geschichtsschreibung die Schuld. Aber sie tragen nicht nur an dem Krieg die Alleinschuld, sondern an allen Verbrechen, die von ihnen in dieser Zeit begangen wurden – auch an dem Töten von unzähligen Juden.

·         Der Mythos der Kollektivschuld: Es mutet doch seltsam an, dass bis heute Deutsche eine Schuld an den Naziverbrechen haben sollen, obwohl die nach dem Krieg geborenen Generationen an diesen Verbrechen biologisch gesehen gar keine Schuld haben können. Aber selbst diejenigen, die die Zeit davor noch miterlebt hatten, sollen kollektiv mitschuldig sein. Die Alliierten hatten an der Implantierung eines „Kollektivschuldglaubens“ im Deutschen Volk nach dem Krieg gearbeitet. Robert McLure, Leiter der „Information Control Divisidion“ (eine Propaganda- und Zensurabteilung in den amerikanischen Besatzungszonen),   erläuterte kurz nach Kriegsende sein Vorhaben: „ Die ersten Schritte der Reeducation werden sich streng darauf beschränken, den Deutschen unwiderlegbare Fakten zu präsentieren, um ein Bewusstsein von Deutschlands Kriegsschuld zu erzeugen sowie einer Kollektivschuld für solche Verbrechen, wie sie in den Konzentrationslagern begangen wurden.“ [ [3]. Die Alliierten versuchten also, den Deutschen eine Kollektivschuld anzuhängen, was weitreichende Konsequenzen hatte, denn dann konnte den Deutschen eine Kollektivhaftung zugemutet werden, d. h., dass ein ganzes Volk Folgeschäden der Naziherrschaft zu tragen hätten.

·         Wirtschaftliche Erpressung: Die Kollektivschuld ist eine logische Voraussetzung, um dann ein ganzes Volk wirtschaftlich verantwortlich zu machen für Schadenswiedergutmachung aufgrund einer angenommenen Kollektivhaftung. Im Jahr 1953 trat als Folge dieser Überlegung das „Bundesentschädigungsgesetz“ in Kraft, dass als Teil der deutschen Wiedergutmachung ist, wonach Menschen, die aus politischen, rassischen, religiösen oder weltanschaulichen Gründen verfolgt wurden und dadurch Schäden an Leben, Körper, Gesundheit, Freiheit, Eigentum oder Vermögen sowie im beruflichen oder wirtschaftlichen Fortkommen erlitten haben, eine Entschädigung in Geld zustand. Nach diesem Gesetz konnten noch bis Ende 1969 Anträge auf Entschädigungen gestellt werden. Noch im Jahr 2012 wurden 53.000 Renten an Geschädigte gezahlt [4]. Es können jetzt also keine neuen Anträge mehr auf Entschädigung gestellt werden, jedoch im „Wege von Zweitverfahren“ alte Entscheidungen revidiert werden [5]. Wer keine Ansprüche nach diesem Gesetz hatte, konnte nach dem „Allgemeinen Kriegsfolgegesetz“ doch noch zum Zuge kommen, sofern er einen Schaden am Leben, Körper und Gesundheit erlitten hatte. Auch hier gab es eine Ausschlussfrist für Anträge, die bis Ende 1959 auslief. Aber nicht nur Einzelpersonen wurden Entschädigungen zugebilligt, sondern aufgrund von in den Jahren 1959 – 1964 geschlossenen Abkommen mit vielen europäischen Staaten wurden Entschädigungen an Personen in diesen Ländern geleistet, die durch NS-Verfolgungsmaßnahmen Schäden erlitten hatten. Auch die Geschädigten in der Sowjetunion und ihrer Nachfolgestaaten erhielten Entschädigungszahlungen aufgrund Einzelabkommen sowie diejenigen aus Polen, Tschechien und anderen Osteuropäischen Ländern und sogar der USA. Insgesamt wurden bis 2018 über 76 Mrd. Entschädigungszahlungen geleistet (Anlage 1 der Broschüre von „NS-Unrecht“).

·         Ausverkauf deutscher Interessen: Es kommt bei mir der Verdacht auf, dass deutsche Politiker schon seit Ende des Krieges einen Ausverkauf deutscher Interessen betreiben. Es ist wie mit einem Pendel, dass in die entgegengesetzte Richtung geschlagen hat: Nach der Betonung nur nationaler Interessen im 3. Reich schlug das Pendel in die entgegengesetzte Richtung aus. Es konnte und sollte nur das gut sein, was international Beachtung fand und entsprechend durch Beifallsbekundungen anderer Staaten im europäischen Ausland, aber auch jenseits des Atlantik, gewürdigt wurde. Stets hatten diese Interessen einen gewissen Vorrang vor nationalen Interessen der Deutschen. Diese Entwicklung hat sich noch durch die so genannte Globalisierung verschärft und seit wir in unserer Republik einen „politischen Klimawandel“ vollzogen haben, werden zugunsten linker Parolen zu Lasten der allgemeinen Steuerzahler Mrd. EUR für die Migration von Ausländern nach Deutschland gezahlt. Bezeichnend unter vielen Zitaten ist eine Aussage von Joschka Fischer: „Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas (und der Welt) sind. Das wird immer wieder zu ‘Ungleichgewichten’ führen. Dem kann aber gegengesteuert werden, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann auch radikal verschwendet werden – Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon ist die Welt gerettet.“ [6] . Es ist bezeichnend, dass aber solche Politiker ganz gut auf Kosten der Steuerzahler leben können.

Doppelmoral : Die Doppelmoral kann auf zwei verschiedene Arten gesehen werden . Sie resultiert einmal daraus, dass man zwei verschiedene Maßstäbe anlegt bei gleichen Tatbeständen, also bei dem einen eine Tat als harmlos dastehen lässt, während man sie bei einem anderen als ein schweres Verbrechen ansieht. Zum anderen besteht sie darin, von anderen etwas zu fordern, was man selbst nicht bereit ist zu leisten. Wer von anderen etwas verlangt, muss dies auch für sich selbst gelten lassen. Die Doppelmoral, die aus der Heuchelei resultiert, für sich selbst „Sonderrechte“ zu proklamieren, während man bei anderen ein „hartes Durchgreifen“ fordert, ist ein Zeichen moralischen Verfalls. Eine Doppelmoral der ersten Art wurde hinsichtlich der Beurteilung von „Ausländer-raus-Rufen“ im Mai 2024 auf Sylt [7] deutlich. Während eine der „Syltgröler“ ihren Job verlor, konnte die Präsidentin der Technischen Universität in Berlin, Geraline Rauch, die einen antisemitischen Beitrag mit „gefällt mir“ markiert hatte, ihren Job behalten [8]. Ein Beispiel der Doppelmoral der zweiten Art wäre das Verhalten von „Klimaklebern“ die auf der einen Seite wegen des hohen Energieverbrauches und des damit verbundenen Kohlendioxid-Ausstoßes Straßen blockieren, aber dann zur eigenen Gerichts-Verhandlung nicht erscheinen und stattdessen mit dem Flugzeug nach Bali fliegen [9]. Hier noch zwei weiteres Beispiele der Doppelmoral der zweiten Art: Während die Abgeordneten der Grünen als Vielflieger bekannt sind, wettern sie aber gleichzeitig gegen „Verbrennerautos“ und sind dafür, dass sie verboten werden. [10] Die Befürworter der grenzenlosen Migration, wie sie besonders im links-grünen Milieu zu finden sind, wollen davon aber im konkreten Fall, dass eine Flüchtlingsunterkunft in ihrer Siedlung errichtet werden soll (in der hauptsächlich links-grüne Wähler wohnen), nichts wissen und gründen einen Bürgerprotest [11] , wie dies in Hamburg geschehen ist.

Duckmäusertum : Der „deutsche Michel“ gilt gemein hin als sehr devot und obrigkeitshörig; es scheint so eine Art „Volkskrankheit“ zu sein [12] . Er ist sehr schnell bereit, sich unterzuordnen, sei es einem Gruppendruck, der angeblichen Autorität, einem System oder dem Zeitgeist [13] . Die Profiteure einer devoten Lebenseinstellung sind schnell ausgemacht, denn sie tummeln sich in den Parteien und Spitzenverbänden einer Republik, die sich dem links-grünen Zeitgeist unterworfen hat. Sie leben nach der Devise: Wer es geschafft hat, nach oben zu gelangen, wird sich irgendwann derer erinnern, die ihnen dabei geholfen haben und sich erkenntlich zeigen. Also wird denjenigen „nach den Mund geredet“, die die Macht haben. Dass ein Regierungschef oder ein Parteiführung gestürzt wird, ist deshalb höchst selten [14] . Es ist erstaunlich, wie schnell z. B. sich die Mehrheit einer militanten Minderheit anpasst, wenn es z.B. um die gendergerechte Sprache geht. Denn das „Gendern“ ist eigentlich eine „Sprachverhunzung“, aber trotzdem machen viele mit, auch wenn sie ansonsten nichts davon halten. Der heutige Student (pardon: Studierende) ist deshalb nicht mehr im Studentenwerk vertreten, sondern im Studierendenwerk. So wie die Universität Konstanz haben andere Universitäten ebenfalls Leitlinien für eine „gendergerechte und diskriminierungsfreie Sprache“ herausgebracht [15]. Der Student schreibt auch seine Abschlussarbeiten „gendergerecht“ um keine Punktabzüge zu kassieren [16].

Dogmatik : Die Festlegung von Glaubenssätzen, was zu einem System von Dogmen geführt hat, war früher eine Domäne der katholischen Kirche. Heute werden sie Ideologien oder Narrative genannt, die unser Deutschland beherrschen, hier eine Auswahl:

·         Der menschengemachte Klimawandel ist die größte Gefahr: D er Klimawandel wird zu einer Klimakatastrophe hochstilisiert und apokalyptische Folgen einer Nichtabwendung heraufbeschworen. Die Totalität des Planes, die Kohlendoxidemissionen zu bremsen, grenzt schon an eine Art „Klimadiktatur“, bei der alles dem Ziel des Erreichens der Klimaziele („Klimaneutralität“) geopfert werden soll, wobei die Vorgehensweise schon quasi-religiöse Züge trägt [17] .

·         Die Migration ist eine Bereicherung: Die links-grüne Ideologie einer grenzenlosen Einwanderung von Menschen aus kulturfremden Ländern ist eine feste Größe in dem Gedankengebäude ihrer Protagonisten. Kennzeichnend für diese Ideologie ist, dass negative Auswirkungen nicht zur Kenntnis genommen oder einfach geleugnet werden: zunehmende migrationsspezifische Delikte wie z. B. Messerstechereien, Clankriminalität oder Gruppenvergewaltigungen, Integrationsprobleme bis hin zur Entstehung von Subkulturen, radikaler Islamismus, der die Einordnung in unsere Rechtsordnung verweigern und statt dessen einen „Gottesstaat“ (Kalifat) ausrufen will [18]. Es ist eine nicht mehr zu leugnende Tatsache, dass inzwischen Deutsche eher Opfer von Straftaten durch Ausländer werden als umgekehrt. Dass Deutsche bald zur Minderheit im eigenen Land werden, ist eine Befürchtung, die zeigt, dass der unbegrenzte Zuzug von Personen vor allem aus muslimischen Ländern hoch problematisch ist [19].

·         Die Demokratie wird vor allem von Rechtsextremisten gefährdet: Die Demokratie wird so dargestellt, als ob sie identisch sei mit dem gerade herrschenden Parteien, die sich als ihre Verfechter sehen. Alle anderen Parteien und politischen Bewegungen, die „rechts“ verortet werden, gelten gleich als „rechtsextrem“ und als demokratiegefährdend. Die Verteidigung dieser so definierten Demokratie („Kampf gegen Rechts“) gilt als vordringliches Ziel aller „lupenreinen“ Demokraten, wobei es moralisch hinlänglich gerechtfertigt erscheint, etwa einseitig gegen Mitglieder der Alternative für Deutschland vorzugehen und die Ausgrenzung aus dem gesellschaftlichen Leben durch Diffamierung bis hin zum Ausschluss aus Unternehmen, Kirchen oder kirchennahe Verbände [20] als notwendig zu erklären.

·         Alle staatlichen Maßnahmen in der Corona-Krise waren gerechtfertigt: Staatliches Handeln zur Bewältigung der Gefahren durch das Covid19-Virus sollen angeblich angemessen gewesen sein. Alle Gefahren, die durch diese Maßnahmen ausgingen, einschließlich der existenzvernichtenden Wirkungen gegenüber Menschen und Unternehmen werden ignoriert. Diejenigen, die es wagten, die staatlichen Maßnahmen zu kritisieren, wurden konsequent verfolgt und abgeurteilt. Damit hat man versucht, den Widerstand zu brechen [21] , was auch leider größtenteils gelungen ist.

·         Putin führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, um Russland zur alten Hegemonialmacht der UdSSR zu machen: Der nun seit über zwei Jahren herrschende Krieg in der Ukraine wird nicht im Zusammenhang mit der Nato-Osterweiterung gesehen, durch die sich Russland zunehmend gefährdet sah. Es ging Putin nicht darum, die alten Grenzen der Sowjetunion wieder herzustellen, sondern zu verhindern, dass die Ukraine Mitgliedsland der Nato wird.

·         Die Nato verteidigt die westlichen Werte: Die Nato als ein Verteidigungsbündnis wird als ein Bündnis dargestellt, dem es um die Verteidigung der „westlichen Wert“ gehe. Dabei wird übersehen, dass eine Reihe von völkerrechtswidrigen Kriegen unter der Regie der Nato geführt wurden u. a. im Jugoslawien-Krieg 1999 („Operation Allied Force“ [22] ) und Einsätze über dem Mittelmeer während der Zeit des „arabischen Frühlings“ gegen Libyen 2016 („Operation Sea Guardian“ [23] ).

·         Donald Trump gefährdet die Demokratie: Die Regentschaft durch Donald Trump galt auch in Deutschland als ein „Betriebsunfall“ des Westens, der auf jeden Fall wieder verhindert werden muss. Übersehen wird, dass er in der Zeit seiner Regentschaft keinen neuen Krieg begonnen und die Truppen aus Syrien abgezogen hat [24].

Wer diese Dogmen infrage stellt, wird gnadenlos ausgegrenzt, gerät in das Fadenkreuz des Verfassungsschutzes oder in das Mühlwerk eine Justiz, die eher „staatstragend“ agiert als Bürger vor einem übergriffigen Staat zu schützen [25].

Dämlichkeit: Die „Volksverblödung“ scheint irgendwie ein Programm zu sein, mit dessen Hilfe „die Masse der Bevölkerung“ bei Laune gehalten werden soll, damit sie nicht gegen die Obrigkeit opponiert („Brot und Spiele“ [26] ). Vor allem die so genannten „Massenmedien“ sind an diesem Programm beteiligt. Der Öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) ist ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, die Fernsehkonsumenten täglich mit Schauergeschichten über Kriminalfälle im bürgerlichen Milieu zu versorgen (Beispiel: „Die Rosenheim Cops“) oder mit Musiksendungen „vollzudröhnen“ (Beispiel: „Fernsehgarten“ [27] : Es werden gerne Rhythmen gespielt, damit die Zuschauer der Fernsehübertragung mitklatschen können). Es gibt via Fernsehen über 200 Musik-Angebote, mit denen man sich Tag und Nacht berieseln lassen kann [28]. Früher konnte man noch musikalisch wertvolle Musik hören und Deutschland war tatsächlich ein Führer in einer Musikkultur, die weltweit bekannt war und deren Produkte heute noch als klassische Werke gespielt werden. Heutzutage dominiert musikalische Einheitsware den Markt, bei denen die Kompositionen nur eine Überlebensdauer von ein paar Wochen haben. Symptomatisch ist hierfür der "Eurovision Song Contest", der sich in seiner Perversität von Jahr zu Jahr steigert, getreu nach dem Motto: Alles ist erlaubt, wenn es möglichst abartig ist. Deshalb wundert es nicht, dass ein so genannter "Nonbinärer" namens Nemo aus der Schweiz den Wettbewerb gewinnt, der eigentlich nur aus atonalem Gekreische besteht und mit billiger Effekthascherei und sich auf der Bühne halbnackt herumräkelnder Tänzer aufgepeppt wird [29]. Damit die Volksverblödung nicht so auffällt, werden im Fernsehen unzählige Quizsendungen gezeigt [30] , in denen die Kandidaten ein Wissen reproduzieren sollen, das kein Mensch braucht, wie z. B. die im ARD ausgestrahlte Sendung „Wer weiß denn sowas?“ [31].  

Denunziation: Es ist anscheinend nicht mehr anrüchig, andere Menschen bloß zu stellen, sie an die Obrigkeit zu verraten und sich daran zu ergötzen, wenn diese an den Pranger gestellt werden. Es gibt von Staatswegen oder von NGO´s eingerichtete Portale, in denen man (anonym) andere anschwärzen kann. Das Hinweisgeberschutzgesetz ist ein prominentes Beispiel für die Rückkehr einer Denunzianten-Mentalität [32]. Das „Bündnis Deutschland“ hat hierzu einmal aufgeführt, welche Meldestellen staatlicher und nicht-staatlicher Art es gibt, bei denen „unterhalb der Strafbarkeitsgrenze“ Menschen gemeldet werden können [33]. Es reicht von einer Meldestelle in Hamburg gegen „Hasskriminalität im Internet“, über eine „Zentrale Meldestelle für die Registrierung von Diskriminierung und Gewalt gegen LGBTIQ“, bis hin zu einem anonymen Hinweisgebersystem in Baden-Württemberg für Steuerbetrug.

Dreistigkeit: Die Unverschämtheit, mit der sich diejenigen, die die Möglichkeit haben, sich auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern, ist kaum noch zu überbieten. Allen voran Politiker, die den direkten Zugriff auf die Staatskasse haben, bedienen sich reichlich, ohne hierbei zur Rechenschaft gezogen zu werden [34]. Die Dreistigkeit bezieht sich auch auf die mangelnde Bereitschaft von Politikern, nach aufgedeckten Fehlern eine erreichte Position aufzugeben. Dreistigkeit und Verantwortungslosigkeit gehen Hand in Hand [35]. Die Fehler, die in der Corona-Zeit gemacht wurden, hatten auf die amtierenden Politiker keine Auswirkungen. Leider gibt es nur auf der kommunalen Ebene die Möglichkeit, einen im Amt befindlichen Politiker von seinem Posten zu entfernen [36]. Politiker auf der Landes- oder Bundesebene können fernab der Wählermeinung ihre Machtspiele solange führen, bis auf der politischen Bühne eine Änderung der politischen Verhältnisse geschieht.

Echte Demokratie wächst von unten, denn nach dem Grundgesetz ist das Volk der Souverän. Davon sind aber unsere Volksvertreter weit entfernt, denn Partei-Egoismus und die eigene Karriere im politischen System sind die Hauptantriebsfedern des Handelns. Politiker sehen sich vielfach nicht als Vertreter des Volkes, sondern als ihre Belehrer, als ihre Bevormunder, die das dumme Wahlvolk zu führen berufen sind. Sie sehen ihr Recht darin zu bestimmen, wie das Volk zu leben hat. Manche sehen sich in der Rolle des Versuchsleiters politischer Experimente, die an dem Wahlvolk ausprobiert werden [37].  

Die „Sieben Todsünden“ Deutschlands bewirkt einen Negativtrend, der nur gestoppt werden kann, wenn es gelingt, eine Wende hinzubekommen, durch welche diejenigen die Macht verlieren, die diese Entwicklung befördern .

  © beim Verfasser    

 

 



[1] So z.B. am Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus https://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Tag_des_Gedenkens_an_die_Opfer_des_Holocaust

[14] In seinen Memoiren hat der verstorbene CDU-Politiker Wolfgang Schäuble angeblich geschrieben, dass er von Stoiber gedrängt worden sei, im Jahr 2015 Angela Merkel angesichts der Entscheidung, die Grenzen für Flüchtlinge zu öffnen, zu stürzen. https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/schaeuble-81-schreibt-in-memoiren-stoiber-wollte-dass-ich-merkel-stuerze-87738692.bild.html

[19] 54 % einer repräsentativen Stichprobe glauben, dass sie zur Minderheit im eigenen Land werden können: https://www.guentherbirkenstock.de/sind-wir-auf-dem-weg-in-eine-klima-diktatur

[20] Es ist bezeichnend hierzu, dass der Geschäftsführer der Diakonie, Rüdiger Schuch, verkündet hatte, dass er keine AfD-Sympathisanten beschäftigen wolle, was das eher linke Magazin Zeit-online noch als gut bezeichnete, weil er zeige, dass er eine klare Meinung habe. https://www.zeit.de/arbeit/2024-04/diakonie-praesident-ruediger-schuch-chef-afd

[30] Das erinnert an das von Achim Hagemann komponierte und von Hape Kerkeling vorgetragene Lied „Das ganze Leben ist ein Quiz“; https://hitparade.ch/song/Hape-Kerkeling/Das-ganze-Leben-ist-ein-Quiz-16801  

[34] Der Bund der Steuerzahler hatte vor einem Jahr herausgegeben, dass im Jahr 2022 die Kosten für Fotografen, Friseure und Visagisten um fast 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind – auf rund 1,5 Millionen Euro. Mit 137.000 Euro schlägt dabei auch eine Maskenbildnerin im Auftrag des Auswärtigen Amtes unter Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zu Buche. https://www.youtube.com/watch?v=wjVXQxcCkhc

[37] Robert Habeck hatte anlässlich einer Veranstaltung zum 75-jährigen Bestehen des Grundgesetzes gesagt, dass das Heizungsgesetz ein (Klima)-Test für die Bevölkerung gewesen sei; https://www.youtube.com/watch?v=72bZfGlHOWk  

von Günther Birkenstock 28 Mai, 2024

Ich spiele mittlerweile, wenn ich nicht mit realen Menschen Skat spielen kann, online Skat. Hier habe ich mich lange Zeit immer geärgert, wenn ich mal wieder (ungerecht) verloren hatte. Die Folge war, dass ich mit dem Reizen vorsichtiger wurde, weil ich dachte, ich könnte wieder verlieren. Das ging solange, bis ich mein Ziel geändert hatte: ich will einfach nur interessante Spiele haben – und ob ich verliere ist doch eigentlich doch völlig unwichtig, denn es ist doch sowieso nur ein Spiel [1] . Es kommt also darauf an, wie man sein Ziel definiert und dadurch relativiert sich vieles. Kommt es also auf die Relation an?

·         Was ist wichtig?  Wenn man etwas in Relation setzt, dann bewertet man es doch als wichtig oder nicht wichtig. Um bei Skatspielen zu bleiben: Wenn ich mit anderen zusammen Skat spiele, ist es mir dann wichtig zu gewinnen? Oder ist es vielleicht viel wichtiger, mit anderen zusammen zu sein, über das eine oder andere zu reden, sich über aktuelle Themen auszutauschen oder vielleicht – fast beiläufig – Probleme zu lösen? Ich hatte früher einmal versucht, mit „richtigen Skatkloppern“ zu spielen. Nach jeder Runde musste ich mir anhören, welche Karten ich hätte spielen müssen und welche nicht und dass ich doch hätte wissen müssen, dass die „Hinterhand“ noch diesen oder jenen Trumpf gehabt hätte. Die Folge war: Ich bin nur einmal da gewesen. Die Mitspieler nahmen das Spiel „bierernst“ und waren zu keinen sonstigen Gesprächen bereit und konzentrierten sich nur auf das Spiel. Ihnen war es also wichtig, „richtig“ zu spielen. Mir hätte es Spaß gemacht, so nebenbei auch ein bisschen zu plaudern und die anderen kennen zu lernen. Mit dem was wir als wichtig definieren, bestimmen wir unsere Ziele, bringen wir unser Handeln in Relation zu dem, was wir damit erreichen wollen. Aber: Was ist uns wichtig?

·         Bedürfnisorientierung: Viele Menschen halten das für sie am wichtigsten, was ihre Bedürfnisse befriedigt. Mir ist noch gut ein Sketch des Ruhrpott-Komikers Jürgen von Manger [2] in Erinnerung, in dem er lang und breite erzählte, dass es Leute gäbe, die mehrere Kilometer fahren, nur um zu einem bestimmten Lokal zu kommen, weil man nur dort ein bestimmtes Essen bekommen kann, das dem eigenen Geschmack entspricht; und das eben nur wegen des kleinen Teil des Rachenraumes, wo sich unsere Geschmacksorgane befinden. Andere fliegen um den halben Erdball, um dann an einem bestimmten Fleck der Erde zu sein, weil sie diesen – aus ihrer Sicht – als den schönsten Ort der Welt ansehen. Bedürfnisse regeln unbewusst das Verhalten vieler Menschen, ohne dass sie es merken. Je stärker die Motivation ist, desto mehr nehmen sie auch Unannehmlichkeiten in Kauf, um ihr Ziel der bestimmten Bedürfnisbefriedigung zu erreichen. Einer der stärksten Antriebe des Menschen ist sicher sein Sexualtrieb, dem so mancher alles geopfert hat, nur um einen bestimmten Partner zu ergattern oder zu halten. Dabei hat dies sicher gute Gründe, denn die Erhaltung der Art hängt nun mal daran. Selbst im Tierreich ist dies zu beobachten, wenn z. B. männliche Tiere schwere Kämpfe mit ihren Artgenossen ausführen, dabei sogar eine Verletzung riskieren, um nur einen Harem von Weibchen begatten zu können, wie es z. B. bei den Löwen der Fall ist. Das Männchen der Schwarzen Witwe riskiert sogar sein Leben, um seinen Samen abzugeben, denn wenn es sich nach dem Liebesakt nicht beeilt davon zu kommen, wird es zur Mahlzeit seiner Braut für die Hochzeitnacht [3] . Menschen machen, wenn sie ein bestimmtes Bedürfnis befriedigen wollen, dabei unbewusst „Kosten-Nutzen-Analysen“, d. h. sie setzen den Aufwand, den sie betreiben, um ein bestimmtes Bedürfnis zu befriedigen, in Relation zu dem Ertrag, den sie daraus gewinnen. Die Motivation sinkt dann immer mehr, je ungünstiger diese Analyse ausfällt. Irgendwann geht die Motivation gegen 0, wenn der Aufwand den Nutzen übersteigt. Warum setzen aber Menschen trotzdem ihr Verhalten fort, auch wenn die Kosten-Nutzen-Analyse negativ ausfällt?

·         Werteorientierung: Wenn ich in ein bestimmtes Lokal in Büren gehe, gebe ich mehr als der geforderte Preis, weil ich dem Inhaber damit unterstützen will, sein Lokal in schwierigen Zeiten zu halten. Das widerspricht dem ökonomischen Prinzip, mit dem geringsten Aufwand den größten Nutzen zu erzielen [4] . Für viele in unserer materialistisch ausgerichteten Welt ist dieses Prinzip für ihr Verhalten maßgeblich, denn sie gehen dorthin, wo sie für das gleiche oder vergleichbare Produkt den niedrigsten Preis bezahlen müssen. Deshalb sind die Discounter ALDI und LIDL so erfolgreich, weil sie sich damit eine bestimmte Stammkundschaft halten können. Aber irgendwann müsste sich doch jeder fragen: Wozu ist es sinnvoll, nach diesem Prinzip zu verfahren. Welches Ziel will ich damit erreichen? Es entspricht doch nur dem eigenen Bedürfnis zur Erfüllung von eigenen Wünschen mit dem maximalen Nutzen für sich selbst. Wenn ich, wie eingangs erwähnt, immer etwas mehr gebe, als der geforderte Preis es verlangt, dann verfolge ich damit ein anderes Ziel, das nicht vom marktwirtschaftlichen Prinzip geleitet wird. Ich hatte es schon mal jemand, der mich gefragt hatte, warum ich immer etwas mehr gebe, gesagt: „Was ist schon dieses etwas mehr an Geld im Verhältnis zur Ewigkeit“. Mit diesem Vergleich möchte ich darauf abzielen, dass wir nicht nur bedürfnisorientierte Motive verfolgen, sondern auch Werteorientierungen haben. Wenn ich das Verhältnis zwischen ewig gültigen Werten und dem Geldbetrag aufspanne, dann fällt das Geld, das für mich als Wertmaßstab und als Symbol unserer materiellen Welt steht, hinter die ewig gültigen Werte weit ab. Einer dieser Wertmaßstäbe steckt in der Mitmenschlichkeit, die wir an den Tag legen, an der Wertschätzung auch des uns am geringsten erscheinenden Menschen. Jesus hat dieses zu einem Maßstab der Qualifikation für das künftige Reich Gottes gemacht, in dem er sagte: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25, 40). Gerade das Verhalten gegenüber denjenigen, die nicht im Rampenlicht stehen, die im Leben gestrauchelt sind, den scheinbaren „Verlierern“ unserer gnadenlos erscheinenden Welt, ist ausschlaggebend für die Bewertung des Verhaltens aus Sicht ewig gültiger Werte und des Lebens in der Welt Gottes. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Obwohl ich immer großzügig war, wenn jemand um Geld bat und ich ihm darum selbst von meinen Ersparnissen davon abgegeben hatte, so hatte ich trotzdem selbst immer genügend für mich übrig, habe ich nie wirtschaftliche Not gelitten. Diese Erfahrung ist eine Bestätigung von dem, was Jesus uns aufgetragen hatte, nämlich zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit Gottes zu streben, alles andere würde einem schon dazu gegeben (Matthäus 6,33 [5] ).  

·         Die Relativität im Absoluten? Alles wird heute gerne relativiert, so dass es schon fast beliebig erscheint, was wir als gut oder falsch ansehen. Es gibt aus Sicht vieler Zeitgenossen keine absoluten Werte, an denen Verhalten sich orientieren soll. „Alles ist relativ“, ist eine häufig zuhörende Redewendung. Ist das wirklich so? Mit dieser Relativierung von allem geschieht aber nur eine Verschiebung der Beurteilungskompetenz auf den Menschen selbst, der sich somit zum „Alleinherrscher“ aller Maßstäbe macht. Dies ist auch die Lesart Neal Donald Walsch´s Gott, der sich selbst keine Kompetenz zur Setzung von Maßstäben vorbehält, sondern diese völlig dem Menschen übergibt: „Das erste Gesetz lautet, dass ihr sein, tun und haben könnt, was immer ihr euch vorstellt.“ [6] . Dies steht eigentlich im Gegensatz zu dem, was man in der Bibel lesen kann (10 Gebote, Liebesgebot zu Gott und der Menschen untereinander). Wer hat nun recht? Wir sind es gewohnt, die Bibel als das „Wort Gottes“ anzusehen und alles andere, was an „Neuoffenbarungen“ veröffentlicht wird, als falsch einzustufen. Wie kann das, was wir als absolut ansehen, doch nur relativ sein? Wie sollte Gott sich irren können? Die Absolutheit ist eine der Grundannahmen dessen, was wir Gott nennen, auf dem alles andere, eben das Relative, also unsere Welt, aufbaut. Würde auch Gott relativiert werden, dann bräche unser Weltbild doch zusammen. Die Vorstellung von der Absolutheit besteht in der Unbedingtheit, d. h. dass Gott als nicht durch eine weitere Ursache erklärbar ist, sondern der letztendliche Verursacher von „allem was ist“ gesehen wird. Wenn diese Unbedingtheit als sein wesentlicher Bestandteil angesehen wird, dann folgt daraus, dass das, was Gott denkt und tut eben einen solchen Absolutheitsanspruch hätte und nicht relativ sein kann. Deshalb ist die Aufgabe des Absolutheitsanspruches Gottes das Ende auch jeder Relativität! Wenn das Bedingende wegfällt, gibt es auch das Bedingte nicht mehr.  

·         Absolutheitsanspruch des Menschen ist eine Falle: Unsere gegenwärtige Politik kennt anscheinend keine absoluten Maßstäbe mehr, denn diese werden durch das Prinzip des Konsenses ersetzt. Alles erscheint danach erlaubt zu sein, auf das sich die Menschen einigen können. Mehr noch: Man benötigt nur eine Mehrheit und schon kann durch ein Gesetz alles beschlossen werden, was sich diejenigen ausgedacht haben, die die Macht haben. Die letzten Jahre waren typisch für diese Geisteshaltung. Die in der Präambel des Grundgesetzes lautende Formel „im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen…“ [7] mutiert zur reinen Farce, wenn diese Verantwortung nicht wahrgenommen wird, wenn also dem Absolutheitsanspruch Gottes an den Menschen nicht Tribut gezollt wird. Gerade Jesus hat diesen Absolutheitsanspruch noch einmal bekräftigt, in dem er sagte, dass er nicht gekommen sei, die Gesetze aufzuheben, sondern zu erfüllen (Matthäus 5,17). Dieser Anspruch hat aber nicht den Sinn der Herrschaft Gottes über den Menschen, sondern den, ihm zu dienen. Diese Paradoxie wird deutlich, als Jesus in Konfrontation mit den Schriftgelehrten und Pharisäern nicht die wortgetreue Befolgung von Vorschriften meinte, sondern dass der hinter den Vorschriften stehende Sinn verstanden werden müsse. Als er mit seinen Jüngern am Sabbat unterwegs war und sie, weil sie hungrig waren, ein paar Ähren abstreiften, um sie zu essen, störte das die Schriftgelehrten, die ihn darauf hinwiesen, dass das am Sabbat verboten sei. Er gab ihnen zu verstehen, dass dieses Gebot nicht den Sinn hätte, Menschen zu knechten, weil nicht der Mensch für den Sabbat da sei, sondern umgekehrt der Sabbat für den Menschen (Markus 2, 27). Deshalb war auch das Heilen am Sabbat für Jesus selbstverständlich. Bei dem Sabbatgebot könnte gemeint sein, dass der Mensch sich wenigstens an einen Tag in der Woche auf Gott besinnen soll, um die Unterscheidung zwischen dem Profanen und dem Heiligen immer wieder zu erkennen und zu erleben. Die Verabsolutierung der göttlichen Gebote durch den Menschen beinhaltet immer die Gefahr, dass damit Menschen versuchen, über andere Menschen Macht auszuüben. Das ist eben gerade nicht das, was Gott will. Wenn aber nun der Mensch sich selbst zum Herrscher krönt, ist der Willkür Tür und Tor geöffnet, weil dann allein die Durchsetzungsmacht entscheidet, welche Maßstäbe dann für alle als gültig erklärt werden. Die vergangene Corona-Krise leert, dass der Machtmissbrauch sehr schnell vollzogen werden kann, wenn die Wertemaßstäbe von Machthabern gesetzt oder diese sich nur an Zweckmäßigkeitsgesichtspunkten orientieren. Die gegenwärtige Politik des links-grünen Bündnisses in Deutschland zeigt auch diesen Verlust jedweder Werteorientierung, an deren Stelle die Ideologie gesetzt wird. Vor allem bei den Grünen herrschen Allmachtphantasien vor, weil sie glauben, nun die Möglichkeit zu haben, Gott zu spielen [8] . Macht macht schwach! Die Macht dient der Verabsolutierung der eigenen Person und der ihr gegebenen Möglichkeit, über andere zu herrschen. Wer der Verführung der Macht nachgibt, begibt sich in die Hände dessen, der über die Menschheit herrschen will: Satan. Die Schwäche der Mächtigen liegt in der Versuchbarkeit durch satanische Kräfte, die ihnen suggerieren, Gott nicht mehr zu brauchen, weil der Mensch selbst Gott sein kann (1. Mose 3,5 [9] ).  

 

Es kommt also ganz konkret in unserem Alltag darauf an zu erkennen, dass wir uns nicht im luftleeren Raum eines Wertevakuums bewegen, sondern in dem was wir tun, die Relation  zu absoluten Werten herstellen sollten, wenn wir im Angesicht Gottes bestehen wollen. Dies zu erkennen ist unerlässlich, wenn wir nicht nur bedürfnis-, sondern werteorientiert handeln wollen. So gesehen würde dann die Relation stimmen.

© beim Verfasser

 

 

 



[6] Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott, Arkana 2009, S. 74

[8] Als Beispiele könnten hier das „Selbstbestimmungsgesetz“ und das Gebäudeenergiegesetz genannt werden, die paradoxerweise vorschreiben, dass die Bürger in Zukunft ihr Geschlecht selbst bestimmen, aber nicht mehr bestimmen können, wie sie heizen. Siehe Sahra Wagenknecht auf X: https://x.com/SWagenknecht/status/1778780680140312578  

[9] https://www.die-bibel.de/bibel/LU84/GEN.3. Diesen Textteil („ihr werdet sein wie Gott“) aus der Genesis hatte Erich Fromm zum Anlass genommen, seine Kritik an der Religion zu formulieren: https://www.amazon.de/Ihr-werdet-sein-Gott-Interpretation/dp/3423344997

von Günther Birkenstock 21 Mai, 2024

In meinem Artikel über die Frage, ob es so etwas wie Leitlinien für ein selbstbestimmtes Leben [1] gibt, klang bereits an, dass ich ein Verfechter eines selbstverantwortlichen Individualismus bin. Das Individuum als ein unverwechselbares „Unikum“ ist aber einer Reihe von mächtigen Menschen und Institutionen ein Dorn im Auge, denn es stört den reibungslosen Ablauf der Maschinerie einer Massengesellschaft, in der das Individuum der berüchtigte „Sand im Getriebe“ ist, der diese zum Stocken bringen kann. Welches sind die Interessen und Bestrebungen, die hinter dem stehen, was die so genannten Eliten möchten?

·         „Gute alte Zeit“: Wenn wir zurückgehen in frühere Zeiten, dann können wir feststellen, dass die regionale Organisation unseres Lebens eine große Rolle spielte. Alles war vor Ort geregelt, denn es gab noch einen Schuster, der tatsächlich Schuhe reparierte, einen Schneider, der einen maßgeschneiderten Anzug anfertigte, der dann auch noch lange getragen werden konnte und die bäuerliche Landwirtschaft, die nicht nur für den eigenen Bedarf arbeitete, sondern auch den der Menschen am eigenen Orte deckte, war eine wichtige Größe in der Selbstversorgung. Menschen, die sich kannten und deshalb vertrauten, tauschten ihre Waren auf regionalen Märkten aus und ein „fahrendes Volk“ von Gauklern, Zauberern und Musikanten sorgten für Kurzweil auf dem Marktplatz. Eine Frau, die ihr Haus verließ, stellte einen Besen in die Türe und jeder respektierte dies, dass nun keiner zu Hause war – aber sie konnte sicher sein, nicht ausgeraubt zu werden. Alles war überschaubar und die Menschen tauschten sich direkt über Neuigkeiten an lokalen Plätzen, vor dem Gottesdienst beim Frühschoppen oder beim Einkauf im „Tante-Emma-Laden“ aus. Der Sohn konnte, wenn er wollte noch das Handwerk bei seinem Vater lernen und die Tochter die Hauswirtschaft bei ihrer Mutter. Die „große Politik“ gab es nur fern dieser „Idylle“ und berührte die Menschen kaum in ihrem Alltagsleben. Wenn etwas geregelt werden sollte, dann gab es eine Bürgerversammlung, bei der Bürgermeister die Menschen befragte, was am eigenen Ort zu entscheiden war.

·         Der Trend „ins Große“: Diese Lokalität der Märkte hat sich grundsätzlich geändert, vor allem nach dem 2. Weltkrieg. Ein älterer Herr, der noch als junger Mann nach dem Krieg die Zeitungen las, berichtete mir die erstaunliche und damals kaum verständliche Nachricht, dass in Deutschland, so wie das bereits in den USA der Fall war, Supermärkte „auf der grünen Wiese“ entstehen würden. Dies war damals unverständlich, war doch der Laden mit den nötigen täglichen Lebensmitteln und sonstigem „Kleinkram“ direkt im Ort. Aber der „Trend ins Große“ brach an und die anonymen Lebensmitteläden mit Selbstbedienung entstanden tatsächlich fern der Ortschaft, so dass die Menschen gezwungen waren, mit dem Auto zum Einkaufen zu fahren. Auch die noch am Ort befindlichen kleinen Gewerbetreibenden verschwanden immer mehr und die Menschen waren gezwungen, große Wege in die entstehenden Zentren zurückzulegen, um sich Lebensmittel, Textilien und andere Gebrauchsgegenstände zu kaufen. Auch das Reparieren von technischen Geräten, Schuhen oder anderen Dingen lohnte nicht mehr und es entstand eine „Wegwerfgesellschaft“, so dass nicht repariert, sondern nur noch alles neu gekauft und das defekte Gerät oder die abgelaufenen Schuhe einfach weggeworfen wurden. Mit diesem Trend wurden auch die politischen Strukturen immer mehr „nach oben“ verlagert. Die noch am Ort ansässigen kleinen Verwaltungen verschwanden, kleine Gerichte wurden geschlossen und die „kommunalen Gebietsreformen“ [2] schufen größere politische Einheiten, die aber immer anonymer und „bürgerunfreundlicher“ wurden. Heraus kamen vom Bürger immer weniger durchschaubare politische Strukturen, die nach festen Regeln funktionierten, die nicht auf regionaler Ebene entworfen wurden, sondern von darüber liegenden politischen Institutionen. Die euphorische Integration von Europa in Form einer „Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft“ mündete schließlich in dem Versuch, Europa auch politisch zu vereinigen. Es entstand ein komplexes politisches Gebildete der „Europäische Union“ mit nicht mehr durchschaubaren politischen Entscheidungsebenen, die für den Normalbürger nicht mehr nachzuvollziehen sind. Auch die internationalen Beziehungen gipfelten in „supernationalen“ Strukturen, die aber immer mehr an „Bodenhaftung“ verloren und die kaum noch kontrollierbar sind. Die gewachsenen Strukturen „auf dem flachen Land“ und auch in den Städten verarmten immer mehr und die Trennung von Wohn- und Arbeitsort schuf eine Aufspaltung der Gesellschaft in Arbeitswelt und Freizeitwelt, welche noch von geschäftstüchtigen Unternehmen erobert wurde, denn nun sollten die Menschen unterhalten werden, weil sie sich nicht mehr miteinander austauschten. Der Trend ging also hin zu einer anonymisierten Massengesellschaft von Einzelgängern und Familien, die nur noch für sich selbst sorgten.

·         Menschen als „Versuchstiere“? Die Entwicklung zu einer Massengesellschaft einhergehend mit zunehmender Distanz zwischen dem Volk und den Regierungen, internationalen Institutionen (z. B. UNO) und Unternehmen bewirkte eine anscheinend zunehmende Notwendigkeit, die Bürger durch Gesetze an bestimmte Regeln zu gewöhnen, die sie einzuhalten hatten. Es entstand auch eine Funktionärs- und Politikerkaste, die sich immer mehr von den Bürgern nicht nur räumlich entfernte, sondern auch emotional, denn diese lebte getrennt von der Lebenswirklichkeit vieler Menschen. Parallel hierzu entwickelten sich die Wissenschaften weg von einer den Menschen noch vertrauten Geborgenheit in einer stimmigen, von Gott geschaffenen Ordnung, hin zu einer Weltsicht, die bestimmt war von Zufällen und nicht sinnstiftenden Naturgesetzen. Die Evolutionstheorie entstand, die auf einem atheistischen Weltbild beruhte, denn nicht Gott hatte danach die Menschen, Tiere und Pflanzen geschaffen, sondern sie waren das Produkt von Zufällen, die dafür sorgten, dass sich Lebewesen von einfachen Zellen zu komplexeren Organismen entwickelt haben sollen. In der Psychologie hielt der Behaviorismus Einzug, bei dem nicht mehr das Verstehen seelischer Vorgänge das Ziel der Forschung war, wie dies vorher der Fall war [3] , sondern das Konditionieren des Verhaltens auf einer nicht-kognitiven Art durch positive oder negative Anreize. Arme Laborratten und Tauben wurden in Käfigen gehalten und mussten nach dem Design emotionsloser Forscher mühsam ihr Futter verdienen oder wurden durch elektrische Schocks davon abgehalten, bestimmte Verhaltensweisen zu zeigen [4] . Sehr schnell wurden die Forschungsergebnisse auf den Menschen übertragen und überlegt, wie durch Konditionierung Menschen dazu gebracht werden könnten, gewünschtes Verhalten zu zeigen und unerwünschtes Verhalten zu unterlassen. Diese Entwicklung hält bis heute an und zeigt sich in der verheerenden Art, wie die so genannten Eliten glauben, das Verhalten der „Untertanen“ –  ihnen ist ein wirkliches Demokratieverständnis fremd – steuern zu können. Ihre Einstellung zu den Bürgern ähnelt sehr den Versuchsleitern, die in Laborexperimenten mit Ratten arbeiteten und diese durch enge Gänge laufen ließen, um sie für „korrektes“ Verhalten mit Futterpillen zu belohnen und für „unkorrektes“ Verhalten mit Stromstößen zu bestrafen. Die Machthaber in den Ministerien und Parlamenten, die fast ausnahmslos die Gesetze „abnicken“, die ihnen von den Regierungen serviert werden, sehen sich anscheinend in der Versuchsleiterrolle und glauben, mit Gesetzen und Verordnungen die entsprechenden „Anreize“ für gewünschtes Verhalten setzen zu können. Bußgeldkataloge, wie sie in Deutschland für Verstöße gegen Coronaschutzverordnungen erlassen wurden, ähneln doch sehr den Ratten gegebenen Elektroschocks. Das Gewähren von „Vergünstigungen“ bei „bravem“ Verhalten – Einhalten aller Gesetze zur Bekämpfung der so genannten Corona-Pandemie, Annehmen der „Impfangebote“ – und Entzug von Freiheiten bei unangepasstem Verhalten, spiegelte wieder, welche Einstellung die Machthaber haben: Ihnen ist das „Seelenleben“ der zu Versuchstieren degradierten Bürgern egal. Wie die alten Machthaber im römischen Reich, die in den Arenen mit dem Daumen nach unten den Tod von Gladiatoren bestimmen konnten, maßen diese sich auch an, über das Leben von Staatsbürgern zu entscheiden.

·         Massentierhaltung: Die Massentierhaltung, bei der Schweine oder Rinder in engen Käfigen gehalten werden, scheint eine Art Vorbild zu sein für den Umgang mit Menschen, die in anonymen Großraumbüros arbeiten und in ähnlichen „Wohncontainern“ in den zahlreichen Sattelitenstädten leben. Sie sind wie die Tiere, die ihrer natürlichen Ausdrucksformen des Sozialverhaltens durch die enge Käfighaltung beraubt sind, zu Einzelwesen verkommen, die nur noch so zu funktionieren haben: Arbeiten um zu konsumieren. Ist auch die Schlachtung vorprogrammiert? Nein nicht direkt, aber ungesunde Ernährung, zu Bewegungsmangel erzogen und zu Versuchsobjekten einer nicht gerade ausreichend erforschten Corona-Impfung erklärt, ist bei ihnen auch der vorprogrammierte Tod ein willkommenes Geschenk. Denn die „Überbevölkerung“ ist den Machthabern ein Dorn im Auge, da diese Menschen irgendwann auf die Idee kommen könnten zu überlegen, ob die von den Mächtigen unterschiedene Lebensweise – prachtvolle Villen in bevorzugten Wohngegenden bei wenig, aber lukrativer Arbeit – etwas mit den Machtverhältnissen zu tun hat.

·         Anpassungsdruck: Der Anpassungsdruck, der auf die Menschen ausgeübt wird, ist enorm. Analog dem Experimenten von Milgram und Asch [5] , bei denen durch Autorität und Gruppenerwartung ein dem Versuchsdesign entsprechendes konformes Verhalten erzeugt wird, sind die Menschen in unseren Zeiten einem enormen Anpassungsdruck ausgesetzt. Wer dem „Versuchsaufbau“ der Machthaber nicht folgen will, hat es schwer und wird zunehmend ausgegrenzt und durch Entzug von Vergünstigungen bis hin zur Existenzvernichtung „behandelt“. Willige Mitläufer und Steigbügelhalter der Machthaber sowie willfährige, der „Political Correctness“ folgende Massenpublikationen von Zeitungen, Fernsehen und Rundfunk unterstützen diesen Anpassungsdruck, in dem die Nichtangepassten als „Verschwörungstheoretiker“, „Rechtsradikale“, „Aluhutträger“ verunglimpft werden.

·         „Freie“ westliche Welt verkommt: Die einstmaligen „freien“ westlichen Länder [6] , die sich scharf gegen die kommunistisch regierten Länder abgrenzten, verkommen in einer globalisierten Welt immer mehr zu totalitären Systemen nach Orwells Vorbild von seinem Roman „1984“. Überall gibt es schon an markanten Stellen in den Städten Überwachungskameras, das Internet wird zensiert und von unliebsamen Bloggern und anderen freien Journalisten gesäubert. Wer hier nicht so funktioniert, wie dies die Herrschenden wollen, erfährt die Härte des Systems durch brutale Polizeieinsätze bei nicht gewünschten Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen und applaudierende Kommentare bei den dem links-grünen Mainstream folgenden Demos, die sich angeblich gegen Rassismus wenden oder für die „Gleichberechtigung“ von Schwulen und Lesben werben [7] . Die moralische Verkommenheit einer beliebigen Doppelmoral – es wird die bunte Gesellschaft durch Migration propagiert, aber wehe wenn Flüchtlingsunterkünfte in Gegenden gebaut werden sollen, in denen die links-grünen Gutmenschen leben, dann wird sich dagegen gewehrt [8] - die auf keinem festen moralischen Gerüst steht, ist offensichtlich. Militante Minderheiten dominieren die schweigende Mehrheit, wie dies bei der Durchsetzung der Genderideologie [9] offensichtlich wird oder bei der Hysterie um den angeblich menschengemachten Klimawandel. Die ehemaligen „Ostblockstaaten“ halten in Europa dagegen und demonstrieren gegen die ausufernde und bevormundende EU-Bürokratie ein entschiedenes Nein, die weiterhin eine „Bereicherung“ Europas mit Flüchtlingen propagiert. Die einstmalige „moralische“ Überlegenheit des Westens ist dahin und dem Machthunger der Eliten, etwa um Georg Soros oder Bill Gates, geopfert worden, die glauben, mit ihrem Geld die Welt beherrschen zu können.

·         Individualismus: Individuelle Entscheidungsfreiheit ist der Schlüssel zur Bekämpfung einer globalen „Neuen Weltordnung“, die nur eine Versklavung der Bevölkerung zum Ziel hat. Die Individuation als der Prozess zur Bewusstwerdung der eigenen Person als ein sich von anderen unterscheidendes Einzelwesens, das nur sich dann anpasst, wenn diese Anpassung seinem Gewissen gemäß ist, sollte das Ziel allen staatlichen Handelns sein. Denn nur eine Vielfalt von Einzelwesen garantiert eine lebenswerte Welt, in der Menschen sich so entwickeln können, dass sie „das Beste“ aus sich „herausholen“. „Leben und leben lassen“ ist für viele die Devise einer toleranten Lebenseinstellung, die diesen Weg gehen wollen. Der Kampf ist aber gefordert und dieser kann nicht nur auf der Straße ausgetragen werden durch öffentliche Demonstrationen, sondern vor allem im Alltag durch selbstbewusstes Eintreten für eigene Überzeugungen. Der Mut „gegen den Strom“ zu schwimmen muss aufgebracht werden, auch wenn der Einzelne dadurch die Ächtung der Gemeinschaft zu ertragen hat. Wahrer Individualismus ist nicht wie die üblichen „Ismen“ eine ungesunde Übertreibung, sondern eine notwendige Akzentuierung in einer auf Anpassung gedrillten Massengesellschaft.

 

Gibt es noch eine Chance, den Individualismus zu bewahren und zu erhalten? Es liegt an den Menschen selbst, die einzig lebenswerte Art der Lebenseinstellung gegen alle Widerstände zu gehen. Jesus Christus hat dies vorgemacht – aber mit dem Leben hierfür bezahlt. Aber er, wie viele andere, glaubten und glauben, dass das irdische Leben nicht das einzige ist, das uns an die Materie annagelt, sondern das nur als eine Daseinsform in der diesseitigen Welt darstellt, die einer vielfältigeren und besseren jenseitigen Überlebensweise gegenüber steht. Diese Zuversicht kann so manchem die Kraft geben, gegen die bösen Mächte, die hinter der globalistischen Machthabern stehen, zu kämpfen. Diese Jenseitshoffnung sollte aber nicht dazu führen, den Kampf von vornherein aufzugeben, sondern zu rechtfertigen, denn nur dieser Kampf bringt uns im Hinblick auf eine Jenseitserwartung weiter, weil wir erkennen, dass die Menschen zwar auch selbst böse Absichten verfolgen, aber unter dem Einfluss böser Mächte stehen. Wie sagte es einst Paulus: „ Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, mit den Herren der Welt, die über diese Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ [10]

 

 

© beim Verfasser    



[2] https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/kommunale-gebietsreform-37008 : Die Gebietsreformen fanden in Deutschland zwischen 1968 und 1968 statt.

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Lersch : Philipp Lersch war ein bekannter Vertreter der Gestaltpsychologie, der das Verstehen der seelischen Vorgänge in den Mittelpunkt stellte; bekanntestes Werk war das Buch „Aufbau der Person“, das ich mit hohem Interesse gelesen habe.

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/B._F._Skinner. Burrhus Frederic Skinner war ein typischer Vertreter dieser Richtung in der Psychologie, die eine gesamte Generation auch noch bis heute prägte.

[6] https://www.kas.de/de/einzeltitel/-/content/-wir-waehlen-die-freiheit- ; bekannt wurde der Ausspruch von Konrad Adenauer in 1952, in dem er betonte – auch gegen den kommunistischen Ostblock gerichtet: „Wir wählen die Freiheit“.

[7] https://twitter.com/polizeiberlin/status/1418881128765837313 : Die Berliner Polizei wünschte der Veranstaltung vom „Christopher Street Day“, an der sehr viele Menschen ohne Abstand halten oder Maske tragen teilnahmen, ein „Happy Pride“.

von Günther Birkenstock 07 Mai, 2024

Die Welt um uns herum scheint im Diesseits zu versinken. Der Blick über die Todesgrenze hinaus wagen nur wenige. Wer sich als weltoffener Mensch zeigen will, tut gut daran, die Welt nicht nur mit der Brille des Materialisten zu sehen, der nicht an ein Jenseits glaubt.

  Jenseits – Diesseits: Die Art der Betrachtungsweise entscheidet darüber, ob wir an ein Jenseits glauben. Das Diesseits ist uns sehr vertraut: Die wahrnehmbare Welt mit ihrer Vielzahl von Eindrücken drängt in unser Bewusstsein und prägt unser tägliches Verhalten. Wir sind aber gleichzeitig auch Gefangene dieser Welt, die uns in einem unsichtbaren Glashaus einkerkert und der wir nur schwer entkommen können. Was ist dieses Jenseits aber, das uns so fremd erscheint, dass wir vielleicht eine Scheu haben, uns mit ihm zu beschäftigen? Ist es nur eine Frage der Definition, der Begrifflichkeit oder steckt mehr dahinter als wir glauben? Das Jenseits könnte auf zweierlei Art definiert werden:

  1. Jenseits der sinnlichen Erfahrbarkeit:  Wir nehmen nur einen Teil der Welt war, weil unsere Sinnesorgane spezialisiert sind, unser Leben im Diesseits zu bewerkstelligen. Die Möglichkeit, über diese Schwelle hinauszugehen, ist nur begrenzt. Gelingt es trotzdem, sich von dieser Begrenzung zu befreien, könnte man von einer Jenseitserfahrung sprechen. Dies geschieht aufgrund einer Veranlagung zur Wahrnehmung von Dingen, die über die normale Erfahrbarkeit hinausgehen, die mit Hellsehen (sehen von überirdischen Dingen, Fernwahrnehmung), Hellfühlen (überirdische Impulse in Richtung eines Hineinfühlens in andere ohne Einschaltung physischer Sinne), Hellhören (Hören von normal nicht hörbaren Geräuschen oder Stimmen) oder Hellriechen (Wahrnehmung von Gerüchen, ohne dass hierbei die Nase diese Eindrücke vermittelt) bezeichnet werden. Das Hellsehen wird auch so beschrieben, dass nicht nur die räumliche Distanz überwunden wird (Fernwahrnehmung einer Person oder eines Geschehens außerhalb des Sichtbarkeitsfeldes), sondern auch die zeitliche Distanz (Visionen über zukünftige Ereignisse) [1]. Es gibt aber auch die situativ bedingte Jenseitserfahrung, etwa dann, wenn jemand stirbt, in dem er angibt, einen bereits verstorbenen Menschen zu sehen. In diesem Fall wird von Sterbebettvisionen [2] gesprochen. Auch während eines todesähnlichen Zustandes (klinischer Tod: Aussetzen von Atmung, Herz-Kreislauf) kann ein Jenseitserlebnis entstehen durch die Kontaktaufnahme mit bereits Verstorbenen, nicht-physischen Wesen (Engel, Dämonen, Geistführer) oder sogar Gott selbst. Die außerkörperliche Erfahrung (Erleben eines Zustandes, sich außerhalb des eigenen physischen Körpers zu befinden), die mit der Nahtoderfahrung einhergeht, kann auch bei extremen Stress passieren, etwa z. B. ausgelöst durch körperliche Folter. Wie auch immer die Wahrnehmung über die normalen physischen Sinne hinaus zustande kommt, kann man dies grundsätzlich als einen Wechsel in dem Frequenzbereich der Wahrnehmung beschreiben. So gesehen wäre dann das Jenseits eigentlich immer präsent, aber wir können es normalerweise nur nicht wahrnehmen [3].    
  2. Jenseits des Todes : Es ist auch möglich, das Jenseits als ein Bereich zu beschreiben, der demjenigen begegnet, der stirbt. Es erscheint dann als ein „jenseitiges Land“, [4] das nach dem Tod betreten wird. Der physische Tod wäre dann der Übergang in das Jenseits als ein Bereich der Wirklichkeit, der uns zeitlebens verschlossen bleibt. Der Tod stellt dann die Loslösung des unsterblichen Teils der Person (Seele) vom physischen Leib dar, der dann in diese jenseitige Welt eintaucht. Dieses Jenseits erscheint nicht den irdischen Gesetzen unterlegen zu sein, wie z. B. dem der Zeit oder des Raumes, sodass es keine Zukunft oder Vergangenheit in unserem Sinne gibt und es möglich ist, gleichzeitig an verschiedenen Orten sein zu können (Bilokation). Es gibt keine Begrenzung in der Wahrnehmung oder der Fortbewegung, sodass nur der Gedanke bereits eine Veränderung bewirkt. Auch scheint dort eine Sortierung der dort lebenden Wesen (Verstorbene, noch nie inkarnierte Wesen) nach ihrer bereits erreichten „spirituellen Reife“ vorhanden zu sein, wobei aufgrund des Gesetzes der Resonanz diejenigen zusammenkommen, die aufgrund innerer moralischen Gesinnung, ihres Charakters, zusammengehören. Himmel und Hölle als voneinander getrennte Dimensionen beherbergen vor allem charakterlich verschiedene Wesen, die entweder sich dem göttlichen Licht zugewandt oder von ihm abgewandt haben. Selbstsucht und Weltliebe scheinen die präferierten Eigenschaften zu sein, die zum Leben in der Hölle führen [5]. Das Jenseits wäre also ein Bereich, indem unsere Vorstellungen von der Welt völlig versagen und wir aus diesseitiger Sicht überhaupt nicht in der Lage wären, uns zurechtzufinden [6].

Aspekte

Diesseits

Jenseits

Dimensionen

dreidimensional

multidimensional

Moralität

Gut und Böse gemischt

Gut und Böse getrennt in verschiedenen Sphären, die sich graduell unterscheiden je nach Qualität der Verstorbenen oder Geistwesen (Engel, Dämonen)

Hierarchie

Sortierung nach Geld und Macht führt dazu, dass diejenigen nach oben kommen, die darüber verfügen und danach streben

Sortierung nach Charakter (spirituelle Reife/Unreife), Führung erlangt dort derjenige, der die charakterliche Eignung hat

Gesetze

vom Menschen gemacht und veränderbar

von Gott geschaffen und unveränderbar

Tod

Alles (Kosmos, Materie, Mikroorganismen, Pflanzen, Tiere, Menschen, Außerirdische) sterblich

Alles (Geistwesen, Engel, Tiere, Menschen und Außerirdische) unsterblich

Stofflichkeit

grobstofflich (entstehend, vergehend, verderbend, sterblich)

feinstofflich (immer bestehend)

Mobilität

durch physische Energie bewegend, Hindernisse müssen überwunden werden

durch Gedanken bewegend, es gibt keine Hindernisse

Kommunikation

durch Sprache (Wort, Schrift) und Zeichen (Mimik, Gestik)

durch mentale Gedankenübertragung

Zeit

in eine Richtung von der Vergangenheit in Zukunft laufend

ewiges Jetzt

Diesseitskultur: Unsere gegenwärtige Kultur ist geprägt von dem Glauben, dass es nur das gibt, was wir wahrnehmen können. Selbst die Kirchen scheinen von diesem Zeitgeist gefangen worden zu sein, der den Jenseitsglauben fast völlig verdrängt hat. Kirchentage werden mit Themen gefüllt, die diesseitiger Natur sind und sich um Gerechtigkeit, Klima, Migration, Gleichberechtigung oder Natur drehen, aber nicht um die Kernthemen der Religion: Gott, Jesus, Sünde, Schuld, Tod, Himmel oder Hölle. Wer noch an Engel, Dämonen, Geister oder gar Gott glaubt, gilt nicht als seriös und unwissenschaftlich. Die Wissenschaft wurde zur Ersatzreligion erklärt, die sich anmaßt alles zumindest potentiell erklären zu können getreu nach dem Motto: Es gibt nichts, was nicht wissenschaftlich erklärbar wäre, es benötigt nur etwas Zeit, um die noch leeren Flecken unseres Wissens zu füllen. Dieser Diesseitskultur sind viele Phänomene geschuldet, die unsere Welt beherrschen. Im Fokus steht die Realisierung eines meist sehr irdisch anmutenden Versuchs, das Glück auf Erden zu ermöglichen. Selbst der Tod verkommt zu einer irdischen Angelegenheit, wobei die Menschen sich sehr viele Gedanken darüber machen, was mit ihrem Körper nach ihrem Dahinscheiden passieren soll: Konventionelle Beerdigung, Einäscherung, Verstreuen der Asche im Meer, Versenken der Urne in einem Wald oder sogar Umwandlung der menschlichen Asche in einen Diamanten [7]. Diese Diesseitskultur hat die früheren Vorstellungen der Menschen verdrängt, die noch das Leben in irdischen Gefilden als eine Vorbereitung auf ein Leben nach dem Tod angesehen haben. Die Vorstellung eines Art Gerichts, das darüber entscheidet, in welchem Bereich jemand nach dem Tod leben wird, war in fast allen Religionen verbreitet. Engel gehörten noch zu Wesen, die für real gehalten wurden und der „gottesfürchtige“ Mensch glaubte noch, sich an die Moralvorstellungen des alles beherrschenden Gottes halten zu müssen. Davon ist nicht mehr viel übrig geblieben. In den Kirchen kann man manchmal noch davon etwas sehen, etwa in alten Gemälden oder in sakralen Darstellungen von Heiligen. Doch die sich immer wiederholenden Rituale, Gesänge und Orgelspiele sind nur noch ein müder Abglanz jener Zeit, in der der Jenseitsglaube dazu diente, die Menschen auf diese Welt einzustimmen, sie auf das vorzubereiten, was nach dem Tode kommt. Das politische Geschäft verkommt mit seiner Amoralität mehr und mehr zu einem Selbstbedienungsladen jener, die auf der politischen Bühne glauben, ihr Heil erkaufen zu können, indem sie nach Macht streben und diese auch gnadenlos ausnutzen. Der Mensch, der sich als das höchste Wesen der diesseitigen Welt auserkoren hat, hält sich in dieser Welt an allem fest, was ihm scheinbar Halt gibt: Ruhm, Macht und Geld. Wer hier zu kurz kommt, weil ihm dazu die Mittel fehlen oder er sich zu skrupelhaft hält, gerät ins Hintertreffen und fragt sich dann oft voller Zweifel: Für was lebe ich dann noch? Die Oberflächlichen, die nicht von solchen Gedanken gequält werden, vergnügen sich mit allerlei Blendwerk unserer Welt oder lassen sich von einer Unterhaltsindustrie bei Laune halten. Der amerikanische Philosoph Ken Wilber [8] hat die Wissenschaftler, die sich mit der Erforschung der diesseitigen Welt befassen, als „Flachlandwissenschaftler“ bezeichnet, die sich gewissermaßen nur in der Horizontalen bewegen und weder die Tiefe kennen (was sind die Grundlagen von allem was ist?) noch die Höhen (wohin streben oder wofür leben wir?). Sie können zwar sehr gut das wissenschaftliche Land kartographieren, verlieren sich aber in vielen Details, werden zu „Fachidioten“ einer oberflächlichen Wissenschaft, die die zentralen Fragen des Lebens ausklammert. Also selbst die Wissenschaftler scheinen in der Diesseitsfalle zu stecken und scheuen davor zurück, sich mit den „eigentlichen“ Fragen nach dem Sinn des Lebens zu befassen.

Die Sehnsucht nach dem Jenseits: Menschen, die nicht glauben können und wollen, dass die wahrnehmbare Welt die einzige Wirklichkeit darstellt, entwickeln so etwas wie die Sehnsucht nach der jenseitigen Welt. Sie befassen sich mit zentralen Fragen wie nach dem Sinn des Lebens [9] , mit der Frage, ob es ein Leben nach dem Tod [10] gibt, ob wir immer wieder neu geboren werden (Reinkarnation) [11] und ob es einen Gott gibt [12]. Die diesseitige Welt verschwindet dabei aus dem Fokus und wird dann nur noch auf dem Hintergrund einer jenseitigen Welt gesehen, die gewissermaßen das Diesseits umschließt. Das Jenseits wird dann als die hauptsächliche, eigentliche Welt gesehen, die sinnstiftend wirkt und erst die Grundlage für unser Leben gibt. Die Sehnsucht spiegelt sich wieder in der ständigen Suche nach der Wahrheit [13] über die Wirklichkeit, nach dem Urgrund allen Seins, nach der eigentlichen Heimat [14] , in die wir nach dem Tod zurückgehen. Diejenigen, die Nahtoderfahrungen hatten, berichten i.d.R. auch, dass sie das Gefühl der Heimkehr hatten, dass nach dem Tod das eigentliche Leben erst beginnt. Das Leben im Diesseits wird dann nur noch als eine Episode im ewigen Sein gesehen, die als eine vorübergehende Daseinsform wahrgenommen wird. Auf dieser Grundlage verschwinden die Alltagsprobleme im Nichts, werden die Querelen, aber auch die erfreulichen Ereignisse des Lebens, zu eher nebensächlichen Ereignissen. Wer in dem Bewusstsein lebt, dass wir nur Gäste in der diesseitigen Welt sind, die hier nur eine Art Stippvisite haben, erträgt vielleicht auch diese Welt eher und findet die Wichtigtuer der Herrscher dieser Welt oder die, die sich hierfür halten, als oberflächliche Scharlatane.

Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits: Sind Diesseits und Jenseits miteinander verbunden? Leben wir in einer von dem Jenseits abgeschotteten Welt oder gibt es Kontakte oder Einflüsse, die wir vielleicht gar nicht merken?

·         Wahrnehmung der jenseitigen Welt: Unsere fünf Sinne sind auf die Erfassung der diesseitigen Welt spezialisiert und ermöglichen unser Überleben. Wenn wir die jenseitige Welt erfahren wollen, werden diese uns nicht helfen können. Vielfach stellen sie sich als hinderlich im Hinblick auf unsere „supernatürlichen Sinne“ dar. In diesem Zusammenhang wird dann von außerkörperlicher Erfahrung gesprochen. Zu dieser sind einige Menschen fähig, die anscheinend hierzu eine natürliche Begabung mitbringen, die sich bereits in der frühen Kindheit bemerkbar macht. Kinder mit einer solchen Begabung können Verstorbene sehen und sogar mit ihnen kommunizieren, wobei diese auf der mentalen Ebene geschieht, d. h. durch Gedankenübertragung. Man könnte von einer angeborenen Medialität sprechen. Besonders so genannte „sensitive Kinder“ sind für solche Aktivitäten fähig. Solche Kinder haben Vorahnungen über bevorstehende Tode von nahen Angehörigen oder haben auch Nachtodkontakte zu verstorbenen Personen, von denen sie berichten, dass sie sie besucht haben [15]. Details werden ihnen von den verstorbenen Angehörigen erzählt, die sie nicht von den Eltern erfahren haben können [16]. Da es im Jenseits nicht die Unterscheidung zwischen Vergangenheit und Zukunft gibt und sich alles im „ewigen Jetzt“ abspielt, sind auch Vorhersagen über zukünftige Ereignisse aus Kindermund möglich, so etwa der Tod oder Geburt eines Geschwisterkindes, z. B. übermittelt über die bereits verstorbene Großmutter,  wie dies  von einem Elijah Howell aus Florida berichtet wurde [17]. Werden die Menschen erwachsen, dann können sie auch als so genannte Medien tätig werden, die in der Lage sind, zu verstorbenen Menschen Kontakt aufzunehmen oder aber zu noch nie inkarnierte Wesen (Geistführer, Engel). Zu diesen Medien gehört z. B. Jana Haas, die schon sehr früh als Kind mediale Fähigkeiten besaß und diese nach der Übersiedlung aus Russland nach Deutschland ausbaute [18]. Manche entdecken ihre medialen Fähigkeiten erst später und werden dann als Medium tätig, wie z. B. Pascal Vogenhuber aus der Schweiz [19]. Es gibt auch Medien (im amerikanischen Sprachraum Channel genannt), die während der Übermittlung die jenseitigen Botschaften in einem Art Trancezustand erleben, wobei sie zum Teil sogar nicht einmal wissen, was sie während der Besetzung durch ein jenseitiges Wesen gesagt haben (Tieftrancemedium). Ein solches Medium war die Schweizerin Beatrice Brunner (1910 – 1983), die während einer Sitzung in der „Geistigen Loge Zürich“ einem Geistwesen namens Josef ihren Körper zur Verfügung stellte. In ihren Vorträgen übermittelte sie Botschaften (eingeleitet mit „Gott zum Gruß“) aus dem geistigen Reich, die meistens religiöser Natur (wie die geistigen Gesetze funktionieren, Informationen über das Jenseits) waren [20]. Auch dem „normalen“ Menschen ist es möglich, die jenseitige Welt zu erfahren, indem sie sich „inspirieren“ lassen. Die Inspiration ist hierbei von der Intuition zu unterscheiden [21]. Wenn wir plötzlich eine Idee haben, wie ein Problem gelöst werden kann, könnte dies auf eine „Eingebung von drüben“ zurückzuführen sein. Es scheint also so zu sein, dass die Wand zwischen Diesseits nicht so fest ist, wie wir glauben und eher einer durchlässigen, transparenten Folie ähnelt.

·         Beeinflussung durch das Jenseits: Geht der Kontakt über die reine Wahrnehmung hinaus, dann könnte von einer Beeinflussung gesprochen werden. Der Einfluss wäre dann eine auf bestimmte Absichten geistiger Wesen im Jenseits zurückzuführen. So wie Menschen in ihrem Leben Pläne haben, sollte dies auch nicht mit dem Tod enden und die Verstorbenen versuchen, auf die Menschen auf der Erde Einfluss zu nehmen. Viele Fähigkeiten von Menschen, die sich bereits in früher Kindheit zeigen, könnten auf Einflüsse zurückgeführt werden, die aus dem Jenseits stammen. Im künstlerischen Bereich findet man solche Beispiele wie die englische Klavierspielerin Rosemary Brown (1916 -2001), die bereits mit sieben Jahren Besuch von dem verstorbenen Komponisten Franz Liszt (1811 – 1886) erhalten haben soll, der ihr angekündigt hatte, dass sie später als Musikerin berühmt werden sollte. Später sollen ihr weltbekannte Komponisten wie Johannes Brahms, Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin und Johann Sebastian Bach Klavierstücke in die Hand geschrieben und Franz Liszt ihre Finger geführt haben [22] . Im medizinischen Bereich gibt es auch Beispiele durch jenseitige Wesen, die versuchen, auf Menschen Einfluss zu nehmen. Ein jenseitiger Arzt „Dr. Fritz“ soll über seinen Einfluss in Brasilien durch von ihm besetzte Medien erfolgreich Operationen durchgeführt haben, bei den überraschenderweise kaum Anästhetika oder Desinfektionsmittel angewandt wurden. Rubens de Farias soll der letzte von diesem verstorbenen deutschen Arzt benutzte mediale Kontakt sein, durch den er vor allem armen Menschen medizinische Hilfe leistete [23]. Werden hierdurch Wunder bewirkt? Dieser Eindruck drängt sich vor allem dann auf, wenn man bedenkt, dass ein völlig medizinisch unerfahrener Mensch komplizierte Operationen durchführt [24]. Auch ist überraschend, dass kaum Infektionen oder ähnliche Komplikationen nach den Operationen aufgetreten sein sollen [25]. Wirkt also hier ein im 1. Weltkrieg gefallener Arzt noch nach seinem irdischen Tod weiter? Ein solcher Arzt konnte bisher leider nicht verifiziert werden [26]. Wie so oft sind Beweise im üblichen Sinne auf diesem Gebiet kaum möglich zu führen. Gibt es auch negative Einflüsse? Ich bin davon überzeugt, dass vor allem Menschen, die in unserer nach Macht, Geld und Ruhm streben, unter dem Einfluss negativer Wesen stehen, die diese – ohne dass sie dies vielleicht selbst merken – beeinflussen, wie z. B. bei Dr. Angela Merkel [27]. Die negative Beeinflussung geschieht über verschiedene Kanäle, die von diesen benutzt werden, um in unser Bewusstsein einzudringen. Das Ziel ist es, in dem „Kampf zwischen Gut und Böse“, der vor allem auf der „feinstofflichen Ebene“ herrscht, die Oberhand zu bekommen und die endgültige Herrschaft über die Menschheit zu erlangen. Da wir uns nach hinduistischer Lehre im „Kali Yuga“ befinden, scheint sich die Lage zuzuspitzen [28] , weil dieses Zeitalter das letzte der vier Erdzeitalter ist, in dem das Verderben und der Verfall durch eine hohe negative Wesenheit zunehmen sollen [29]. Nach Forschungen der „Spirituel Science Research Foundation“, die auf diesen Lehren des Hinduismus basiert, sollen inzwischen 30 % der Bevölkerung der Erde von negativen Wesen „besetzt“ sein. [30] Dass die Besessenheit durchaus reale Formen annehmen kann, zeigt das Beispiel von Ralf Schulz, der durch eine Voodoo-Zeremonie von einer negativen Wesenheit besetzt wurde, sodass er das Gefühl hatte, nicht mehr selbst handeln zu können. Er konnte sich durch Bekenntnis zu Jesus Christus aus dieser Besetzung befreien [31]. Neben dieser Form der negativen Beeinflussung gibt sicher auch aufgrund bewusst oder unbewusst geschlossene „Pakte“ mit negativen Wesen geschlossene Vereinbarungen, die zum Verlust der Souveränität und zu einer Abkehr von göttlichen Einflusssphären, die über Engel oder andere hochgeistige Wesen vermittelt werden, führen [32]. Zum Glück gibt es aber auch die lichtvollen, von Gott beeinflussten Bereiche des Jenseits, die den Menschen helfen, auf den rechten Weg zurückzufinden. Hiervon berichten immer wieder Menschen in dem ERF Magazin „Mensch, Gott“ [33]  

Vorbereitung auf das Jenseits: Wenn die jenseitige Welt der wichtigere Teil der Wirklichkeit ist, ist doch die Frage berechtigt, wie wir uns darauf vorbereiten sollten. Diese Vorbereitung geschieht leider in der diesseitig orientierten Welt i. d. R. nicht, wie insbesondere dies Gerhard Seidel (Was ist nach dem Tod [34] ) beklagt. Ich will hier ein paar Aspekte einer „Jenseitsvorbereitung“ nennen:

·         Moralisches Handeln : Kann man tatsächlich so weiterleben wie bisher, wenn man an ein Jenseits glaubt? Howard Storm war vor seiner Nahtoderfahrung ein erfolgreicher, atheistisch denkender Professor für Kunst in Kentucky und hat aufgrund seiner positiven Erfahrungen sein Leben komplett geändert und wurde christlicher Pfarrer und Maler. Er erlebte einen Abstieg in die finsteren Teile des Jenseits (dämonische, bösartige Wesen, die ihn in eine Art Hölle entführen wollten), als er ein schwerwiegendes internistisches Problem (perforierter Zwölffingerdarm) hatte und er in einem Krankenhaus in Europa behandelt wurde. Nach einem verzweifelten Gebet - er glaubte nicht mehr an Gott, erinnerte sich aber an seine Kindheitsgebete und flehte ihn in seiner Verzweiflung um Hilfe an – wurde er aus dieser misslichen Lage befreit und wieder gesund. Er änderte sein Leben komplett, gab seine Professur auf, studierte Theologie und widmete sein Leben nur noch dazu, Gott zu dienen [35]. Ähnliche Entwicklungen werden auch von anderen berichtet, die Nahtoderfahrung hatten: Sie änderten komplett ihr Leben, weil die diesseitige Welt für sie zu oberflächlich erschien und passten ihren Moralkodex entsprechend an, sodass Geld und Macht ihre Bedeutung verloren. Mitunter gingen dabei Beziehungen zu anderen Menschen und auch Ehen in die Brüche, die diese Veränderungen nicht akzeptieren konnten [36].

·         Egoismus – kein Thema mehr : Der Egoismus und andere Auswüchse selbstsüchtigen Verhaltens sind kein Thema mehr. Wer glaubt, dass die eigene Person so überaus wichtig ist, wird, wenn er das Jenseits als seine eigentliche Heimat ansieht, die Selbstsucht vergessen. Jedes Streben nach Erfolg, nach Besitz, nach persönlichem Glück, nach Ruhm und andere Vergünstigungen unserer Welt, treten in den Hintergrund, werden nur als Beiwerk empfunden, als etwas, was sich einstellt, nachdem erkannt und akzeptiert wurde, dass wir nur hier eine vorübergehende Bleibe haben. Jesus hat dies klar auch so beschrieben, dass wir erst nach dem Reich Gottes streben sollten, alles andere würde uns dann dazugegeben (Matthäus 19,23 [37] ).

·         Gelassenheit und Hoffnung : Die Welt als Bühne zu sehen ist eine Sache des diesseitigen Menschen, der alles daran setzt, in dieser Welt eine große Rolle zu spielen, jemand zu sein, der angesehen und geachtet wird. Wenn die Welt nur als ein vorübergehender Ort angesehen wird, dann verschwindet dieses Streben. Auch die Verwirrnisse des Lebens, die Nichtbeachtung oder sogar Verachtung der Welt werden zur Nebensache. Mit der Gelassenheit des in Ruhe abwartenden Betrachters wird die Welt beäugt. Die Hoffnung auf die jenseitige Welt lässt alles unwichtig und oberflächlich erscheinen [38].

·         Dienen statt herrschen : Wer dient, der bringt seine Fähigkeiten ein, um anderen die Möglichkeit der Weiterentwicklung zu geben. Wer herrschen will, möchte anderen seinen Willen aufzuzwingen, weil er glaubt, im Besitz der Wahrheit zu sein [39]. Jesus Empfehlung war, einander zu dienen und sich zurückzunehmen und nicht selbst an die erste Stelle zu setzen (Markus 9,35 [40] ). Deshalb würden die Ersten die Letzten sein (Matthäus 20,16 [41] ). Wer sich zum Herrschen aufschwingt, um anderen den eigenen Willen aufzuzwingen, wird im Jenseits keine guten Karten haben, denn das Herrschen-wollen ist eine satanische Attitüde.  

·         Zugehörigkeit nicht um jeden Preis : Vielen Menschen ist es wichtig, irgendwo dazu zu gehören, nicht isoliert zu sein [42]. Dieses Grundbedürfnis relativiert sich sehr schnell, wenn das Jenseits als Zielvorgabe gesehen wird, denn die Zugehörigkeit sortiert sich gemäß dem Resonanzgesetz nach der Gesinnung derer, die ihr Leben für andere eingesetzt haben. Wer dies nicht getan hat, landet im Jenseits im „Tal der Egoisten“ [43] , also derer, die nur ihr eigenes Ego im Blick hatten und sich nicht um andere kümmerten oder sie sogar geschädigt haben (Psychopathen [44] ). Deshalb ist die Zugehörigkeit im Diesseits zu denjenigen zu vermeiden, die nur ihr eigenes Wohl im Auge haben und nur selbstsüchtige Ziele verfolgen.

·         Schuld vergeben : Wer mit anderen gut auskommen will, sollte zur Vergebung von Schuld bereit sein. Das Vergeben können bedeutet, eine von Gott gewollte Bereitschaft zum Ausgleich auf eine gewaltfreie Art an den Tag zu legen. Die Vergebung setzt aber die Bereitschaft des anderen voraus, eine Schuld einzugestehen [45]. Die Gerechtigkeit darf nicht auf der Strecke bleiben und keine Vergebung ohne Schuldanerkenntnis, Reue und Wiedergutmachung (auf die kann großzügig verzichtet werden) erfolgen [46].

Das Diesseits als eine vorübergehende Daseinsform zu sehen, das Jenseits als die endgültige Heimat, kann sehr tröstlich sein. Deshalb erscheint es mir erstrebenswert, die Bemühungen in eigenen Leben auf das Jenseits auszurichten.

     

© beim Verfasser



[3] Sylvia Browne: Phänomene. Die Welt des Übersinnlichen von A-Z, Goldmann Arkana 2006,S. 225 über das Jenseits: „Vielmehr ist es genau hier, mitten unter uns; es ist eine andere Dimension, die der unseren gewissermaßen übergestülpt ist und etwa einen Meter über unseren Erdboden liegt.“

[4] Jane Sherwood: Das jenseitige Land. Offenbarungen über das Leben nach dem Tod und die Wiedergeburt. https://www.amazon.de/jenseitige-Land-Offenbarungen-Mysterium-Wiedergeburt/dp/3715702036

[5] Emanuel Swedenborg, Himmel, Hölle, Geisterwelt, Verlag Die Schmiede, Berlin 1925, S. 221: „Eine Trennung hat zwischen Himmel und Hölle stattgefunden, weil alle, die in der Hölle leben, während der Dauer ihres irdischen Daseins in Selbstliebe und Weltliebe nur fleischlichen Genüssen frönten, während die Bewohner des Himmels in ihrer Liebe zu Gott und dem Nächsten auf Erden die Freuden der Seele und des Geistes suchten.“

[6] Gute visuelle Eindrücke vermitteln die Filme „Astral-City“( https://de.wikipedia.org/wiki/Nosso_Lar )  und „Hinter dem Horizont“ ( https://de.wikipedia.org/wiki/Hinter_dem_Horizont ) , wie es im Jenseits aussehen könnte.

[7] Ich hatte bei einem Besuch des Krematoriums mit dem Hospiz des Caritasverbandes Büren erfahren, dass es die Möglichkeit gibt, das Häufchen Asche, das ungefähr 3,5 KG wiegt und nur noch aus zermahlenen Knochen besteht, in einen Diamanten umzuwandeln; weiter Infos: https://www.bestatter.de/wissen/varianten-der-feuerbestattung/diamantbestattung/

[9] Was ist der Sinn des Lebens, ein Artikel unter „Download“ auf meiner Homepage: https://www.guentherbirkenstock.de/neue-seite

[12] Hier eine Auswahl von 10 Artikeln zu diesem Thema: https://www.guentherbirkenstock.de/blog-search?searchTerm=gott

[16] Bericht einer Leserin eines Forums zu diesem Thema: „Meine Tochter 6 Jahre alt, erzählt mir immer wieder von meiner verstorbenen Mutter, die aber seit 15jahre verstorben ist. Sie weiss dinge die wir erlebt haben und wenn ich sie frage woher sie das weiss sagt sie mir diese Frau hat es erzählt…da ich nicht über meine Mutter rede kann sie es nicht von mir wissen.
Als sie einmal ein Foto meiner Mutter sah, sagte sie mir , Mami diese Frau ist es, sie kommt Abends zu meinem Bett und spricht mit mir.“ https://www.allmystery.de/themen/mt40072

[21] Mehr Details zur Unterscheidung zwischen Inspiration und Intuition (Können wir Gott erfahren?): https://www.guentherbirkenstock.de/koennen-wir-gott-erfahren  

[28] Siehe Geistheiler Sananda; Warum zerstört ihr eure eigene Welt: https://www.youtube.com/watch?v=ud75X4SaB-g

[32] Roger Morneau (1925 – 1998) berichtet von solchen Pakten; siehe https://www.guentherbirkenstock.de/leben-wir-in-zeiten-satanischer-herrschaft

[36] Siehe Artikel: Nahtoderfahrung - ein Indiz für ein Leben nach dem Tod? https://www.guentherbirkenstock.de/neue-seite

[38] Eben Alexander: Vermessung der Ewigkeit, Ansata 2015, S. 162: Geschenk der Hoffnung

[43] Eine Metapher für das „Tal der Egoisten“: Dort gibt es herrliche Speisen, die genusssüchtige Menschen in ihrem irdischen Leben gerne gegessen haben, aber nur überlange Löffel, sodass sie dadurch nicht in der Lage sind, die Köstlichkeiten in ihren Mund zu führen. Da sie Egoisten sind, kommen sie nicht auf die Idee, sich gegenseitig zu helfen, indem sie ihren Löffel zum Mund eines anderen führen.

von Günther Birkenstock 01 Apr., 2024

Gott ist immer wieder ein Thema, das nicht einfach so zur Seite gelegt werden kann, ohne dabei ins Grübeln zu kommen. Entweder es geht einen etwas an oder es lässt einen kalt, aber jeder muss irgendwann eine Entscheidung treffen, wie er es mit dem „Allerhöchsten“ hält.

Manchmal ist es gut, wenn etwas schwer positiv zu definieren ist, sich mit der „Ausschlusstechnik“ diesem Phänomen zu nähern. Deshalb will ich es mit der Untersuchung von gedanklichen Fallen versuchen, mich mit dieser Technik der schwierigen Gottesfrage zu nähern.

·         Böse Falle Pantheismus:   Der Pantheismus [1] geht auf zwei Wurzeln zurück, die einmal in die Richtung geht, dass Naturvölker zu einem solchen Gottesbild neigen und zum anderen es die esoterischen Strömungen der Neuzeit sind, die sich versuchen, Gott auf diese Weise zu nähern. Bei den Naturvölkern, wie sie heute z. B. noch im Amazonasgebiet existieren, ist deshalb der Pantheismus eine gängige Vorstellung, weil sie in der Natur leben und sich im Einklang mit der Natur wähnen. Die Natur ist für sie der Lebensraum, der keine Abstraktionen verlangt, sondern der für sie sowohl Geborgenheit und Überlebensmöglichkeiten gibt als auch eine Quelle der Gefahren darstellt. Deshalb können sie sich diesen Dualismus zwischen der Vorstellung der Natur als eine schützende und lebenserhaltende Einheit, aber auch einer bedrohlichen Entität nicht anders erklären, als dass dahinter sowohl ein schützender Geist oder auch ein gefährlicher Geist stecken muss. Diese Art Pantheismus vermischt sich dann auch mit dem Polytheismus, weil oftmals angenommen wird, dass gute und böse Geister in der Mehrzahl hinter den wohlwollenden oder auch gefahrvollen Phänomenen der Natur stecken. Die esoterische Betrachtung Gottes als die seiner Verschmelzung mit der Natur ist der der Naturvölker ähnlich, weil Gott mit der Natur verbunden wird. Der Unterschied ist nur der, dass nicht hinter den natürlichen Phänomenen eine geistige Entität vermutet wird, sondern die Gottesvorstellung mit der Natur verschmilzt, also Gott sich als eine Art Naturgottheit in seinen vielfältigen Formen offenbarend gesehen wird und wir ihn also z. B. in einem Baum Gott erkennen könnten. Es wird also keine Unterscheidung gemacht zwischen dem unabhängig von der Natur existierenden Geist und der Natur selbst. Hierbei wird die Natur gerne glorifiziert und die negativen Elemente gerne ausgeblendet [2] .

·         Böse Falle Monotheismus: Der Monotheismus überwindet die Falle der Vergöttlichung der Natur und bringt uns die Freiheit einer Sichtweise, die zu einer Abstraktion führt, nämlich die Gottheit als eine von der wahrnehmbaren Welt unterschiedene Entität zu bezeichnen. Die Tür zur Transzendenz wird damit aufgestoßen und uns der Blick auf eine „höhere Welt“ eröffnet, die uns im irdischen Dasein eine Jenseitsperspektive aufzeigt. Diese Perspektive befreit uns von der Engigkeit der materialistischen Sichtweise der Welt. Nun kommt leider das Aber: Wir gehen hierbei von menschlichen Vorstellungen aus und übertragen sie auf Gott selbst. Die monotheistischen Religionen idealisieren den Menschen, verwerfen alle seine negativen Eigenschaften, überhöhen ihn zu einem unsterblichen Wesen und konstruieren aus diesen Vorstellungen Gott zu einem fehlerfreien, makellosen und unendlich bestehenden Wesen. Die Gefahren eines solchen Gottesbildes liegen auf der Hand [3] : Auf der einen Seite werden ihm dann auch menschliche Eigenschaften angedichtet, was zu vielen Problemen führt und zum anderen neigen die Anhänger des Judentums, des Christentums und des Islam zu einer Spezialisierung ihres jeweiligen Gottes, sodass dann sehr schnell aus einem Gott, mein Gott wird. Die Religionskriege - Kreuzzüge auf der christlichen Seite, Dschihad auf der islamischen Seite - sind letztendlich die Folgen dieser Okkupation. Die Vermenschlichung des Gottesbildes brachte z. B. die Vorstellung mit sich, dass der allmächtige Gott zornig darüber sein könnte, dass die Urmenschen (Adam und Eva) sein Gebot, nicht vom „Baum der Erkenntnis“ zu essen, übertreten hatten. Die Idee der „Erbsünde“, die eine sehr große Rolle in der christlichen Theologie spielt [4] , verhalf dann zu einem göttlichen Plan, den Menschen wieder eine „Wiedergutmachung“ zu ermöglichen, indem sie wieder zu Gott umkehren, um den angerichteten Schaden wieder gutzumachen. Dabei sollte als Hilfe den Menschen der „Sohn Gottes“ gesandt werden, der ihnen die Erlösung bringt. Der Kreuzestod als Sühneopfer soll dann diesen Zorn Gottes wieder besänftigen [5] . Was, so muss der kritisch denkende Mensch dann fragen, soll das für ein Gott sein, der eine solche grausame Tat von seinem Sohn verlangt, sich nämlich für die Menschen zu opfern? Die Vermenschlichung Gottes als einen zornigen, rachsüchtigen, aber dann auch versöhnlichen Gott birgt die Gefahr, dass Gott wieder „verkleinert“ wird zu einem etwas zwar erhabenen, aber dennoch mit menschlichen Fehlern behafteten Wesen.

·         Böse Falle Atheismus: Wird Gott völlig geleugnet, dann wird jedwede Verantwortung des menschlichen Lebens im Hinblick auf eine „höhere Instanz“ abgelehnt. Dies könnte zu einer „moralischen Verwahrlosung“ führen, denn wenn extern keine Prüfung mehr erfolgt, wenn keine über dem Menschen hinaus existierende Richtschnur für moralisches Handeln angenommen wird, besteht die Gefahr einer Selbstvergottung des Menschen [6] . Gott wird zwar geleugnet, aber an seine Stelle der Mensch selbst gesetzt. Es gibt dann nicht mehr eine außerhalb des Menschen existierende Wesenheit, die den Menschen Maßstäbe an die Hand gibt, die sie zu beachten haben. Der Mensch macht sich selbst zu Gott und zum „Alleinherrscher“ über alles in der Welt, die er für sich okkupiert und ausbeutet. Alle anderen Kreaturen werden unterjocht und versklavt, damit sie ihm dienlich sind. Die entsprechenden Formen der „Selbstvergottung“ führen zu Auswüchsen, wie wir sie heute in der Welt mannigfach erleben: Kriege werden selbstverständlich, weil nicht die Gefahr einer göttlichen Bestrafung gesehen wird, Massentierhaltung wird zur Selbstverständlichkeit, um den leichten Fleischkonsum der Menschen zu ermöglichen, Rohstoffe werden gnadenlos aus dem Erdboden geholt und dann zu Müll verwandelt, der einfach weggeworfen wird. Der Atheismus in seiner Negation des Göttlichen bringt also eine Selbstvergottung mit allen Gefahren der Zügellosigkeit jenseits jedweder moralischer Verankerung. Alles wird dem Gesichtspunkt der Nützlichkeit (Utilitarismus) unterworfen, wobei die hehren Versprechen, eine „humane Welt“ errichten zu wollen, sehr schnell verpuffen, wenn die eigene Existenz auf dem Spiel steht, für die dann „bis aufs Messer“ gekämpft wird. Die Errungenschaften einer mühsam durch Gesetze geschaffenen Gerechtigkeit lösen sich sehr schnell in Rauch auf, wenn die eigene Sicherheit oder der eigene Wohlstand in Gefahr gerät. Wenn die mühsam errungene öffentliche Ordnung nur einen kleinen Riss bekommt, tritt durch diesen die barbarische Natur des Menschen hindurch, was dann zu beobachten ist, wenn durch Katastrophen, durch Versagen der Hüter des Rechtsstaates oder durch Machtmissbrauch die Menschen keine äußeren Hemmungen haben, sich „ihr Recht“ zu nehmen. Das Recht ist dann nicht mehr gebunden an moralische Grundsätze, sondern der Mensch maßt sich an, diese selbst zu bestimmen. Die Moralität wird aufgehoben und Gesetze geschaffen, deren Verankerung einer göttlichen Fundierung entbehren. Jüngstes Beispiel hierfür ist das im April 2024 beschlossene Selbstbestimmungsgesetz, das es dem Menschen ermöglichen soll, sein Geschlecht nach eigenen Vorstellungen selbst zu bestimmen – entgegen der biologischen Tatsachen. Nicht Gott hat nach der diesem Gesetz zugrunde liegenden Ideologie dann den Menschen als Mann und Frau geschaffen, so wie dies in der Genesis geschildert wird (1. Mose 1,27 [7] ), sondern der Mensch bestimmt selbst, ob er ein Mann oder eine Frau oder „Diverses“ sein will. Dieses Recht der „Selbstbestimmung“ soll sogar schon nach Vollendung des 14. Lebensjahres möglich sein, wobei die Zustimmung der Eltern prinzipiell erforderlich ist, aber durch ein Familiengericht ersetzt werden kann. Sogar der ständige Wechsel des Geschlechts – unter Einhaltung einer jährlichen Pause - soll möglich sein [8] .    

·         Böse Falle Agnostizismus: Viele versuchen, sich vor der Frage nach Gott zu drücken, indem sie sich in die Formulierung flüchten: Was ich nicht erklären kann, was ich nicht wissen kann, soll mich auch nicht interessieren. Agnostisch zu denken bedeutet, die Begrenztheit der menschlichen Erkenntnisfähigkeit zu akzeptieren und dadurch zu der Auffassung zu gelangen, dass beides nicht möglich ist: Gott zu beweisen oder zu beweisen, dass er nicht existiert [9] . Die dabei sich einstellende Ratlosigkeit kann sehr schnell in eine Art Weltverneinung führen, denn wenn die Beweisbarkeit Gottes infrage gestellt wird, warum sollte dann auch nicht die Welt an sich als völlig sinnlos angesehen werden? Denn wozu sollte es sich lohnen zu leben, sich anzustrengen ein guter Mensch zu sein, wenn doch alles, was existiert, wenn es einen nicht dies alles erhaltenden Gott gibt oder dieser zumindest nicht bewiesen werden kann, zugrunde gehen wird. Die Entropie (zunehmende Unordnung) [10] , auf die unsere Welt anscheinend zusteuert, würde doch dann in letzter Konsequenz eine Sinnhaftigkeit der Welt ausschließen. Der Agnostiker flüchtet sich also in eine „Scheinneutralität“, die vor allem Joseph Ratzinger kritisierte, in dem er meint, dass sie nur als Theorie gültig sei und wie eine Seifenblase zerplatze, wenn man sie zu praktizieren versuche, denn im Hinblick auf die Gottesfrage könne es eigentlich nur ein bewusstes Ja oder Nein geben [11] .

Nach der Ausschlusstechnik will ich mit einer positiven Vorgehensweise versuchen, mich der Gottesfrage zu nähern:  

  • Universalität: Gott kann niemals einer sein, den ein Volk, einzelne Menschen oder einzelne Glaubensgemeinschaften für sich reklamieren können, getreu nach dem Motto: Nur mein (unser) Gott ist der richtige. Es wäre fatal, weil dadurch die Wurzel für jede Art von Glaubenskrieg gelegt wird, die zu allen möglichen Ausuferungen bis hin zur Vernichtung von „Ungläubigen“ führen muss. Die Universalität bedeutet, dass er niemals nur für eine Gruppe von Menschen da sein kann. Entweder ist er für alle Kreaturen – Menschen, Tiere, Pflanzen – da oder gar nicht. Es wäre vermessen anzunehmen, dass Gott dann nur ein Gott für die Erde wäre, sondern er wäre dann universell, wenn seine Existenz für die gesamte sicht- und unsichtbare Welt angenommen werden würde, also für den gesamten Kosmos, aber auch für die Welt, die jenseits unserer materiellen Daseinsform angenommen werden kann.
  • Allgegenwärtigkeit: Dieses Postulat bedeutet, dass es für Gott keine Zeit oder Lokalität geben kann. Gott wäre also dem nicht unterworfen, was wir für uns leider zugeben müssen: Wir sind eben in unserer Welt gewissermaßen Gefangene, die nur einmal an einem Ort und in einer Zeit leben können. Diese Begrenztheit wird uns bewusst, wenn wir uns klar machen, dass wir keine „Zeitreisen“ unternehmen können – weder in die Vergangenheit noch in die Zukunft. Wir können nicht an zwei Orten zur gleichen Zeit sein, was mit unserer Leiblichkeit verbunden ist. Allerdings gibt es die Einschränkung, dass in Nahtoderfahrungen Menschen behaupten, in die Zukunft reisen zu können, indem sie sehen können, wie sich ihr Leben entwickelt wird [12] . Außerdem wird behauptet, dass Menschen mit besonderen Fähigkeiten in der Lage sind „bilokal“ (gleichzeitig an zwei Orten) zu sein [13] . Wenn aber dieses Menschen sogar möglich sein kann, wie sehr müsste es erst recht Gott zugesprochen werden.
  • Personalität: Die Behauptung, dass Gott personal sein muss, stößt unwillkürlich gegen die Auffassung, dass dies dann ja ein monotheistisches Gottesbild wäre. Wenn der Monotheismus eine Falle ist, warum kann Gott dann personal sein? Die Personalität Gottes wäre aber nicht identisch mit der monotheistischen Auffassung, die darauf hinausläuft, ihm dann auch diverse Eigenschaften zuzuschreiben, die menschlichen Vorstellungen entspringen. Personal bedeutet eine Eigenschaftsbeschreibung, ohne dass eine Person nach unserem Verständnis von der Realität vorhanden sein muss. Wenn wir unterstellen, Gott sei nur eine Art Energie, eine Art Kraft, die in allem wohnt, dann degradierten wir ihn zu einer Nicht-Person, die keinen eigenen Willen hat, etwas zu tun oder zu unterlassen, er wäre ja dann weniger als ein Mensch. Die Personalität scheint ein Merkmal des Lebens schlechthin zu sein, dass sich im wachsenden Maße bemerkbar macht, je höher entwickelt eine Existenzform ist. Rudimentär könnte eine Art Personalität einer einzelnen Körperzelle unterstellt werden, was gerade Bruce Liptons Ansichten über die Zelle nahe legen, da dieser behauptet, dass diese entscheiden können, ob und welche Gene sie benutzen wollen (Epigenetik), um z. B. eine Eiweißsynthese zu vollziehen [14] . Man könnte auch sagen, dass das Bewusstsein bereits in kleinen Einheiten vorhanden ist und dieses definiert werden könnte als die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, also für oder gegen etwas zu sein. Selbst Bäume entscheiden, wann sie ihre Blätter im Herbst abwerfen wollen und sind also nicht nur genetisch programmierte Organismen, die stur den Genen gehorchen [15] . In dem Film „Im Reich der Schimpansen“, der über NETFLIX zu sehen ist, wird gezeigt, wie das Alpha-Männchen „Jackson“ überlegt, wie es ihm gelingen kann, seine Position in der „zentralen Gruppe“ im Ngogo-Nationalpark zu behaupten, indem er z. B. durch eine von ihm geleitete Patrouille an die Grenze zu der verfeindeten Schimpansen der „Westler“ erreicht, dass die Männchen sich ihm anschließen und damit unterordnen [16] . Wenn selbst in der von uns beobachtbaren Welt ein personales Bewusstsein existiert, wie sehr müsste es dann einem Gott zugebilligt werden.
  • Selbstoffenbarung: Wenn Gott personal ist, dann müsste er auch sich äußern, also seine Absichten mitteilen können. Die Offenbarungen dürften, das resultiert aus der Allgegenwärtigkeit, nicht auf die Zeit der „Bibel-Offenbarungen“ beschränkt sein. Neuoffenbarungen müssten genauso gültig sein, zu denen in der Neuzeit z. B. die gegenüber Neale Donald Walsch (Gespräche mit Gott) gehören [17] , aber auch die gegenüber Jakob Lorber (Schreibstift Gottes [18] ) oder Johannes Greber (Verkehr mit der Geisterwelt Gottes [19] ). Diese Neuoffenbarungen müssten – orthodoxen Theologen zum Trotz – neben denen traditionell übermittelten Offenbarungen, wie sie in der Bibel festgehalten wurden, auch ihre Gültigkeit haben [20] . Die Selbstoffenbarung wäre somit der Menschheit als solcher und auch einzelnen Menschen gegenüber möglich, wobei diese das Ziel haben könnte, eigene Maßstäbe zu formulieren, wie Menschen leben sollten, welche Ziele sie verfolgen könnten und mitzuteilen, was der Grund aller Daseinsformen ist.
  • Gesetzmäßigkeit geben und doch Freiheit lassend: Eine schwierige Balance zwischen Regelhaftigkeit und Freiheit ist für viele kaum auszuhalten und deshalb auch kaum vorstellbar. Wäre diese scheinbare Dualität vielleicht überhaupt nicht möglich? Wenn wir uns für unser Zusammenleben Regeln ausdenken, bedeutet dies nicht, dass damit unweigerlich die Freiheit verloren geht. Die Freiheit beschränkt sich nur dann, wenn durch unsere Handlungen die Freiheit der anderen eingeschränkt oder zunichte gemacht wird. Freiheit ist also nicht grenzenlos, weil sie dann in Willkür und Machtmissbrauch ausarten würde, was dann wiederum zu einer Diktatur der Stärkeren führte. Wir leben in einem Rechtsstaat, in dem die Regeln eben im gleichen Maße für alle gelten, unabhängig von ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Status, ihrer Rasse, ihrer religiösen oder politischen Überzeugung (Art 3 GG [21] ). Analog wäre es auch vorstellbar, dass das Agieren Gottes die Freiheit aller Geschöpfe zulassen wird mit Ausnahme der Beachtung des Lebensrechtes aller Lebewesen. Es wird dabei aber nicht ohne Regeln gehen. Die Regelwerke, welche geschaffen wurden, haben die Funktion einer Steuerung dessen, was sich an materieller und geistiger Schöpfung entwickeln soll. So könnte man grob zwischen Naturgesetzen (z. B. Gravitation, Wechselwirkung der Teilchen in den Atomen) und geistigen Gesetzen (z. B. die „hermetischen Gesetze“ [22] ) unterscheiden, die von Gott geschaffen wurden, damit alles „gut funktioniert“. Diese Idealvorstellung einer gerechten Welt könnte auf einen Gott zurückgeführt werden, dessen Schöpfung aber durch negative Geistwesen verdorben wurde, was das Gleichnis vom Weizen und Unkraut nahe legt, das Jesus erzählt hatte (Matthäus 13, 1-9) [23] . Die Grob-Stofflichkeit [24] aller sichtbaren Daseinsform fördert leider die Notwendigkeit des Tötens anderer Lebewesen zur Sicherung der eigenen Existenz. Dies könnte als die „Saat des Bösen“ angesehen werden, welche die gute Schöpfung verdorben hat. Deshalb wird auch in den Prophezeiungen des Alten Testaments die Hoffnung einer zukünftigen Welt offenbart, in der das Töten nicht mehr nötig ist, sodass z. B. das Schaf neben dem Wolf liegen kann (Jesaja 62, 25), ohne Angst zu haben [25] . Die Freiheit wäre dann nicht mehr durch das „Überlebensdiktat“ (Töte um selbst zu überleben) beschränkt, denn es gäbe nicht mehr die Notwendigkeit des Tötens zur Existenzsicherung. Wenn die Erkenntnis der Unsterblichkeit aller Daseinsformen vorhanden wäre [26] , könnten alle Beschränkungen der Freiheit entfallen, weil die Notwendigkeit, sich gegen andere durchzusetzen, gegen andere zum Zweck der Selbstbehauptung zu kämpfen, entfiele. Die Regelhaftigkeit aller Daseinsform könnte dann als eine sinnvolle Einrichtung angesehen werden, welche die gedeihliche Entwicklung aller Lebensformen erst ermöglicht. Regeln wären dann keine Beschränkungen, sondern Potenzgeber einer Höherentwicklung mit dem Ziel der Vervollkommnung.

Gott kann nicht nur eine Metapher sein für etwas, was wir nicht verstehen, das wäre zu wenig. Er existiert oder auch nicht. Es gilt nur diese eine scharfe Dichotomie. Der Mensch muss sich letztendlich für eine der beiden Alternativen entscheiden. Einen echten Beweis zu führen (so genannter Gottesbeweis) ist nicht möglich. Es kann nur aufgrund von Indizien zu einer Überzeugung gelangt werden, dass er existiert oder auch nicht. Der Glaube allein kann nicht helfen, denn dieser ändert nichts an seiner Existenz oder Nicht-Existenz. Der Mensch ist gut beraten, sich nicht vor einer Entscheidung zu drücken.    

   © beim Verfasser    

 

 



[10] Entropie ist der auf Auflösung aller Ordnung in einem geschlossenen System hinauslaufende Zustand

[12] Gerade in Nahtoderfahrungen sind anscheinend solche Zeitreisen möglich. Es wird berichtet, dass gesehen wird, wie sich ein Leben weiter entwickeln wird; siehe hierzu den Beitrag: Nahtoderfahrung – ein Indiz für das Leben nach dem Tod; https://www.guentherbirkenstock.de/neue-seite.

[13] Pater Pio soll zur Bilokation fähig gewesen sein. https://www.padrepio.catholicwebservices.com/DEUTSCH/Bilok.htm

[15] Peter Wohlleben schildert, dass Bäume individuelle Entscheidungen fällen. Er konnte beobachten, dass trotz gleicher Standortbedingungen zweier nebeneinander stehender Bäume der eine Baum seine Blätter länger behält als der andere. Also könnte es sein, dass er „überlegt“, ob er vielleicht doch etwas wartet, um noch die letzten Wärmestrahlen für eine Photosynthese zu nutzen. https://www.wohllebens-waldakademie.de/baeume-verstehen-was-uns-baeume-erzaehlen-wie-wir-sie-naturgemaess-pflegen-m49621.

[22] https://www.puzzle-your-mind.de/die-7-hermetischen-gesetze/ : Gesetz der Geistigkeit, Gesetz der Entsprechung, Gesetz der Schwingung, Gesetz der Polarität, Gesetz des Rhythmus, Gesetz von Ursache und Wirkung, Gesetz der Geschlechtlichkeit.

[24] In der Esoterik wird gerne zwischen Grobstofflichkeit und Feinstofflichkeit unterschieden, wobei die grobstoffliche Welt die ist, die unsere Sinne wahrnehmen kann, die von der Vergänglichkeit der Materie gekennzeichnet ist, wobei der vorprogrammierte Verfall nur zeitlich verzögert werden kann durch die „Inkorporation“ fremder Stoffe, die als Nahrung aufgenommen werden. In der feinstofflichen Welt (Jenseits, geistige Welt) ist diese Inkorporation fremder Stoffe nicht notwendig.

[25] Wolf und Lamm sollen weiden zugleich, der Löwe wird Stroh essen wie ein Rind, und die Schlange soll Erde essen. Sie werden nicht schaden noch verderben auf meinem ganzen heiligen Berge, spricht der HERR“; https://bibeltext.com/isaiah/65-25.htm

[26] Diese Nichtsterblichkeit aller Daseinsformen kann deshalb angenommen werden, weil ansonsten die Sinnhaftigkeit allen Seins infrage gestellt wäre. Entweder ist alles dem Untergang geweiht oder alles, was existiert, ist im Prinzip als unsterbliche Entitäten „gemeint“.

von Günther Birkenstock 24 Feb., 2024

Die politische Wende ist in Deutschland angesichts der Probleme, die wir haben, notwendig. Die etablierten Parteien (eP) haben anscheinend nicht mehr die Kraft und den Willen, diese herbeizuführen. Die Fehlentwicklung in der Vergangenheit hat zu Parteineugründungen in diesem Jahr geführt, nämlich der des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) und der der Werteunion. Ich will hier die sich anbahnenden Tendenzen eines politischen Wechsels versuchen zu analysieren, um zu prüfen, wie realistisch dieser ist.

  • Bündnis Sahra Wagenknecht: Die Gründung der Partei „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) um die Ehefrau von Oskar Lafontaine war etwas, in das viele enttäuschte Wähler ihre Hoffnung gesetzt haben. Tatsächlich sind die Mitglieder dieser Partei eher politisch links zu verorten, da diese sich weitgehend aus der ehemaligen Fraktion der Linken oder der SPD rekrutieren. Dies fällt am stärksten bei der Ko-Vorsitzenden Amira Mohamed Ali auf (Ex-Co-Vorsitzende der Linksfraktion [1]) , die als Muslimin eine Befürworterin einer Politik der „offenen Grenzen“ ist und sich gegen Abschiebungen ausgesprochen hat [2]. Dies widerspricht den Aussagen von Frau Wagenknecht, die sich immer klar für eine Begrenzung der Zuwanderung ausgesprochen hat. Dieser Widerspruch ist eigentlich nicht auflösbar. Und deshalb wird dieses Bündnis auch in ihrer Zwiespältigkeit von Analysten der Partei so gesehen, dass sie die BSW sowohl als links als auch rechts einordnen, je nach Betrachtungsweise. [3] Diese Gratwanderung kann aber nicht gelingen, da die Mitglieder der Partei und ihres Vorstandes sich aus dem linken Parteienspektrum speisen [4] , so dass angenommen werden muss, dass letztendlich eine echte Erneuerung nicht stattfinden kann, geschweige denn, dass eine politische Wende zu erwarten ist. Zu deutlich hat Frau Wagenknecht immer davon gesprochen, dass sie – neben den Grünen – die AfD als gefährliche Partei eingestuft hat, mit der sie nicht zusammen arbeiten will [5].
  • Werteunion: Die Werteunion hat sich als Verein für eine Gründung einer Partei entschieden. Diese Parteigründung hat am 17.02.2024 auf einem Dampfer im Rhein stattgefunden [6]. Überschattet wurde diese Parteigründung dadurch, dass die wichtigen Mitglieder des Vereins der Werteunion nicht eingeladen waren. Hierzu gehörten die beiden Ökonomen Dr. Markus Krall und Prof. Dr. Max Otte. Begründet wurde dies offiziell – was zumindest die Person von Dr. Krall betrifft – mit dem gesundheitlich angegriffenen Zustand des Mitstreiters des Vereins. Auf der Pressekonferenz kam es zwar nicht zu einem Eklat, jedoch hatten die Äußerungen der Gründungsmitglieder des gewählten Vorstandes für Aufsehen gesorgt. Warum ging es?
    • Zweifelhafte Äußerungen des Vorsitzenden: Irritationen haben die Äußerungen von Hans-Georg Maaßen ausgelöst, die in die Richtung gingen, dass er sich die CDU als „Premiumpartner“ vorstellen könne. Dies erscheint angesichts des diffamierenden Umgangs der CDU mit ihm völlig abwegig und widersprüchlich, denn wie kann man sich erst von der Union wegen entscheidender Differenzen trennen, um doch mit ihr wieder zusammen zu gehen.. Er warnte sogar vor der AfD und berief sich hierbei auf die Einschätzung des Verfassungsschutzes, der die Partei als radikal oder extrem rechts einstufe [7]. Das Mit-Vorstandsmitglied (Beisitzer) Michael Kuhr deklarierte diese Äußerung als Sarkasmus, da die CDU – zumindest die unter Merkel/Merz - nicht der CDU entspreche, die sie vor der Amtszeit von Merkel unter Adenauer und Kohl gewesen war [8]. In einer weiteren Stellungnahme zu diesen Äußerungen begründete Maaßen seine Aussagen, dass er befürchte, die AfD können im Herbst in einigen ostdeutschen Ländern zu einer Alleinherrschaft gelangen, was er für gefährlich halte. Er betonte allerdings, dass er sich vorstellen könne, mit allen politischen Parteien – und dann auch mit der AfD – zu koalieren, sofern diese die Grundsätze der Werteunion teilten. Dabei machte er deutlich, dass er die Werteunion aber nicht als Mehrheitsbeschaffer der AfD sehe [9]. Seine Äußerungen klangen so, als ob er mit der Werteunion einen höheren Stimmenanteil holen könne, was es der Partei berechtige, sich den jeweiligen Koalitionspartner aussuchen zu können. Was steckt nun hinter diesen Äußerungen?
    • Maaßen ein Taktiker? Die Distanzierung zur AfD könnte ein taktisches Manöver sein. Die Grundidee könnte folgende sein: Er will die CDU- und FDP-Wähler anlocken und muss sich deshalb gegen die AfD positionieren, damit keine AfD-Wähler zur Werteunion wechseln. Nur wenn die ehemals konservativen und liberalen Angehörigen und Wähler dieser Altparteien, die sich durch den links-grünen Kurs ausgestoßen fühlen, die Chance der Erneuerung durch die Werteunion sehen, kann ein politischer Wechsel gelingen [10]. Die Losung könnte als „verdeckte“ Option lauten: Getrennt marschieren und vereint schlagen [11]. Die positive Interpretation lautet also, dass er sich nur äußerlich von der AfD distanziert, um die Wählerbewegung nicht von rechts zur Werteunion hin zu lenken, sondern von der nach links gerückten CDU und FDP nach rechts zu seiner Partei. Wenn es ihm gelänge, die 5 %-Hürde entscheidend zu überschreiten, wenn dadurch die CDU geschwächt und die FDP ebenfalls Stimmen verlöre, sodass sie nicht in die Landtage in den ostdeutschen Ländern Brandenburg, Thüringen und Sachsen einzöge, weil sie die 5%-Hürde nicht überschreitet, könnte eine Mehrheit rechts der CDU mit der AfD vorhanden sein. Außerdem hat Maaßen auch im Hinterkopf, so kann vermutet werden, dass er und die Werteunion verstärkt in das Visier des Verfassungsschutzes geraten würde, falls sie allzu öffentlich mit der AfD sympathisierten.  
    • Negative Annahme: Die Werteunion will nicht mit AfD koalieren: Es kann auch die umgekehrte Annahme möglich sein, dass es sich nicht um Taktik handelt, um irgendwann doch mit der AfD zu koalieren, es aber nicht offen sagen kann, sondern tatsächlich so gemeint ist. Sieht man sich die anderen Mitglieder des Vorstandes [12] an, so gibt es hierfür durchaus Indizien. Kay-Achim Schönbach, Ex-Admiral-General und Alexander Mitsch äußerten sich sehr kritisch und ablehnend gegenüber der AfD [13]. Die Juristin Dr. Sylvia Kaufhold äußerte sich dahingehend, dass es eine Gefahr darstelle, ohne Sachprüfung die AfD als größte Gefahr für die Demokratie zu bezeichnen [14]. Das klingt zumindest moderat und nicht ablehnend. Albert Weiler, ein Ex-SPD und bis zum Austritt aus der CDU im Januar 2024 als Bundestagsabgeordneter bis 2021 tätig, hat sich bisher noch nicht zur AfD geäußert, strebt aber anscheinend die Position des Ministerpräsidenten in Thüringen an. Es ist also zumindest fraglich, ob die Werteunion eine Koalition mit der AfD eingehen wird.
    • Rücktritte von Krall und Otte gewollt, Bevorzugte Mitgliedschaft? Vielleicht waren die Austritte von den Ökonomen Krall und Otte aus dem Verein Werteunion [15] insgeheim gewollt, um ebenfalls verprellten CDU- und FDP-Mitgliedern und Wählern einen Übertritt zu erleichtern. Krall hatte seinen Austritt aus dem Verein vor allem mit einer Absage einer politischen Option, eine politische Wende durch eine Koalition mit der AfD anzustreben, begründet [16]. Den Noch-Mitgliedern von CDU und FDP werden zudem bevorzugte Mitgliedschaften gegenüber völlig neuen Bewerbern zugebilligt, in dem diese eine Art „Schnuppermitgliedschaft“ angeboten wird, d. h. dass diese ihre Mitgliedschaften in ihren alten Parteien nicht sofort aufgeben müssen [17]. Alle anderen wird eine Wartezeit von 15 Monaten zugemutet, bevor sie stimmberechtigte Mitglieder der Werteunion werden können [18]. Dies könnte als Vorsichtsmaßnahme zur Abwehr von „V-Leuten“ des Verfassungsschutzes interpretiert werden, da in der Wartezeit diese Bewerber erst einmal intensiver überprüft werden könnten.
  • Mündige Bürger versus kollektive Bevormundung: Die gegenwärtige Politik, dagegen stemmt sich die Werteunion vehement, verkörpert eine überbordende kollektive Steuerung der Gesellschaft durch ein Zuviel an staatlicher Bevormundung und Kontrolle. Dahinter verbirgt sich ein alter Konflikt zwischen individueller Freiheit und Steuerung durch ein übermächtiges Kollektiv. Es sind die den links-grünen Zeitgeist widersprechende Wertvorstellungen, die hinter der Parteigründung stehen, die auf Äußerungen von Konrad Adenauer zurückgehen, die auch als Präambel Eingang in das Grundsatzprogramms der Werteunion gefunden haben: „Wir wählen die Freiheit“ [19]. Dagegen steht das, was die „Ampel-Koalition“ gegenwärtig betreibt: Das Kollektiv bestimmt, wie ein Bürger zu leben hat. Es entsteht aus einem sozialistischen Gedankengut, dass ein „sozialistischer Mensch“ [20] bestimmte Kriterien erfüllen soll und die Einschränkungen der Freiheit notwendig sind, um dies zu erreichen. Dies hat z. B. konkret Auswirkungen auf die Wirtschaft, in dessen Geschehen die gegenwärtigen Koalitionäre durch eine Art Planwirtschaft eingreifen, indem z. B. vorgeschrieben wird, welche Heizungen erlaubt sind (GEG-Gesetz), welche Autos noch gebaut werden sollen (Verbot von Verbrenner-Autos ab 2030), welche Löhne gezahlt werden sollen (Mindestlohn) und welche Vorschriften die wirtschaftlich handelnden Unternehmen beachten müssen (z. B. „Leiterbeauftragte“ [21] ). Dies hat zu einer übermäßigen bürokratischen Überfrachtung unternehmerischen Handelns geführt, die sich hemmend auf die unternehmerische Freiheit auswirken. Die extreme Gegenposition vertritt der Ökonom Dr. Markus Krall, der sich für einen völlig auf seine Kernaufgaben reduzierten Staat ausspricht, der durch die Reduktion seiner Zuständigkeiten enorm kostengünstig würde, sodass sich die Steuern und sonstigen Abgaben für den Bürger drastisch reduzierten („rechtslibertäre Wirtschaftsordnung“ [22] ).      
  • Politische Wende fraglich: Eine politische Wende zu erreichen scheint zumindest fraglich, denn das BSW kommt hierfür nicht infrage, da diese Partei eher dem linken Parteienspektrum zugeordnet werden kann. Der „systemische Widerstand“ erstreckt sich nicht nur auf die Parteienlandschaft, die an die „Blockparteien“ der Ex-DDR [23] erinnern, sondern geht weit in die Gesellschaft hinein. Das links-grüne Denken dominiert auch die etablierten Medien, angeführt von dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die auf der Seite der Regierung stehen und eine Kritik kaum zulassen. Wer dies trotzdem wagt, riskiert seinen Job. Auch die Kirchen haben sich als eher mit dem Zeitgeist konform gehend erwiesen, sodass von dieser Seite keine Wende zu erwarten ist, hängen sie doch als „Staatskirchen“ allzu sehr an dem Staatsapparat. Dies macht auch die jüngste Positionierung der katholischen Bischöfe gegen die AfD deutlich, die diese als nicht wählbar bezeichnet haben [24]. Selbst die freien Unternehmen haben sich dem links-grünen Diktat anscheinend gebeugt, so dass z. B. eine Sparkasse die Überweisung an die AfD verweigern wollte [25]. Alleine kann es die AfD gegen eine Phalanx dieses Parteien- und Meinungskartells nicht schaffen anzukämpfen, deshalb wäre eine Werteunion ein idealer Partner. Aber leider sind Zweifel berechtigt, ob die jüngsten Äußerungen von Hans-Georg Maaßen eher als taktischer Schachzug gelten, um sich doch noch die (verdeckte) Option einer Koalition zu erhalten. Es könnte tatsächlich sein, dass die Äußerungen wirklich so gemeint waren (wir reden mit allen, aber einen Björn Höcke würde man nicht zum Ministerpräsidenten wählen).

Ist die politische Wende zu erhoffen und zu erwarten? Vielleicht muss es erst noch schlimmer kommen, bis auch die bisher schweigende Mehrheit aufwacht und merkt, welches infame Spiel die eP und die Medien spielen, bevor es wirklich zu einer nachhaltigen Wende kommen kann.

© beim Verfasser    

 

 



[13] https://www.nzz.ch/international/werteunion-und-afd-zwei-prominente-austritte-werfen-fragen-nach-dem-kurs-auf-ld.1815037 Schönbach hatte in einem Interview seine Freude über einen möglichen Niedergang der AfD geäußert und Mitsch machte auch deutlich, dass er sich nicht vorstellen könne, Björn  Höcke zu helfen Ministerpräsident von Thüringen zu werden. In einem Interview sagte Schönbach, dass sich die Werteunion stark von der AfD unterscheide; https://jungefreiheit.de/debatte/interview/2024/werte-union-vize-schoenbach-wir-unterscheiden-uns-deutlich-von-der-afd/

[14] Wörtlich auf X: „Die größte Gefahr für unsere Demokratie ist, die AfD als größte Gefahr für unsere Demokratie zu bezeichnen und sie ohne Sachauseinandersetzung auch von Staats wegen mit teils rechtswidrigen Mitteln zu bekämpfen.“ https://twitter.com/SylK1966/status/1693188378093572499

[17] https://www.welt.de/politik/deutschland/article250145084/Werteunion-Maassen-gruendet-Partei-und-bietet-Schnuppermitgliedschaft-an.html. Die CDU hat bereits deutlich gemacht, dass sie eine solche Doppelzugehörigkeit nicht dulden werde.

[19] Wörtlich sagte er: „Es ist die Schicksalsfrage Deutschlands. Wir stehen zwischen Sklaverei und Freiheit. Wir wählen die Freiheit“. Regierungserklärung am 03.12.1952. https://de.wikiquote.org/wiki/Konrad_Adenauer    

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